~Nineteen~

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An diesem Abend lag Harry noch lange wach und dachte über den Sinn des Lebens nach.

Manche sagten es war die Liebe, wiederum andere meinten Erfolg in der Karriere. Oder eben Kinder, bzw. eine Familie.

Harry hatte sich mittlerweile damit abgefunden, dass er kein Erfolg in der Liebe mehr finden würde. Er würde nie Euphorie spüren wenn ihn jemand berührte, ansah oder küsste. Er kam damit klar.

An seinen Job dachte r gar nicht, diesen wollte er auch nicht seinen Sinn des Lebens nennen. Eine glückliche Familie war er nur mit Maya, nur mit ihr war er glücklich. 

Sie war sein Sinn im Leben.

Seine Augen schlichen durch die Dunkelheit, was wäre wenn er sie nie wieder lachen hören würde ? Was wollte er dann tun ? Wenn sein Sinn des Lebens nicht mehr existierte ? Er war ja bereits am Schwinden....

Hatte man dann keinen Sinn mehr ? Bekam man einen neuen ? Würde er danach überhaupt noch irgendetwas von der Welt wissen wollen ? Schlicht und einfach nein.

Sein seufzen erfüllte die Stille, er wollte nicht daran denken, nicht daran was er machen sollte wenn ihr Herz aufhörte zu schlagen.

Es durfte nicht aufhören!!! Nicht solange er auf dieser Welt war, und auch nicht danach! 

Wie sollte er überhaupt wieder arbeiten gehen? Er konnte das nicht, er wollte einfach nicht mehr. Weder Leben noch Arbeiten.

Er fand kein Schlaf, wälzte sich von der einen Seite zur anderen, Warum hatte sie es getan? Warum wollte sie nicht mehr auf dieser Welt sein? Es war absurd; weil sie nicht mehr leben wollte, war er nun nah dran an der Chance sich sein Leben zu nehmen.

Aber er hatte Louis, der einzigste Mensch der ihm noch etwas bedeutete, sehr viel sogar. Natürlich war da noch Maya, aber sie lebte nur noch wegen dieser.... Medikamente, Maschine, was auch immer, jedenfalls lebte sie nicht mehr aus eigenem Willen.

Schließlich hielt er das umherwälzen und das in die Dunkelheit starren nicht mehr aus und stand auf. Die Lichter die er erst vor kurzer Zeit ausgemacht hatte, knipste er nun wieder an.

Ihn fröstelte es, wenn Maya da war war diese Wärme um ihn herum und in im drinnen, aber jetzt war in seinem Herzen Eiszeit ausgebrochen, genauso wie in Mayas Körper. Wenn er an ihre kalten, fast schon bläulich scheinenden Finger dachte, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Lediglich Louis hatte sein kaltes Herz wieder zum Schmelzen gebracht.

Seufzend holte er sich ein Teebeutel und goss Wasser auf, wie von selbst hatte er nach ganz hinten in den Schrank gegriffen, dort wo Mayas Lieblingstee seinen Platz hatte. Er haute seine Zähnen zusammen, so dass es schon knirschte. Er wollte auf den Boden fallen und in Tränen ausbrechen, Warum verstand den keiner, dass er nicht mehr wollte? Dass er nicht mehr konnte?

Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Brust. Der Tee war fertig und der nach Kurkuma duftende Dampf betörte seine Sinne. Langsam lief er auf den Balkon.

Seine grünen Augen gewöhnten sich an die nächtliche Finsternis und er nippte an dem heißen Getränk. Harry ließ sein Blick über den Garten schwenken, vor seinem inneren Auge spielten sich Szenen ab, wie als wäre es gestern gewesen.

Er selbst stand dort ein bisschen jünger, ein bisschen frischer und ein anderer Mann, ein schlaksiger Blondling. Und dort auf seinen Armen saß ein kleines Mädchen, ein aufgewecktes, keckes Lächeln auf den Lippen. Sie spielte mit seinen Haaren.

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen sowohl der mit der Tasse in den Händen, als auch der mit dem Kind in den armen. Sein Grinsen schmerzte, die Grübchen bohrten sich in seine Wangen, er war glücklich, er war so glücklich gewesen.

Helles Sonnenlicht benetzte sein glückliches Antlitz, er lauschte dem dünnen Mann, aber seine Tochter stahl sich immer wieder seine Aufmerksamkeit, er schielte immer wieder auf ihre Fingerchen die sich immer wieder in seinen Locken verloren. Sie wickelte die Haarsträhnen um ihre Hände und beobachtete genau wie diese immer wieder zurücksprangen und gab dabei ein bezauberndes Glucksen von sich. 

Es ging um das Haus, in dem er gerade wohnte, Harry hörte mittlerweile aber eh nicht mehr zu. Viel zu sehr war er von ihren sekündlich wechselnden Gesichtszügen fasziniert. Waren seine Haare wirklich so atemberaubend ?

Am Ende dieses Tages war er stolzer Besitzer eines Einfamilienhauses geworden. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie durch das leere Haus gefegt waren und einander erschreckten. Der Mann konnte die Schmetterlinge immer noch in seinem ganzen Körper fühlen, die jedes Mal von neuem wieder aufstoben, als Maya vor Freude aufquietschte.

Er war im Glück geschwommen, er war darin ertrunken und jetzt hatte man ihn mit aller Kraft auf eine einsame, glücklose Insel verbannt und das nur wegen...

Einige Tränen die über seine Wangen rollten, holten ihn in die Realität zurück. Das Salzwasser vermischte sich mit den Tropfen die vom Himmel fielen. Er hob sein Kopf.

Die Tropfen erinnerten ihn an sein Leben, jeder symbolisierte ein Moment des Glücks, es schien als fielen sie quälend langsam zu Boden, obwohl sie rasend schnell auf diesen platschten. Sein Glück hielt auch nie lange und wenn er es erkannte war der Moment schon wieder ohne Rücksicht vorüber. Er wartete bis sein T-Shirt völlig durchweicht war, wischte sich über die wässrigen Augen und ging rein.







FRÖHLICHE WEIHNACHTEN euch allen <3 tut mir leid dass ihr ausgerechnet heute so ein trauriges Kapi lesen müsst 😅 baer ich wünsch euch eine schöne Zeit mit wem auch immer ihr sie verbringt :)

<3

Würde mich immer noch über Kommentare freuen 😏

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