Einsamkeit. Leere. Kälte.
Da war so viel davon. So viel auf einmal, dass sie nicht einmal mehr wusste, wo sie begann und wo sie endete. Sie verschwamm im Raum.
Die Zeit ohne ihn war eine Qual, weil sie über die ungeschehenen Dinge nachdenken musste, die sie sich still und heimlich jedes Mal wünschte. Ihre Gedanken wuchsen wie Ranken bis zur Zimmerdecke und verflochten sich so miteinander, dass sie sie schon bald nicht mehr voneinander trennen konnte.
Oft versuchte sie ihre Gedanken mit Musik zu übertönen, legte eine Platte auf und lauschte zunächst dem Knacken der Boxen, welches wenig später von der Musik abgelöst wurde – seit sie ihren Plattenspieler bekommen hatte, war er zu ihrem Retter geworden – doch heute konnte er ihre Gedanken nicht überspielen, viel mehr ähnelte ihr Kopf heute dem drehenden Gerät.
Und so setzte sie sich an ihren Schreibtisch und schrieb all jene Gedanken und Gefühle nieder, die sie nicht wagte, auszusprechen. Sie füllte die Seiten ihres Notizbuches mit Worten und Tränen und Liebe und Schmerz, während der Schallplattenspieler erneut seine Runden drehte.
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in libris libertas
Short Story𝒾𝓃 𝒷𝓊ℯ𝒸𝒽ℯ𝓇𝓃 𝒾𝓈𝓉 𝒻𝓇ℯ𝒾𝒽ℯ𝒾𝓉 und meine worte sind frei auf dem papier und befreien mich ein wenig von dir