1. Zauberstäbe und ihre Meister

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Für ihre Schuleinkäufe hatten sich drei Freunde im Jahr 2016 in der Winkelgasse verabredet. Die Jüngste der Gruppe hieß Bella. An jenem Tag, der eigentlich nichts anderes als shoppen, shoppen und shoppen beinhalten sollte, kam die verlorene Chance, der sie es verdankte, endlich einen ihrer facettenreichen Verluste auszubügeln. Neben dem neuen Hogwartsbrief traf nämlich noch ein weiterer Brief ein. An jenem Morgen des letzten Tages, der ihr und Hogwarts noch im Weg stand, kam diese Neuigkeit auf sie zu. Sie beschloss allerdings die Briefe nicht in Anwesenheit ihrer Pflegefamilie zu öffnen.

Der neue Schulbrief war glücklicherweise mit dem Repello Muggeltum Zauber geschützt, sodass normale Menschen davon ferngehalten wurden. Nun wusste keiner über ihre geheime Identität als Hexe Bescheid und sie wurde bald 17. Beim Austausch mit ihren Freunden fiel gelegentlich der Hintergedanke, dass sie einen Job brauchte, um endlich unabhängig zu werden. Die Galleonen, die Bellas leibliche Mutter ihr hinterlassen hatte, gingen langsam aus und ehe sie sich versah, hatte sie ihr ganzes Vermögen für Kleidung, Schulsachen und Essen verprasst.

Als Bella ihrer Freundin Liliana ein letztes Mal als Fashion Beraterin zur Seite stand, beschloss sie ihren Freunden von dem Brief zu erzählen.

,,Den Umhang lieber mit oder ohne Pailletten?"

,,Ich finde Pailletten schön, aber sie sollten nicht zu auffällig sein.", meinte Bella und reichte ihr ein neues Kleidungsstück. Nachdem sie sich umgezogen hatte, standen sie zusammen vor dem Spiegel.

,,Blaue Pailletten passen sicher gut zu deiner Ästhetik als Ravenclaw."

,,Das sieht perfekt aus, danke Bella!"

,,Jetzt brauchen wir nur noch einen passenden Haarschnitt."

,,Haben wir es dann oder wollt ihr mich warten lassen?", meinte Louie Andrews aka der 3. Freund. Sein Auftreten war sehr speziell und sein Charakter passte auch dazu. Was ihn als Slytherin ausmachte waren seine ständigen Kommentare, die für die anderen Beiden meist sehr unpassend waren. Anderseits verstanden sie die Eile, zu der er drängte. Bella wollte schließlich bei Liliana und Louie noch etwas loswerden und Liliana brauchte einen neuen Zauberstab.

,,Wie ist dein Zauberstab eigentlich kaputt gegangen?", wollte Louie von Liliana wissen.

,,Eigentlich ist er nicht kaputt. Ich habe ihn nur verloren." ,,Typisch Ravenclaw", murmelte Louie.

,,Spielt sich auf, weil sie sich für clever hält." ,,Entschuldige?", entgegnete Bella empört. ,,Wenn sie noch eine neue Frisur möchte, dann darf sie das."

,,Stoppt, beide sofort! Das sollte ein gemütlicher Einkaufsbummel werden. Was Louie eigentlich meint ist, dass ich nicht ganz ehrlich zu ihm gewesen bin. Ja, ich habe meinen Stab verloren und ihm nichts davon erzählt, weil er mich ansonsten als dumme Ravenclaw bezeichnen würde. Das ist als würde man einen Slytherin ein Schlammblut nennen.", meinte Liliana.

,,War das eine Anspielung auf meine Herkunft?", fragte Louie empört. Er selbst war ein muggelstämmiger Slytherin, weswegen Louie Lilianas Beispiel auf sich bezog. Was Liliana eigentlich sagen wollte: ,,Das ist genau das, was ich meine. Immer geht es dir nur um dich."

Doch sie verdrängte diesen Gedanken schnell wieder und sagte stattdessen: ,,Wenn du mit deiner Herkunft ein Problem hast, ist das nicht meine Schuld."

Da erinnerte sich Bella an den Brief, den sie in der Handtasche bei sich trug und den sie eigentlich mit ihren Freunden zusammen öffnen wollte. ,,Ihr wisst nicht wo ich wohne, oder?", begann Bella das Gespräch.

,,Ja.", meinte Liliana. ,,Wir wissen nur, dass du in einer Pflegefamilie wohnst." ,,Dann kann dieser Brief nicht von euch sein.", stellte Bella fest und zog den Brief heraus. Er war wie gesagt noch ungeöffnet und die Absenderdaten fehlten.

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