Mitternacht

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Die Uhr schlug zwölf und plötzlich wurde es still. Ich hörte einen Schuss, einen darauffolgenden Schrei und dann wieder diese Stille.

Ich öffnete die Augen, doch es war so dunkel, sodass ich nicht einmal meine Hände vor meinen Augen sah. Blind suchte ich mir einen Weg zur Tür und stieß gegen einen Nachttisch, auf der eine Kerze stand. Ich zündete sie mir an an, ging durch die Tür und gelangte in einen langen Flur. Ich lief ihn entlang bis ich an unserer Treppe ankam. Im Kerzenlicht erkannte ich eine Silhouette.

Als ich mich der Silhouette näherte erkannte ich sie. Diese Silhouette, auf der Treppe, war mein geliebter Vater. Er lag bewegungslos auf der Treppe. Eine rote Flüssigkeit floss aus ihm hinaus und tropfte langsam die Treppe hinunter.

Ich kniete mich zu ihn auf die Treppe und spürte wie nach und nach Tränen von meinem Gesicht hinunter perlten. Es verging Stunde um Stunde, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es viel mir immer schwerer zu atmen und mein Körper war wie erstarrt. Ich konnte weder weggehen noch wegsehen, als wäre ich in der Zeit gefangen.

Das Telefon fing an zu klingeln und holte mich aus meiner Trance. Langsam richtete ich mich wieder auf und ging zum Telefon, doch als ich es erreichte verstummte das klingeln. Ich setzte mich auf den Boden, lehnte mich gegen die Wand und sah zu meinem Vater hinüber. Während ich ihn beobachtet vielen mir die Augen zu und ich schlief ein.

Die Uhr weckte mich und ich hörte wie jemand die Haustür aufschloss und hinein ging. Sie klang fröhlich, denn sie pfiff ein kleines Liedchen. Sie öffnete die Tür vom Flur und ich erkannte meine Tante.

"Ach du meine Güte, Liebling was machst du denn im Flur in deinem Nachthemd?"

Ich schaute sie traurig an und zeigte auf die Treppe. Ihr Blick wanderte langsam und verwundert in die Richtung der Treppe und als sie den leblosen Körper meines Vaters sah, erschrak sie. Sie hielt sich die Hände vor dem Mund und erstarrte kurz.

Sie sah zu mir und fragte mich wie das passieren konnte. Ich war zu benommen um zu reden und zuckte mit den Schultern. Ich spürte wie erneut meine Augen ganz feucht wurden und nach und nach Tränen herunter fielen. Meine Tante kam zu mir und nahm mich in den Arm.

"Alles wird wieder gut, Ich verspreche es dir."

Sie sah mir in die Augen und strich mir durchs Haar. Sie lächelte mich an um mich aufzumuntern, aber ich konnte trotzdem eine sehr große Trauer in ihren Augen erkennen. Sie stand auf und ging zum Telefon.

Sie wählte eine mir unbekannte Nummer und wartete bis jemand abnahm. Meine Ohren waren noch zu taub vom Schock, sodass ich nichts vom Gespräch mitbekam. Nachdem sie auflegt schaute sie erneut zu mir und lächelte.

,,Liebling, geh hoch in dein Zimmer, ruh dich etwas aus und wasch dir deine Tränen aus dem Gesicht. Ich werde mich um den Rest hier kümmern."

Noch völlig benommen stand ich auf und ging die Treppe hinauf. Ich klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht und schrubbte mir mein Gesicht, mit einem weichem Handtuch, trocken. Danach ging ich in mein Zimmer und schmiss mich in mein Bett. Ich schloss meine Augen und schlief ein.

Als um Mitternacht sich alles veränderte (the secret of moonarce ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt