San pov.
Mein Daumen strich seine Fangzähne entlang. Ich war durch sie wie in einen Bann gezogen. Es war lustig... Sowas hatte ich mein ganzes Leben lang nichtmal annähernd gespürt.
Verwirrt blickte der Jung zu mir, grinste bei meinen Verhalten. Es war unglaublich. Fühlte sich einfach erstaunlich an. Meine Haut glitt über seine messerscharfen Zähne. Ich versuchte mich nicht an ihnen zu schneiden, doch gleichzeitig hätte ich nichts dagegen würde ich es.
Es war interessant es zu fühlen, interessant zu fühlen, wie sein heißer Atem gegen meine Hand schlug, jedoch schien es Wooyoung nach einiger Zeit nicht zu gefallen. Der Brünette versuchte sich von mir zu lösen, doch ich ließ ihn nicht woraufhin er mich so... armselig ansah. Es löste irgendwas in mir aus. Etwas, das mir nicht gefiel.
"San...", seufzte der Jung und bereute es wahrscheinlich zudem unseren Deal überhaupt angenommen zu haben.
Ich wirkte sicherlich wie ein Kind... Er war so weise... hatte so viele Leben gelebt.
Schwer schluckte ich und ließ ihn los, blickte nur betrübt nach draußen. Mein Körper machte schlapp, meinen Kopf lehnte ich still gegen das Fenster.
Vater hatte recht.
Ich musste erwachsen werden. Keine Jugend, kein Spaß. Sonst würde er unser Unternehmen nicht mir sondern Jongho überlassen. Ich hasste es. Den Fakt, dass mein Cousin besser war als ich. Eigentlich war er es, der es verdiente."San? Ist alles okay?", kam von dem Vampir.
Auf seine Frage zuckte ich nur mit meinen Schultern, sah den schimmernden Straßenlaternen zu an denen wir in Windeseile vorbei fuhren. Eben lächelte ich, grinste genauer gesagt, doch nun waren meine Mundwinkel gefallen, mein Ausdruck leer so wie mein Inneres sich anfühlte.
"Ja...", sagte ich nur still, log so wie ich es gewohnt war denn niemand kümmerte sich darum.
Er kannte mich nicht.
Er wusste nichts von mir.
Wir hatten uns erst heute kennengelernt... Wieso hatte ich mir Hoffnungen gemacht, jemanden zu finden der auch in solchen Episoden Acht auf mich gab? Wieso...? Letztendlich wollten wir den anderen ausnutzen. Worein hatte mein Dämon mich bloß wieder reingeritten...
Wooyoung war unglaublich verwirrt, griff nach meiner Hand um mich seine Zähne wieder fühlen zu lassen. Fast schon schmollend sah er zu mir auf, dachte meine Trauer würde an ihm liegen.
"Du darfst...", erwiderte er, ließ meine Finger über seine Fangzähne gleiten.
Ich hatte dem armen Jungen ein schlechtes Gewissen gemacht.
Zärtlich fuhr ich mit meinen Daumen seine Lippen entlang, lächelte leicht, ließ jedoch bald los. Es war wahrscheinlich nicht angenehm einen Finger in seiner Mundhöhle zu haben. Der Ältere kicherte, hielt meine Hand unerwarteterweise fest und ließ meine Augen funkeln. So als wäre es bedeutungslos verschränkte er unsere Finger ineinander, sah unglaublich cool nach vorne. Sonst tat das niemand. Es war unheimlich diese Nähe zu fühlen.
"Wieso bist du traurig?", hinterfragte er nachdem ich mich etwas beruhigt hatte.
Meine Augen füllten sich mit Tränen, er verstand und umarmte mich liebevoll, schlang seine Arme um mich. Ich fühlte mich so verdammt schwach.
"Wo ist dein Dämon?"
Ein Schluchzen verließ meine Lippen.
"Du magst ihn auch lieber...", beschuldigte ich ihn, wischte mir meine Tränen weg.
Woo schüttelte seinen Kopf. "Ich weiß wirklich nicht was mit dir los ist, San. Habe ehrlich gesagt keinen Schimmer~ Doch... Ich finde dich so unheimlich niedlich."
Seine Worte ließen meinen Bauch kribbeln.
"Es passt gar nicht zu dir. Also zu der Art wie du dich gibst. Stark... Sohn eines Millionärs... Zukünftiger, naja potenzieller Erbe und... unglaublich stark."
Mit seinen langen Fingern strich er meine Haare zurück. Ich sah ihn an, hypnotisiert. Es verführte mich. Die Art wie er über meine muskulösen Arme strich, doch nicht so wirkte als hätte er eine schlechte Absicht, sondern so als wäre einfach warmherzig.
"Seit wann bist du so unschuldig?"
"Unschuldig...", wiederholte ich, schmiegte mich an seine eiskalte Hand.
"Bin ich nicht..."
Ich legte mich in seine Arme. "Bin ich nicht...", murmelte ich.
"Ich weiß. Du zählst als Ausgeburt der Hölle."
