14. Auf Geisterjagt

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Es geht bei den Muggeln das Gerücht umher, dass jemand einen Geist gesehen habe. Harry schmunzelte. Bevor er nach Hogwarts gekommen ist, wäre es auch für ihn eine Attraktion gewesen. Doch er wunderte sich warum die Aurorenzentrale für einen solchen Geist verantwortlich war. Für gewöhnlich hielten sich die Geister der Verstorbenen nur an magischen Orten auf, es sei denn sie hatten davor von ihrer magischen Existenz nichts gewusst. Denn wie Harry wusste, konnten nur magische Wesen wie Zauberer zu Geistern werden. Doch in diesem Fall schien der Geist in seinem Leben nichts von seiner Magie gewusst zu haben. Warum sonst hielt er sich in der Nähe von Menschen auf? Harry erinnerte sich nicht gerne an seine frühe Kindheit zurück, aber er hatte irgendwie das Gefühl, dass er sich am ehesten in den Geist hineinversetzen konnte. Es waren zwar noch Ferien, aber Hermine forderte von ihm seinen Papierkram in Ordnung zu bringen und zugegebenermaßen hatte er seine Fehlstunden während des Verschwinden seines Sohnes ein wenig überstrapaziert. Auch wenn es ihm im Nachhinein lieber gewesen wäre, hätte er doch lieber die Zeit mit Suchen gefüllt und sich nicht wie ein Weichei im Bett verkrochen. Jetzt brauchte er dingend eine kleine Heldentat, um sich selbst zu beweisen, dass er es noch drauf hatte. Auch wenn es nur so ein doofer Geist war.

Vielleicht würde Ron eben kurz einspringen und ihm helfen, auch wenn Ron gerade frei hatte. Doch wie Harry ihn kannte, futterte er sich nach der ganzen Aufregung wegen den verschwundenen Kindern gleich noch ein wenig mehr Winterspeck an. Und die arme Hermine kochte nicht gerne. Vielleicht konnte Harry sie ja auch überzeugen. Sie kamen ja schließlich damals zusammen auch mit der maulenden Myrte klar.

Harry disapparierte und landete direkt vor der Haustür von Hermine, Ron, Rose und Hugo.

,,Harry, was machst du denn hier?", wollte Hermine wissen. Und nein, sie hatte keine Kochschürze an.

,,Mine Liebling, zeig Harry doch mal deine tolle Kochschürze, die du von uns zu Weihnachten geschenkt bekommen hast!", Rons Augen leuchteten, während er mampfend von seinem Teller aufsah und auf die selbst bemalte Schürze deutete, die fein säuberlich an der Seite des Küchenschranks befestigt war.

Harry musste kichern, als er Hermines gespielt erfreuten Gesichtsausdruck sah. Bluffen konnte sie echt nicht. Aber Ron schien nichts zu bemerken. Wenn man wie Ron nicht wusste, dass Hermine lieber Essen ging als zu kochen und dass Hermine das bloß nicht tat, weil sie fand, dass man sich mit Rons Tischmanieren nicht sehen lassen konnte. Und wer ihn kannte würde sicherlich herausfinden, dass er bloß mit einem Zauber versehen war, als er bei Harry und Ginnys Hochzeit alle mit seinen vornehmen Manieren beeindruckte.

Als Harry von dem Geist berichtete waren die zwei direkt Feuer und Flamme für ein Abenteuer. Hermine wollte keine weitere Zeit in der Küche verbringen und Ron ließ sich davon überzeugen, mal wieder ein bisschen in Bewegung zu kommen, nachdem er die Feiertage nur gefuttert hatte.

Wobei er da nicht der einzige war, denn zur Wiederkunft der Hogwartsschüler feierten viele Zaubererfamilien ein ausgiebigeres Weihnachtsfest, als für gewöhnlich.

Am zweiten Weihnachtstag waren die Granger-Weasleys bei Rons ältesten Bruder Percy eingeladen. Percy und seine Frau Audrey waren zwar froh darüber ihre Tochter Lucy wiederzuhaben, aber sie hatte ihr gesamtes 7. und somit letztes Schuljahr verpasst.

Sie redeten bei dem Essen darüber, was der neue Schulleiter Brambilla wohl unternehmen würde.

,,In Hogwarts ist so einiges passiert, was unverantwortlich von Brambilla war", meinte Harry als Ron und Hermine das Gespräch über Hogwarts begonnen hatten.

,,Ja, zum Beispiel die Wasserschlangen. Und überhaupt: Eine Schülerin gegen sie kämpfen zu lassen? Das ist wirklich nicht gerade verantwortlich", meinte Hermine empört.

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