Loving you's a Bloodsport - Shirabu x male OC

Kapitel 1

Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl herum. Mit einem Blick nach links sah ich, dass es meinem besten Freund nicht anders ging. Sein Bein hüpfte aufgeregt auf und ab. Seine Augen huschten immer wieder zur Uhr, die über der Tür hing. »Kags«, flüsterte ich. »Bleib geschmeidig. Du kommst schon früh genug zum Training.«

»Halt die Klappe, du bist doch auch nicht besser«, flüsterte er zurück. Ich grinste, denn er hatte recht. Ich freute mich tierisch auf das erste Training mit der neuen Mannschaft. Heute war unser erster Tag auf der Karasuno. Und das bedeutete, wir würden ab sofort bei einem neuen Volleyballclub trainieren.

Der Volleyballclub der Karasuno war zwar mal ziemlich stark, aber aktuell hatten sie keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen. Das hatte ich aber vor zu ändern. Mit Kageyama und mir waren sie um einiges stärker.

Ein lautes Klingeln ertönte und ich stand direkt wie eine Eins neben meinem Platz. Meine Sachen hatte ich bereits vor einigen Minuten eingepackt. Somit musste ich nur noch meinen Rucksack plus Sporttasche schnappen. Der Schwarzhaarige stand neben mir und gemeinsam liefen wir Richtung Schultoilette. Da das Training offiziell erst in einer Stunde los ging und wir nicht wussten, wo der Clubraum war, zogen wir uns dort um.

»Kuriyama, was brauchst du so lange zum Umziehen?«, rief Kags von der anderen Seite der Kabine. Kuriyama? So langsam war ich doch auch wieder nicht. Bei meinem vollen Nachnamen nannte er mich nur, wenn ich mal wieder scheiße gebaut hatte. Schnell öffnete ich die Tür, bevor ich überhaupt den rotweinfarbenen Pullover richtig über meinem Kopf gezogen hatte.

»Wir können los«, sagte ich beim Vorbeigehen. Tobio eilte mir nach und gleichzeitig betraten wir die Sporthalle. Ich atmete einmal tief durch. »Hach, wie ich den Geruch von Sporthallen liebe!«, schrie ich beinahe hinein.

Kags lief augenblicklich auf einen Ballwagen zu und schnappte sich einen davon. Er warf den Ball in seiner Hand immer wieder hoch, bis er plötzlich blitzschnell auf dem Absatz kehrt machte und ihn mit voller Wucht auf mich zu schmetterte. Der Ball kam durch die Drehung von ihm nicht direkt auf mich zu, also sprintete ich los und setzte kurz vor dem Aufprall zum Hechtsprung an. Meine rechte Hand kam gerade so rechtzeitig an, damit der Ball nicht auf dem Boden aufkam.

»Ha!«, rief ich. »Nicht mit mir, mein Guter.« Ich hob drohend meinen Zeigefinger. Doch dann grinste ich breit. »Los! Noch einen!«

Er lief etwas zurück und warf dann den Ball in die Luft. Kurz danach lief er los und sprang in die Luft. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sich jemand in die Eingangstür gestellt hatte. »Was hast du denn hier verloren?«, ertönte plötzlich eine laute Stimme. Ich sah direkt zu dem orangehaarigen Jungen, auch Kageyama brachte der Neue aus dem Konzept. Denn anstatt den Ball zu schlagen, sah er verdattert zur Seite und bekam ihn anschließend auf den Kopf.

Ich konnte gar nicht anders und lachte schallend los. Dafür erntete ich einen bösen Blick von meinem besten Freund, dann wandte er sich wieder der Orange zu. »Dich kenne ich doch. Keine Ahnung wie du heißt«, gab er gelassen von sich. Ich allerdings wusste ganz genau, wer er war. Ich recherchierte vor jedem Spiel wer mein Gegner war und vor nicht allzu langer Zeit war er einer davon - Hinata Shoyo. Dieser bestätigte meinen Gedanken, als er sich selbst vorstellte.

»Es gibt doch Schulen mit viel besseren Teams. Wieso bist du nicht dorthin gegangen?«, fragte er nach einigen Wortwechseln. Falsches Thema, Hinata, falsches Thema. Tobio sah nur mit zusammen gekniffenen Augen zur Seite.

»Bei der besten Schule dieser Präfektur bin ich durchgefallen«, gestand er. Die Orange sah verwirrt zu ihm. »Obwohl du der König des Spielfeldes bist?«, fragte er. Oh shit. Kageyamas Gesichtszüge änderten sich augenblicklich. Jetzt war der perfekte Zeitpunkt für mich dazwischen zu gehen. Ich tauchte hinter ihm auf und legte meine Hände auf seine Schultern, Hinata deutet ich nur mit einer Geste an, dass er still sein sollte, wenn ihm sein Leben lieb war.