Leise lachte ich. Zwar wusste ich nicht wie er es geschafft hatte, jedoch beschwerte ich mich nicht darüber.
Doch dann... Fing ich an zu Weinen.
Ich war nutzlos. Ohne meinen Dämonen war ich nichts, ein Niemand. Zum Glück würde ich heute bei Wooyoung bleiben. Sonst würde es Zuhause nämlich schlecht enden. Gänsehaut zog über meinen Körper als ich an die Reaktionen auf meine depressiven Episoden dachte.
"Wir sind da.", berichtete uns der Fahrer.
Woo nickte, sah mich bemitleidendswert an bevor er Ausstieg und mir wie ein wahrer Gentleman die Tür aufhielt.
"Sannie. Stehe auf."
Seine Stimme so weich. Mein Dämon war verschreckt, verwirrt, doch innerlich wusste ich die dunkle Kreatur lachte mich aus. Geräuschlos stand ich auf und begleitete ihn zu seiner Wohnung. Der Vampir führte mich in einer der schönsten Apartments in ganz Seoul. Die Stimmung war rustikal, erinnerte mich an das viktorianische Zeitalter, welches er mit Sicherheit genossen hatte.
Die Verzierungen an der großen dunkelbraunen Haustür waren so edel genauso wie die großen offenen Fenster. Das Farbschema passte unglaublich gut zu ihm, war in Braun- Beige- und Goldtönen gehalten.
Eine Sache, jedoch fand ich wirklich lustig. Der goldene Spiegel an der Wand neben der Garderobe.
Ich sah mein verheultes Gesicht in ihr, doch Wooyoung war nicht zu sehen. Natürlich. Er war auch ein Vampir. Doch das was mich schockierte war, dass er sich noch nie selber gesehen hatte.
"Ja ich weiß da hängt ein Spiegel und ich weiß ich kann mich da nicht sehen, aber ich weiß wie ich aussehe."
"Wie denn?"
"Das klingt wirklich komisch aber... Blut. Ich kann mein Spiegelbild nur durch Blut sehen. Wenn ich so rein schaue- Schau selbst."
Der Ältere zog mich an seinen Händen sanft zu sich, ließ mich in den Spiegel sehen. Seine Hände, die ich berührte waren in diesem nicht sichtbar. Nur seine Kleidung zeigte sich in diesem.
Es war interessant. Ich berührte seine Hüfte, seine Taille. Ich sah es im Spiegel. Ich sah wie ich an deinem Blazer zog, wie ich seine Taille umschloss. Rutschte es jedoch ein wenig hoch sah man durch ihn auf die andere Seite des Blazers.
Es war interessant. So wie man dich den unsichtbaren Mann vorstellte. Nur war seine Gestalt nur im Spiegel so.
Ich blickte nach vorne in sein hübsches Gesicht, strich durch seine lichtdurchlässige Haut.
Ich wusste selber nicht was mit mir war. Wieso ich ihn so berühren konnte. Wieso ich so schamlos war, doch mein Gefallen an ihm konnte ich nicht verbergen.
Genauso wie ich war er eine dunkle Kreatur.
Wir beide würden Leben bis in die Ewigkeit während unsere Menschenfreunde, Kollegen, eben alle sterblichen Wesen von uns gehen würden.
Vielleicht schloss ich ihn deswegen so in mein Herz, weil ich Hoffnung hatte, dass jemand bei mir bleiben würde. Zum ersten Mal in meinen Leben verspürte ich Hoffnung...
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𝐟𝐚𝐧𝐠𝐬 ꕥ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ
Fanfictionᴰⁱᵉˢ ⁱˢᵗ ᵉⁱⁿᵉ ᵂᵒᵒˢᵃⁿ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿ ⁱⁿ ᵈᵉʳ ᵈⁱᵉ ᵈᵘⁿᵏˡᵉⁿ ᴷʳᵉᵃᵗᵘʳᵉⁿ ᴶᵘⁿᵍ ᵂᵒᵒʸᵒᵘⁿᵍ, ᵉⁱⁿ ⱽᵃᵐᵖⁱʳ ᵘⁿᵈ ᶜʰᵒⁱ ˢᵃⁿ, ᵉⁱⁿ ʰᵃˡᵇᵇˡüᵗⁱᵍᵉʳ ᴰäᵐᵒⁿ ᵃᵘᶠᵉⁱⁿᵃⁿᵈᵉʳᵗʳᵉᶠᶠᵉⁿ. ᴮᵉⁱᵈᵉ ᵏöⁿⁿᵉⁿ ˢⁱᶜʰ ᵃⁿᶠᵃⁿᵍˢ ⁿⁱᶜʰᵗ ˡᵉⁱᵈᵉⁿ, ᵈᵒᶜʰ ᵉˢ ᵉⁿᵗʷⁱᶜᵏᵉˡᵗ ˢⁱᶜʰ ᵉᵗʷᵃˢ ᵃˡˢ ᵇᵉⁱᵈᵉ ᵈᵉⁿ ᴺᵘᵗᶻᵉⁿ ᵈᵉˢ ᵃⁿᵈᵉʳᵉⁿ ᶠü...