Vorhang auf

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„Am Buffet gibt es Muscheln. Ich werde mich sicher nie überwinden können eine zu probieren." sagt Beth und lehnt sich an die Bar an der John gerade sitz. „Hey, misch dich mal unter die Leute! Schließlich sind alle deinetwegen hier. Und versuch deinen Kater etwas zu verbergen. Du siehst schrecklich aus."
Verwirrt dreht sich John zur Seite. „Beth?"
„Auf jetzt. Ich stürze mich so lange auf deine Chefin und schwärme etwas von dir. Du bist mir was schuldig!." Antwort sie und verschwinden wieder.

»Beth? Wo bin ich? Wieso bin ich hier? Sauerstoff! Kein Anzug.«
Johns Gedanken kreisen. Neugierig sieht er sich um. Ein großer, sehr edler Saal, an dessen einem Ende sich zwei noch geschlossene Türen befinden. Vor den Türen, zwei Nobel gekleidete Männer, die wohl nur dazu da sind diese aufzuhalten. Links und rechts von der Bar führen zwei Gänge weg. Kellner laufen durch die Gegend und bieten Getränke an. Auf den zweiten Blick erkennt John auch die Menschen im Saal. Arbeitskollegen, Vorgesetzte, hohe Politiker, Freunde und Familie. Klassische Musik hallt durch den ganzen Raum.

»Ein Opernhaus! Aber was ist hier los? Ist das überhaupt echt? Es wirkt zumindest zum ersten Mal wieder echt.«
„Mr. Sellers!", ruft ein älterer Herr mit dichtem, schneeweißem Bart und einer Brille, die aus dem letzten Jahrhundert stammen muss. Lächelnd läuft er auf John zu. Ellen Roberts! Einer der wenigen Menschen, die John leiden kann. Schließlich ist das der Mann, dem John die Möglichkeit auf eigene Forschungsarbeiten im All zu verdanken hat und lange Zeit sein einziger unterstützter.

„Geben Sie es zu, trotz ihres wie immer recht finsteren Blickes gefällt Ihnen die Veranstaltung."

Mit einem leichten Lächeln blickt John ihn an. "Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung warum ich hier bin."

Roberts lacht. Nicht wissend, dass dies kein Scherz war. "Ich hoffe Sie wissen es wieder, wenn sie ihren Vortrag halten. Die Erwartungen sind natürlich besonders hoch. Aber bitte entschuldigen Sie, ich muss die Gelegenheit nutzen und mit ein paar, sonst kaum zu erreichenden Personen sprechen." Mit einem schmunzeln verabschiedet er sich wieder und läuft Richtung Seitengang.

Sichtlich verwirrt, blickt John ihm hinterher. "Mein Vortrag?"

"Entschuldigung, sind wir auf der Erde?", fragt er den Barkeeper, der gerade vor ihm benutzte Gläser einsammelt.

"Na, ich hoffe es doch. Auf dem Weg hier her war es Sie zumindest noch." antwortet dieser mit verdutztem Blick.

»Ich bin wohl wirklich hier! Aber, was war das die ganze Zeit? Vielleicht hat es was mit dem Kater zu tun von dem Beth geredet hat. Bestimmt! Ich spüre ihn. Denke ich... Aber ich kann mich nicht erinnern... Scheiße, lass das bitte den heftigsten Blackout meines Lebens sein."«

Die Zeit vergeht und John genehmigt sich ein paar Drinks. Vielleicht helfen sie dabei sich zu erinnern und sich unter die Gäste mischen ist eh nicht so sein Ding. Das kann Beth deutlich besser.

Am Ende des Saals werden nun die Türen geöffnet und einladende Musik klingt hindurch.

Ein Großteil der Gäste folgt dieser und verschwindet durch sie hindurch.

"Herr Sellers!" Johns Chefin hat ihn entdeckt. Mit einem Glas Sekt in der Hand und einem gekünstelten Lächeln im Gesicht steht sie vor ihm. "Alle sind schon ganz gespannt darauf, was sie zu berichten haben. Sie müssen so viel Neues entdeckt haben in solch fernen Galaxien." Jedes einzelne Wort klingt eher missgünstig als wirklich begeistert. „Mich persönlich interessiert ja an meisten, wie sie zurückgekommen sind, obwohl dies ja nicht im Bereich des möglichen stand. Und dann auch noch alleine, ohne ihr Team."

Sie nimmt einen Schluck und blickt John dabei, auf seine Antwort wartend an.

"Wie Sie sehen..." beginnt er seinen Satz und gibt dem Barkeeper dabei ein Zeichen, ihm ein Getränk zu bringen. "War diese Einschätzung ein Fehler. Der beweis sitzt vor ihnen."

End of my galaxyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt