Total neben der Spur ging ich meine Treppe herunter. Ich war extra darauf bedacht nicht so laut aufzutreten, falls ich mich umentscheiden sollte diese Tür zu öffnen.
Ich würde tatsächlich mit ihm reden!
Seine Stimme hören! Ich sandte gerade dutzende Gebete an die Engel, dass ich mich jetzt nicht blamieren würde.Meine Hand berührte den eiskalten Türknauf.
Mein Herz blieb wieder kurz stehen und ich atmete tief ein und aus. Vielleicht ist er auch schon gegangen. Ich meine ich bin gerade nicht sehr schnell und habe sonst keine auffälligen Geräusche gemacht. Sofort, als dieser Gedanke in meinem Kopf aufkam, drehte ich den Türknauf nach rechts. Ich wollte nicht, dass er schon weg ist.Langsam öffnete ich die Tür und hielt meine Hand immer noch an dem Knauf fest, der durch meine schwitzigen Hände schon warm geworden war.
Mein Blick war nach unten gerichtet, sodass mir zuerst die blauen Turnschuhe in die Augen sprangen. Sofort musste ich lächeln.
Das Gras wurde wieder grün und mein Holzboden nahm den üblichen braunen Farbton an. Meine Welt war wieder erfüllt und perfekt."Hi"
Zwei Buchstaben. Und ich denke, dass ich jetzt ein neues Lieblingswort habe. Diese zwei Buchstaben wurden so freundlich und weich gesagt, dass ich mich wirklich zusammenreißen musste, nicht gleich umzufallen. So konnte man seine Stimme beschreiben: Freundlich, weich, warm und natürlich perfekt.Mein Blick schnellerte nach oben. Ich wollte mich nicht komplett blamieren.
"H-Hey"
Seine grünen Augen waren nur einen Meter von mir entfernt. Und durch sein Lächeln, ach dieses wunderschöne, perfekte Lächeln, sah ich kleine Grübchen. Mir war nie aufgefallen, dass er welche hatte und trotzdem könnte ich ihn mir nie wieder ohne vorstellen. Meine Gedanken waren nicht wie sonst kurz davor meinen Kopf zum Explodieren zu bringen, sondern waren gerade einfach weg. Ich fühlte mich einfach so unglaublich wohl, wie ich hier gerade stand und diesem Jungen in die Augen schaute. Er tat jedoch das gleiche und lächelte sogar dabei. Es war anders sein Lächeln von so nah zu sehen und die Gewissheit, dass er wirklich mich anlächelte, machte es um Welten schöner.
"Dein Paket wurde gestern bei mir abgegeben. Du warst wohl nicht da oder hast die Klingel überhört"
Er hielt mir mit seiner Hand ein Paket entgegen. Ich war wohl so abgelenkt gewesen, dass ich es vorher übersehen habe.
Vorsichtig nahm ich es ihm ab, darauf bedacht, dass sich unsere Hände nicht berührten. So sehr ich es auch wollte, es war genug Aufregung für einen Tag und ich wollte nicht verlernen zu stehen, reden oder zu atmen.
"Dankeschön! Ich hatte schon Angst es kommt nicht rechtzeitig an"
In der Zeitspanne vom Öffnen der Tür bis zum jetzigen Zeitpunkt hatten wir den Augenkontakt nicht eine Sekunde unterbrochen. Wie hypnotisiert konnte ich meine Augen nicht abwenden.
Langsam kratzte er sich am Nacken und senkte seinen Kopf, sodass dieser Blickkontakt abgebrochen wurde."Ehrlich gesagt ist das nicht der einzige Grund, warum ich hier bin. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich froh, dass es einen Grund gab bei dir zu Klingeln"
Er machte eine Pause und atmete kurz durch.
"Ich wollte fragen, ob du mal mit mir ausgehen willst"
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{Through windows}
Short StorySeit Monaten schon sieht George diesen Jungen an seinem Fenster vorbeigehen. Jeden Tag. Immer zur selben Uhrzeit. Er würde ihn zu gerne ansprechen aber traut sich nicht, bis die beiden durch einen Zufall eines Tages in ein Gespräch verwickelt werde...