Gefühlschaos

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Tobiramas Sicht:

,,Tobi, hast du Izuna gesehen?", fragte Hashirama mich gerade, was allerdings nicht der Fall war, also schüttelte ich den Kopf. ,,Dann geh ich Izuna suchen!", entschied Hashirama und schon hatte er seine Schuhe an. Als er zur Tür rausstapfte, fiel ihm scheinbar noch was ein. ,,Ach, wundere dich nicht wenn du nachher noch Besuch bekommst. Du weißt ja, wenn ich Izuna suche, dauert das mindestens zwei Stunden oder mehr. Und damit du nicht alleine bist, habe ich jemanden gebeten, dir Gesellschaft zu leisten. Also dann. Ciao, ciao Nii-chan.", gluckste er und schon knallte er die Tür mit einem ,,PENG!!" zu. *Aua, meine Ohren! Kann Hashirama diese dämliche Tür nicht einmal richtig zumachen und mal nicht so einen Knall veranstalten?!*, dachte ich, während ich langsam meine Hände von den Ohren nahm. Toll, jetzt hatte ich wieder dieses nervige Piepsen im Ohr, das Hashirama ,,Tinnitus" nannte. Klar, er musste es wissen, schließlich war er der beste Medizin-Ninja des Dorfes... Seufzend verpasste ich mir selbst eine kräftige Ohrfeige, da dieses Piepsen dadurch immer aufhörte und huschte ins Wohnzimmer, wo ich mich im Schneidersitz auf die Couch setzte. Dort schaltete den Fernseher an. ,,Seit wann schaut Hashirama denn ,Mein Kind, dein Kind'?", fragte ich mich selbst und schaltete um, da ich diese Serie nicht wirklich gut fand. Und weil nichts Interessantes im Fernsehen lief, entschied ich mich, einen Kage-Bunshin zu erschaffen und mit diesem Shogi zu spielen. In der ersten Runde gewann ich, aber mitten in der zweiten klingelte es an der Tür. ,,Wer könnte das denn sein?", fragte ich mich selbst. ,,Hashirama hat was von Besuch gesagt, also ist der das vielleicht.", meinte mein Bunshin und ich löste den augenverdrehend auf. Recht könnte er aber trotzdem gehabt haben. Also huschte ich zur Haustür und öffnete diese. Sofort traf mein Blick aus roten Augen auf einen kühlen aus schwarzen Augen. Madara Uchiha, der beste Freund meines Bruders stand vor mir. ,,Oh, hallo Madara, was machst du denn hier?", fragte ich ihn und von ihm kam ein monotones ,,Izuna hat mich vor einigen Minuten rausgejagt." zurück. Ich verkniff mir ein Grinsen und trat zur Seite, damit der Schwarzhaarige eintreten konnte. ,,Hat einer von euch die Angewohnheit, nach der Arbeit einmal komplett durchzuputzen oder warum ist es hier so blitzsauber?", fragte er mich schmunzelnd. ,,Also, eins stell ich mal klar, auch wenn es nicht so scheint, Hashirama ist der Ordentlichere von uns beiden. Ist bei der Arbeit nicht zu bemerken, aber es stimmt.", entgegnete ich, während ich schnell das Shogispiel zurück in den Schrank räumte. Dabei merkte ich, wie Madara mich genau beobachtete. ,,Hab ich was im Gesicht oder warum starrst du mich so an?", fragte ich direkt und Madara zuckte ertappt zusammen. Allerdings fing er sich sofort wieder und antwortete frech: ,,Bis auf die Narben, die du im Gesicht hast, ist da nix, ich fand es einfach lustig, wie du dich in deiner Freizeit kleidest.". Damit deutete er auf meinen hellblauen Freizeitkimono und die schwarze Dreiviertelhose, die ich unter dem Kimono trug. Upsi, da hatte ich wieder mal nicht aufgepasst! Peinlich! Obwohl, solange ich diesen Kimono nicht in der Öffentlichkeit trug, war eigentlich alles in Butter. Wenn Madara mich nicht verpetzte. Das musste ich verhindern! Ich wirbelte zu dem Schwarzhaarigen herum und fragte mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht: ,,Wäre es dir lieber, wenn ich den Kimono ausziehe oder wie?". Sofort bekam Madara rosige Wangen, schüttelte den Kopf und senkte den Blick, wobei seine Körperhaltung verriet, was er dachte. ,,Na komm schon, ich sehe doch, dass du dir gerade vorstellst, wie ich ohne Pulli aussehe.", neckte ich ihn provokant. Die Röte auf seinen Wangen wurde deutlicher und dunkler, weswegen mein Grinsen noch breiter wurde. ,,Feg dir diese Gedanken bitte aus dem Kopf. Du weißt selbst, was daraus fast immer resultiert.", bat ich ihn dann und ging dann in die Küche um zwei Tassen Tee vorzubereiten. Normalerweise machte das Hashirama, aber da der ja gerade ,ausgeflogen' war, machte ich das jetzt einfach mal. ,,Welchen Tee möchtest du Madara?", rief ich ins Wohnzimmer, wo Madara bereits auf der Couch saß. ,,Welchen Tee habt ihr denn da?", kam gleich mal eine Gegenfrage zurück. ,,Na ja, alles außer Pfefferminztee. Den mag Nii-san nämlich nicht.", entgegnete ich. ,,Dann wäre eine Tasse Fencheltee wohltuend.". Als ich das von Madara hörte, musste ich grinsen. Fencheltee wurde nämlich immer dann verwendet, wenn jemandem übel war. Schnell nahm ich mir ebenfalls einen Teebeutel und schaltete den Wasserkocher an. Während das Wasser erhitzt wurde, summte ich ein altes Lied vor mich hin, das meine Mutter mir in meiner Kindheit immer vorgesungen hatte, wenn ich mal wieder nachts aufgrund eines Alptraumes aufgewacht war. In dem Lied ging es um einen kleinen Wolfswelpen, der fröhlich auf einer Wiese spielte und wenn er müde war, kroch er zu seinen Geschwistern und seiner Mutter in den warmen Bau. Das Lied hatte Mama sich selbst ausgedacht und seitdem ging es mir nicht mehr aus dem Kopf. Es barg nicht nur Erinnerungen an Mama, sondern gab mir immer wenn ich es summte, das Gefühl, sie stünde neben mir. Seit ihrem Tod hatte sich das Lied in meinem Kopf und Herzen eingenistet, wie eine kleine Narbe, die nie heilte. ,,Was summst du denn da, das klingt ja richtig schön.", erklang auf einmal Madaras Stimme in der Tür. Vor Schreck zuckte ich zusammen, fing mich aber sofort wieder. ,,Naja, es... Es ist ein Lied, das mir meine Mutter immer vorgesungen hat, wenn ich nachts wegen Alpträumen nicht mehr schlafen konnte. Damals war ich erst sechs oder sieben Jahre alt, aber das Lied ist mir bis heute in Erinnerung geblieben.", erwiderte ich und wandte mich schnell ab, damit Madara die winzige Träne nicht sah, die sich jetzt einen Weg über meine Wange, hinunter zu meinem Kinn bahnte. Aber er hatte es bemerkt, trat neben mich und schob seine warme Hand in die meine. ,,Du trauerst noch immer um deine Mutter, nicht wahr?", fragte er mich leise, worauf ich leicht nickte und den Kopf erneut von dem Schwarzhaarigen abwandte.

Tobirama x Madara (VERY MUCH LEMON!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt