Falle

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Ich folgte dem Kaninchen. Das Licht blendete mich, sodass mir das Sehen schwer viel. Ich hielt meine Hand vor das Licht um besser sehen zu können. Doch das Kaninchen war fort. Ich schaute nach links, nach rechts und drehte mich langsam im Kreis. Doch das Kaninchen blieb verschwunden.

Ich seufzte. Das Kaninchen kann sich doch nicht von einer Sekunde auf die andere in Luft auflösen. Ich ging tiefer in den Wald und versuchte es zu finden. Das gab mir erneut schwere 'Alice im Wunderland' Vibes.

Ich hörte ein Geräusch. Um genau zu sein war es ein rascheln. Es könnte von einem Gebüsch kommen oder einem Baum. Verursachte das Kaninchen diese Geräusche oder waren es andere Tiere?
Die Chance, dass es das Kaninchen war, war groß. Deshalb ging ich in Richtung des Geräusches. Ich gelangte an eine Art Lichtung. Es war ein Fleck mitten im Wald in dem plötzlich keine Bäume mehr wuchsen. Sonnenlicht drängte dennoch auch nicht hindurch. Es war nur ein einziger Sonnenstrahl, der sich sich durch die Blätter zwängte.

Der Sonnenstrahl leuchtete auf einen Käfig. Vorsichtig schaute ich mich um. Weder konnte ich jemanden entdecken, noch hörte verdächtige oder andere Geräusche als die des Waldes. Ich ging näher zum Käfig und entdeckte das Kaninchen. Langsam näherte ich ihn mir und holte schließlich das Kaninchen heraus. Ein Kaninchen sollte frei herum hobbeln und nicht in einem Käfig gefangen sein. Doch bevor ich es wieder dem Wald überlassen konnte, hörte ich ein Rascheln und sah wie jemand aus einem Gebüsch hervor sprang.

,,Eine Falle und zwei Eroberungen."

Ein Junge sah grinsend zu mir herüber. Seine dunklen fluffigen Haare waren durch das Gebüsch total zerrzaust. Man konnte einpaar einzelne Blätter in seinem Haar erkennen. Die schwarze Melone die er trug, konnte dies nicht wirklich verhindern. er trug schwarze Kleidung. Er hatte ein auffälliges Band um den Hals. Es handelte sich um ein schwarzes Chocker an dem Federn daran befestigt waren. Er sah sehr gefährlich aus.

In seiner Hand hielt er ein Messer.

Mir rutsche das Herz in die Hose. Ich atmete unauffällig tief ein und wieder aus. Ich versuchte stark zu bleiben und rief zu ihn:,,Such du dir ein anderes Abendmahl! Mich und das Kaninchen wirst du heute nicht verspeisen können!"

Er blieb stehen und verdrehte seine Augen.

,,Ich hatte nicht vor dich zu essen. Kanibale bin ich leider nicht. Ich werde dich mitnehmen! Du bist von jetzt an mein Eigentum. Ich werde dich stolz meinem Vater präsentieren."

Er grinste und fing an böse zu lachen. langsam machte er Schritte auf mich zu. Dennoch bevor es ihm gelang in meine Nähe zu kommen schreckte er auf. Ein lautes gefährliches bellen kam auf uns zu. Ich erschrak ebenfalls und ließ das Kaninchen zu Boden fallen. Da ich nicht wirklich groß war, landete es ohne es sich zu verletzen auf den weichen Waldboden. Es hoppelte auf einen Baum zu und beobachtete uns.

Ein riesiger schwarzer Hund kam in unsere Nähe. Er stellte sich zwischen mir und dem Jungen. Der Hund fing an laut und bedrohlich zu knurren. Anstatt eines Ritters in einer glänzenden Rüstung rettete mich anscheinend doch ein Hund. Tiere waren auch viel verlässlicher als Menschen.

Der Hund hatte ein sehr langes verwuscheltes Fell. Bei längerem betrachten konnte man eine Ecke eines Papieres an seinem Hals erkennen. Ich ging vorsichtig auf ihn zu. Ich wollte sicher gehen, dass er mich nicht doch als Gefahr sah und, dass er mich beschützte nur ein großes Missverständnis war. Langsam und vorsichtig streckte ich meine Hand auf das Papier zu. Er machte keine Regung. Seine Augen waren auf den schwarz gekleideten Fremden gerichtet. Ich nahm das Stück Papier in die Hand. Es war eine Nachricht. Zu meinem überraschen war sie an mich gerichtet.

Liebe Olivia,

Das hier ist Wrolf. Ich habe ihn zu dir geschickt damit er dich beschützt falls du mir heimlich wiedersprichst und doch in den Wald hineingeraten bist. Ich erwarte dich zum Abendessen.

- Benjamin

Mir viel ein Stein vom Herzen. Vielleicht lag meinem kaltherzigen Onkel doch etwas an mir. Gut gelaunt fing ich an zu lächeln. Ich faltete das Stück Papier zweimal und steckte es in einer meiner Rocktaschen meines Kleides. Ich blickte wieder zurück zum Jungen. Man konnte die Angst in seinem Gesicht deutlich sehen. Kleine Schweißtropfen perlten über seine Stirn langsam hinunter. Er versuchte einpaar mal zu fliehen, dennoch fing Wrolf direkt an zu bellen, nachdem er seinen Fuß bewegte. Es war zwecklos, er saß in der Falle.

,,Wer ist jetzt die Beute?"

Ich lachte kurz auf und sah ihn bedrohlich, mit einem Lächeln im Gesicht, in seine Augen. Ich wandte mich wieder Wrolf zu. Ich streichelte ihm übers Fell. Es war ganz weich. Ich hatte noch nie so weiches Fell berührt. Zuhause waren sie immer ganz leicht verfiltz. Während ich dem Fremden keines weiteren Blicke würdigte, ging ich auf ihn zu. Wrolf folgte mir im gleichen Tempo. Machte ich einen Schritt, dann tat er das auch.

"Es ist schon sehr amüsant wie schnell sich diese Situation gewendet hat."

Ich lachte und drängte ihn zurück bis er mit seinem Rücken gegen einen Baum stoß. Ich schaute ihn bedrohlich an und lächelte. Ich warf, mit einem Kopfschwung, meine Haare zur Seite, streckte meine Hand zu ihn und drückte sein Gesicht mit meinem Zeigefinger an seinem Kinn auf meine Augenhöhe. Mit meinem Gesicht näherte ich seinem. Ich konnte Ekel und Wut in seinen Augen erkennen, dennoch konnte er die Furcht, die er kläglich versuchte zu verbergen, nicht verstecken.

"Du solltest lieber aufpassen mit Wem Du Dich anlegst. Wie heißt Du? Warum wolltest Du mich in Deinem Besitz bringen?"

Hasserfüllt schaute er mir in meine Augen. Sie hatten die Farbe von Zartbitterschokolade. Er wagte es nicht ein Wort herauszubringen.

"Nagut, dann werde ich mir einen Spitznamen überlegen. mmmh. Schwarzgekleidet..."

Ich fuhr mit meiner Hand auf seinen Hals und wanderte mit meinen Finger auf seine Fädern.

"...dunkle Fädern. Wie wäre es mit schwarzer Vogel? Nein? Dann erst Recht!"

Ich durchsuchte seine Taschen und fand ein Seil. Ich nahm es heraus und band ihn fest an den Baum. Ich durchsuchte erneut seine Taschen, seine Hosenbeine und am Schuh ob er Messer versteckte.
Und tatsächlich fand ich eins. Ich nahm es an mich und steckte es in meine Tasche.

"Als Strafe für das Schweigen lasse ich dich hier an den Baum gebunden zurück. Dieses Messer ist mein Mitbringsel. Bei Beschwerde bitte beim lieben Wrolf melden."

Ich lächelte, machte einen Knicks, und drehte mich um. Ich hörte wie er kläglich versuchte sich zu befreien. In der Ferne konnte ich ihn schreien und fluchen hören.

Ich schaute zurück zum Baum zu dem das Kaninchen hobbelte, doch es war nicht mehr da. Anscheinend langweilten wir es mit unserer Auseinandersetzung. Ich hoffte, dass es ihm gut ginge und es nicht erneut irgendwo feststeckte.

Am Waldrand angekommen strahlte uns  zur Begrüßung rotes Sonnenlicht entgegen. Die Sonne ist während unserem Aufenthalt im Wald untergegangen. Der klare See spiegelte die gelben und roten Sonnenstrahlen. Dieses Farbspiel hatte etwas romantisches an sich. Am Haus angekommen klopfte ich erneut an der Tür. Beim nächsten Mal sollte ich meinen Onkel bitten mir doch einen Schlüssel zu überreichen. Ich bin ja immerhin schon alt genug und brauche keine Ausgangssperre.

Mein Onkel öffnete mir die Tür und ließ mich hinein. Sehr Gesprächig war er nicht wirklich. Wir aßen zusammen zu Abend. Erschöpft ging ich danach zurück in mein Zimmer. Ich wusch mich, zog mein Abendkleid an und legte mich anschließend ins Bett.

Ich hörte das zirpen von Grillen, heulende Eulen und das rauschen von Blättern im Wind. Es war so friedlich.

Doch ich hörte noch ein anderes Geräusch. Es war sehr leise. Es hörte sich an wie ein Kratzen. Ich öffnete meine Augen und versuchte mich auf dieses Geräusch zu fokussieren. Es wurde lauter und lauter. Ich spürte wie es immer näher kam.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 07, 2021 ⏰

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Als um Mitternacht sich alles veränderte (the secret of moonarce ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt