Ein kleiner runtergekommener Raum. Nur ein Bett, auf dem Jane sitzt, ein Schrank und ein Bild an der Wand. Nicht mal ein Fenster. Dunkel ist es dennoch nicht. Unter der Zimmertür scheint helles Licht durch, sodass man noch etwas sehen kann.
John, der blutend auf dem Boden liegt, zieht sich ein Stück nach hinten, um sich an den Schrank anlehnen zu können.
„Und? Wo sind wir dieses Mal? Fragt John.
„Ich weiß es nicht, hab bisher nur den Raum hier gesehen." Antwortet Jane, auf seine Wunde blickend.
„Was ist passiert?"„Das ist kompliziert. Wo auch immer ich bis jetzt hier gelandet bin, irgendetwas oder irgend jemand versucht mich los zu werden."
John legt, die Stirn in Falten gezogen, eine kurze Pause ein.
„Weißt du, ich könnte nie auf einer Bühne vor großem Publikum reden. Viel zu große Angst!
Ich würde es auf jeden Fall wollen, es war schon immer mein Wunsch, allen von meinen Entdeckungen zu berichten. Aber ich könnte es nicht. Witzig, dass es genau da begann zu verschwinden..."Jane setzt sich vom Bett runter und lehnt sich an, um näher an John sitzen zu können.
„Wird sowas denn wirklich so groß in einem Opernhaus mit Musik und allem zelebriert?", fragt sie.„Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht." antwortet John. Beide lachen.
„Bis ich Beth kennenlernte, gab es keinen Menschen außer dir, der mich immer so beruhigen konnte. Ich liebe Beth so unglaublich und ich werde mich immer hassen dafür, dass ich gegangen bin. Aber du hast große Einsamkeit in mir hinterlassen. Ich fühle mich immer sehr einsam. Ich rede mit mir selber, um sie zu überdecken. Ich beschreibe in meinem Kopf, alles was ich mache. Immer und überall, als wäre mein Leben eine Geschichte. Ich kann keine stille ertragen, weil ich dann die Einsamkeit spüre. Obwohl ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Oder war..."
Jane lächelt ihn an. „Vielleicht bin ich dir das ja irgendwie schuldig. Du warst der erste der für mich da war. Sonst wäre ich ganz alleine gewesen."
Erneut kurze Stille, in der jeder nachdenklich einen bestimmten Punkt anstarrt.
„Was hältst du davon, wenn wir mal schauen, was dich hier erwartet? Irgendwann muss es ja einen richtigen Ausweg geben."
„Glaubst du?", erwidert John. „Ich weiß nicht, vielleicht komme ich hier nie wieder raus?
Ich kann dir nicht sagen, was das hier überhaupt ist. Ich kann dir nicht mal mehr sagen, was echt ist und was nicht."Jane blickt nachdenklich Richtung Türe.
„Was ist denn davor passiert? Bevor alles so war, wie es jetzt ist?"„Davor... Davor bin ich mit meinem Schiff auf dem Weg zum Planeten „Sellers" gewesen. Mein Planet! Ich war der erste, der ihn je gesehen hat. Meine Entdeckung! Ich war so voller Vorfreude. Doch dann wich ich von der geplanten Fluglinie ab. Irgendwas stimmte nicht. Mein Team musste die Fernsteuerung abgeben und ich musste selber ran. Dann ging alles so schnell. Alles drehte sich... Mir war noch nie so schlecht. Das Nächste an das ich mich erinnere, ist wie ich mit extremen Kopfschmerzen wach wurde und um mich herum alles dunkel war.
Aber vielleicht war das alles auch nicht echt... Ich weiß es nicht."Mit starken Schmerzen richtet sich John auf.
„Okay! Lass uns schauen was für ein scheiß, diesmal wartet."In dem Moment rutscht ein Zettel durch den unteren Türspalt durch, über den Boden direkt vor seine Füße.
Irritiert blickt er erst zu Jane und hebt dann den Zettel auf.„Was steht da drauf?" ,fragt sie ebenfalls auf das Stück Papier blickend.
„Ihr könnt wieder raus kommen" liest John vor.
„Dann wissen wir jetzt ja, wo wir sind."
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End of my galaxy
Misteri / ThrillerAls Realität wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtheit des Realen bezeichnet. Doch was Realität wirklich ist, darüber wird schon immer gestritten und diskutiert. Unwahrscheinlich, dass jemals, eine allgemein geltende und Richtige Antwort daf...