Ich wartete aber niemand machte mir auf. Zuerst zögerte ich, da mir das hier alles sehr suspekt vorkam, aber da mir eh nichts anderes Übrig blieb, und ich die Nacht nicht vor der Tür verbringen wollte, versuchte ich es noch ein weiteres Mal. Dieses Mal klopfte ich etwas härter an die Tür, damit man mich dieses Mal auch wirklich nicht überhören konnte. Ich legte mein Ohr auf die Tür und hörte leise auf mich zukommende Schritte. Die Türklinke bewegte sich nach unten und gab ein quietschen hervor. Ich ging einen Schritt zurück und beobachtete neugierig die Tür.
Ein Mann stand nun vor mir. Er war groß, hatte braune Haare und grün-blaue Augen. Als er mich sah verengten sich seine Augen und sein Mund verformte sich zu einem geraden Strich.
"Wer bist du?"
Fragte er mich ohne seine Miene zu verändern. Misstrauisch beobachtete er mich. Das brachte mich zum wundern. Hatte man ihm nicht Bericht erstattet, dass ich zu ihm reiste? Ich hob mein Kinn und sah ihn in die Augen. Ich ballte mein Hand leicht zusammen, hielt sie vor meinem Mund und räusperte mich.
"Ich bin Olivia Walker, die Tochter eurer geliebten Schwester die, vor 5 Jahren an einer Krankheit verstarb."
Er hob eine seiner Augenbrauen.
,,Olivia.. Walker? Also hat sie den Antrag vom Walker wohl angenommen. Was willst du von mir? Und warum ist meine Veranda vollgestellt?"
Ich atmete genervt aus. Anscheinend wusste er nicht bescheid. Anscheinend wusste er nicht einmal von meiner Existenz. Ich hob erneut mein Kinn und schaute ihn nun ernst an.
" Haben sie keinen Brief erhalten?"
Benjamin verdrehte seine Augen und lehnte sich gechillt an die Tür.
"Ich lese meine Post nicht. Sie landet direkt in den Müll. Also.. Olivia?".
Er hob erneut eine Augenbraue.
"Was ist euer Anliegen mir einen Besuch zu erstatten und meine Veranda mit Gepäck vollzustellen?"
Mein Blick wanderte auf den Boden. Es viel mir immer noch schwer an den Vorfall zu denken. Ich nahm tief Luft um mich zu beruhigen und schaute ihn wieder an.
"Was sie nicht mitbekommen haben ist, dass mein Vater gestorben ist und da ich noch nicht volljährig bin, ist es mir nicht erstattet allein zu wohnen und für mich zu sorgen. Das Gericht hat entschieden, da sie mein letzter Verwandter sind, dass ich nun bei ihnen wohnen werde."
Dieser Satz schockte ihn so sehr, dass er sein Gleichgewicht verlor. Bevor er stürze fing er sich wieder auf.
" Oh Gott, das hat mir ja noch gefehlt. Ein Waisenkind was bei mir leben soll."
Er atmete genervt aus und fasste mit einer Hand auf seine Stirn und schüttelte seinen Kopf. Er machte eine Armbewegung um mir zu symbolisieren, dass ich ihn folgen soll.
Während ich hinter ihn herlief hörte ich, wie er leise fluchte. Nun wusste ich, dass wir eine Gemeinsamkeit hatten. Wir beide waren überhaupt nicht davon begeistert von heute auf morgen zusammen zu leben. Ich seufzte und schaute mich während ich lief um. Das Haus war sogar noch viel größer als es von außen aussah. Es gab hier viele verschiedene Arten von Lichtquellen. Protzige mit Gold überzogene Kronleuchter und viele Kerzenständer. Kurz konnte ich im vorbeigehen einen Blick in ein Zimmer mit einpaar großen Bücherregalen erhaschen. Aber, da ich angst hatte Benjamin aus den Augen zu verlieren, schenkte ich diesem Zimmer keine weitere Aufmerksamkeit.
Nach gefühlten Ewigkeiten kamen wir an einer schmalen Wendeltreppe an. Er stoppte kurz und drehte sich um, um zu überprüfen ob ich immer noch hinter ihm stand. Er schenkte mir paar Sekunden seiner Aufmerksamkeit, aber ging schnell ohne ein weiteres Wort die Treppe hinauf.
Die Treppe sah sehr alt aus und war mir deshalb etwas suspekt, aber da ich keine andere Wahl hatte stieg ich sie auch hinauf. Wir liefen eine Weile. Es kam mir vor, als würden wir einen Turm hinauf laufen. Nach einer Weile hatte ich mich schon so an das hinauf laufen gewöhnt, sodass ich gegen Benjamin lief, als wir endlich an einer Tür ankamen. Sie sah aus wie eine größere Variante von der Tür aus Alice im Wunderland. Sie war zwar größer, aber dennoch nicht groß genug für mich, sodass ich mich hätten ducken müssen um hindurch zu gelangen.
Es war eine sehr alte Tür aber dennoch waren die Verzierung nicht verblasst. Benjamin räusperte sich, um erneut meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er zeigte mit seiner Hand auf die Tür und sah mich an.
"Das hier ist dein Zimmer. Dein Gepäck was noch draußen steht, wird dir jemand hoch bringen. Wenn du etwas brauchst, dann komme bitte nur im Notfall zu mir. Du wirst mich schon finden."
Er drehte sich um und lief die Treppe wieder hinunter. Ich machte vorsichtig die Tür auf und duckte mich während ich hindurch ging. Ein heller Lichtstrahl blendete mich. Nachdem sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten wanderten sie durch das Zimmer. Das Zimmer war klein, aber sehr schick. Ich sah ein großes kuscheliges Himmelbett, einen großen alten Schrank und einen Tisch mit einem Spiegel. Alles bestand aus weißem Holz und man sah auf dem ersten Blick, dass ein Holzmeister am Werk war.
Als ich nach oben schaute sah ich die Decke. Es war ein Nachthimmel mit tausenden von Sternen und einem schönen großen Mond abgebildet. Ich hätte schwören konnen, dass sich die Sterne bewegten. Sie bewegten sich zwar sehr langsam, sodass man es nicht wirklich erkennen konnte, aber ich war mir so sicher, dass sie es taten. Auf den Wänden war eine Lichtung mit einpaar Bäumen abgebildet.
Ich spürte eine Müdigkeit aufkommen und ich fing an zu gähnen. Ich hielt mir meine Hand vor dem Mund und streckte mich. Ich ging zum Schrank und öffnete ihn. Darin waren viele Kleider und zu meinem überraschen hatten die meisten Kleider meine Größe. Einpaar Kleider sahen sehr merkwürdig aus, aber einpaar andere gefielen mir. In einer Schublade befand sich Nachtwäsche. Ich zog ein weißes Gewand heraus und zog es an. Es passte.
Ich legte meine Kleider auf den Stuhl vor dem Tisch und legte mich ins Bett. Es war sogar noch viel gemütlicher als es aussah. Während ich die Sterne beobachtete und sogar eine Sternschnuppe entdeckte, schlief ich ein.
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Als um Mitternacht sich alles veränderte (the secret of moonarce ff)
أدب الهواةEine Fan fiction von "Das Geheimnis der Mondprinzessin" Die Sonne kitzelte mich an der Nase und weckte mich. Ich öffnete meine Augen und fand mich auf einer Wiese wieder. Eine leichte Sommerbriese wehte durch die Bäume, und die Blätter fingen an im...