Kapitel 15

1.8K 56 5
                                    

Alena

„Sofia"
„Alena"
Kein böser Traum. Pure Realität.
Sie steht vor mir mit der Waffe.
Ihre Augen hasserfüllt.
Ihre Statur zum Angriff bereit.
Wie ist sie hier rein gekommen?

„Hast du mich vermisst Doc?"
„Sofia...wie bist du.?"
„Wie ich herein gekommen bin? Ich schaffe alles. Halllooo ich bin's Sofia!", lachte sie hämisch.
Ich schweifte mit meinen Augen langsam durchs Zimmer. Man irgendwas zum verteidigen muss doch da sein?!

Nichts.
Nichts womit ich mich verteidigen kann.
Soll ich schreien? Soll ich laufen? Was soll ich machen? Als hätte Sofia meine Gedanken gehört sagte sie:„Du brauchst erst gar nicht zu schreien. Ein Laut und Boom."
Sofia machte mir mit leichten Bewegungen der Waffe klar, dass ich mich von der Tür entfernen sollte.

„Warum so ruhig Alena?"
Ich bekam ein Wort raus. Ich bemerkte nicht mal wie sich meine Atmung änderte.
Ein Klopfen.

„Alena? Kind? Gehts dir gut?"
Maria. Meine Rettung.
Ich blickte zu Sofia und sie hält den Finger auf den Mund.
„Ein Wort. Und Maria und Du gehen zusammen in jenseits."
Sie kam mir näher und hielt die Waffe genau auf meiner Stirn.

„Mir gehts gut Maria. Ich bin einfach nur Müde.", rief ich ihr zu.
„Sicher? Ich hab das Gespräch zwischen dir und dem Señor gehört. Komm öffne bitte die Tür.", bat sie mich.
Maria bitte geh
„NEIN, Maria ich möchte niemanden jetzt sehen. Bitte lass mich."
Maria bitte geh einfach

Es brach mir das Herz zu hören wie ihre Schritte verschwanden.
Niemals wurde ich so mit ihr reden.
Aber vielleicht merkt sie jetzt das was nicht normal läuft?

„Sofia..Bitte. Tu es nicht.", ich versuchte so gut es geht mutig und stark zu klingen. Aber meine zittrige Stimme hörte man klar und deutlich.
„Alles war perfekt Alena. Und dann kamst du. Alles was ich mir aufgearbeitet habe. Weg. Weißt du eigentlich wie es ist, wenn von heute auf morgen alles zerstört wird?", sie klang wütend und verletzt.
Ihr Griff an der Waffe verstärkte sich.

Wie es ist?

„Denkst du ich wollte all DAS hier? Ich weiß sehr wohl wie es ist, wenn von heute auf morgen alles zerstört wird! Lass mich einfach gehen. Ich werde hier nicht erwünscht und freiwillig will ich hier nicht mehr bleiben! Du kannst all das hier wieder haben. Aber bitte tu nichts was du bereuen wirst. Adrian wird dir das niemals verzeihen."
Sofia blickte mir tief in die Augen. Und für einen Moment glaube ich bisschen Reue zu sehen.

„Du musst verschwinden! Er wird sich immer und immer wieder für dich entscheiden.", ich hörte den Schmerz in ihrer Stimme.

Sofia ist genau wie ich ein Opfer dieses Spiels.
Ich die ohne Grund und unfreiwillig hier ist. Dessen Leben von heute auf morgen zerstört wurde.
Und Sofia, die alles was sie wollte nur Anerkennung wollte. Die Anerkennung, die sie nie von ihrem Vater bekam, versuchte sie durch die Macht eines anderen Mannes zu erzielen.

Sie drückte die Waffe immer mehr an meine Stirn.
Mir liefen langsam die Tränen runter.
Das ist es also. Das Ende.
Früher oder später wusste ich, das der Tod mich holt. Aber will ich so sterben?

So sterbe ich nicht!

„Ich werde ihn dazu bringen dich zu lieben.", log ich.
Und da war es. Ein kleiner Moment der Ablenkung.
Ich nahm all mein Mut zusammen und drückte die Waffe weg von mir.
*Peng*

Der Schuss traf meine Bettkante. Schnell krallte ich mir die Waffe aus ihrer Hand. Aber Sofia ist stärker und schubste mich weg. Die Waffe flog quer durch Zimmer. Ich fiel um.
Auf mir spürte ich einen Körper.
„Du denkst du kannst mich einfach so loswerden!"
Sie versuchte mich zu erwürgen.
Mit ganzer Kraft drückte ich ihre Hände weg von meinem Hals.

Als ich es schaffte von ihrem Würgegriff zu entkommen, drückte ich mein Knie in ihren Rücken und Sofia flog etwas nach vorne.
Schnell stand ich auf und wollte zur Waffe greifen, aber Sofia griff schnell nach meinem Fuß und zog feste dran.
Ich verlor das Gleichgewicht und stieß mit meinem Kopf gegen etwas festes.

Ich spürte wie mir was warmes dickflüssiges über das Gesicht lief.
Und ich sah eine Figur vor mir.
Sofia.
Sie hielt die Waffe.
Schnell rollte ich zur Seite und tritt ihr feste gegen Schienbein. Sie verlor das Gleichgewicht, fiel nach vorne. Volltreffer.
Ich griff nach der Waffe in ihrer Hand und auch sie zog an der Waffe.

Peng

Adrian

Es tat mir leid sie so zu sehen, aber es ist das beste was ich tun kann um sie zu schützen.
Ich werde alles bald erledigen und, wenn ich mir sicher bin, dass jede Gefahr beseitigt ist wird sie das Leben leben das sie sich immer gewünscht hat.
Das verspreche ich.

„Boss wir haben in 10 Minuten ein Meeting. Das Geschäft in Italien.", Pablo stand am Türrahmen.
Ich nickte ihn zu.
„Pablo kannst du Maria nach oben schicken? Sie soll nach Alena schauen."

Pablo ging in die Küche und nach ein paar Sekunden auch schon wieder raus mit Maria.
Wenn Blicke töten könnten wäre ich schon tot. Danke Maria.
Sie blickte mich mit bösen Augen an und flüsterte etwas, dass nur sie verstand.
Sie hat wahrscheinlich Alenas und meine Konversation gehört.

Ich schenkte mir noch etwas ein und stand dann auf.
An der Treppe sah ich Maria die traurig aussah.
War sie denn schon oben?

„Ist was mit Alena?", fragte ich.
„Señor sie ist so anders. Traurig. Verletzt. Und wütend.", Maria schien sehr besorgt zu sein.
„Hat sie mit dir gesprochen?"
„Nein. Sie hat mich weggeschickt. Das ist nicht ihre Art. Señor ich weiß es hat mich nichts zu interessieren, aber sie haben sie wirklich verletzt."
Das weiß ich. Aber es musste so sein.
„Ich werde mit ihr sprechen. Dan.."

Peng

Was war das?
Pablo kam angerannt und wir blickten beide nach oben.
„Das kommt von oben! Ein Schuss!", rief Pablo.
Schnell nahm ich meine Waffe und schickte Maria weg.
„Das kommt von Alenas Zimmer.", rief ich ihm zu.

Pablo gab mir Rücken Deckung während ich die Treppe schnell hoch lief.
Lieber Gott lass ihr nichts zugestoßen sein

Ob sie sich was angetan hat? Oder wurde sie angegriffen?
Mir gingen Millionen Fragen durch den Kopf.
Ein weiterer Schuss.
Pablo und ich standen vor ihrer Tür.
Ich horchte und wartete bis ich irgendwas hörte.
Nichts war zu hören.
Ich hielt die Waffe fester und drückte meinen Körper gegen die Tür.

Und da lag sie. Bewusstlos.
Auf ihr lag Sofia.

Ich sah eine große Blutlache, die sich entwickelte. Mir blieb die Luft weg. Mein Hals schnürte sich zu und ich blieb wie angewurzelt stehen.
In meinen Ohren rauschte es.

„Boss Sofia ist tot.", hörte ich Pablo sagen.
Sofia.
„Alena?", fragte ich.
„Nein, ihr gehts denke ich gut. Nur eine Kopfverletzung. Muss sich der Arzt anschauen."
Gott sei dank

Ich ging langsam zu ihr.
Behutsam betastete ich ihren Körper. Dabei war ich ganz Vorsicht, so als ob sie aus Zucker bestehe.
Kein Bruch, nur einige blaue Flecke und die unschöne Kopfverletzung.

„Pablo ruf den Arzt."
Ich hob Alena vorsichtig hoch. Hier kann sie nicht bleiben, wenn sie wach wird.
„Was ist mit Sofia,Boss?", fragte Pablo.
„Beseitige sie und verständige ihren Vater.", gab ich als Antwort.
„Aber, das bedeutet dann Krieg."
„Dann wird es wohl so sein, Pablo."

Für Alena wurde ich in jeden Krieg ziehen. Und jedes Opfer wäre es mir Wert.

A L E N AWo Geschichten leben. Entdecke jetzt