Setting: Setzt zeitlich einige Zeit später an das Ende von Phantom Teil 4 an - in diesem AU kommt es nicht zu den Ereignissen von Infinity War und Endgame. Die flüchtigen Avengers sind zu einer Einigung mit den Vereinigten Nationen gekommen und durften nach New York zum Avengers HQ zurückkehren. Alle leben (mehr oder weniger) friedlich miteinander.
Spoiler: keine
Dieser OS ist noch recht neu - ich hatte bisher noch keine Zeit Korrektur zu lesen. Also verzeiht mir bitte den ein oder anderen Fehler :D
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Es war das leise, stetig fortwährende Ticken des rhythmischen Metronoms, das sie mit jeder Sekunde weiter in den Wahnsinn trieb – doch gleichzeitig fesselte es ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit mit solch einer Faszination, sodass sie ihren starren Blick einfach nicht von dem gleichmäßig schwenkenden Pendel losreißen konnte. Wie gebannt verfolgten ihre grünen Augen das Hin und Her, während sie die unerwünschte Anwesenheit der anderen zwei Personen erfolgreich in den Hintergrund ihrer Wahrnehmung verbannte.
Wäre es nicht um das frustrierend laute Räuspern, welches das taktreine Klacken des Gerätes mit solch einer Lautstärke übertönte, dass sie es einfach nicht ignorieren konnte. Sie ließ ihren Unmut mittels eines genervten Stöhnens vernehmen, ehe sie ihren Blick von dem Gegenstand losriss und stattdessen die freundlich wirkende Frau betrachtete, dessen sanftes Lächeln in ihrem Inneren solch ungeahnten Hass auslöste, wie sie diesen schon lange nicht mehr verspürt hatte.
In ihren funkelnden Augen stand Mord geschrieben – aber um Nat und Steves guten Willen zügelte sie ihr brodelndes Temperament und ignorierte das gefährliche Kochen in ihrem Inneren.
Doch ihre Intention blieb dennoch Mord.
„Es ist schön dich hier wiederzusehen, Ivana", durchbrach die dunkelhaarige Frau mit der lächerlich sitzenden Brille schließlich die erdrückende Stille, ehe jener ihr voll übertriebener Anerkennung zunickte. „In Anbetracht der jüngsten Ereignisse und dem abrupten Ende unserer letzten Stunde sehe ihr dein Kommen als den nächsten Schritt in die richtige Richtung an."
Der Rothaarigen entglitt ein deutlich abfällig klingendes Schnauben. Noch während sie den Kopf schüttelte und dabei ihren Blick abwandte, verschränkte sie die Arme in einer abwehrenden Geste vor ihrer Brust. Für den Bruchteil einer Sekunde verzog sich ihr Gesicht zu einer Grimasse, welche der aufmerksamen Frau ihr gegenüber einen Einblick in ihre wahren Gedanken gewährte – doch sie maskierte ihr aufgewühltes Innere mit der eisernen Maske ihrer Kindheit, die sie trotz all dem, was in den letzten Jahren geschehen war, niemals vergessen würde.
Für einen Moment beherrschte eine unangenehm drückende Stille den Raum, die von nicht mehr als dem rhythmischen Ticken des Metronoms durchbrochen wurde. Doch schließlich war es Ivana, welche die Ruhe durchbrach. „Ich bin nicht Ihretwegen hier, Dr. Perkins. Und ich bin auch nicht meinetwegen hier, denn ich halte dieses gesamte Vorhaben weiterhin für vollkommen sinnlos und erzwungen. Meiner Meinung nach ist es eine Verschwendung meiner und Ihrer Zeit."
„Weswegen dann hier, Ivana? Wenn nicht um des Erfolges Willens?", mit einem leisen Klicken holte die Doktorin ihren gravierten Kugelschreiber hervor. Routiniert zuckten Ivanas Augen über den goldschimmernden Stift und huschten, so wie viele Male zuvor, über die feinsäuberliche Gravur, ehe sie das Gesicht der Frau fixierte und jene mit einem kühlen Ausdruck strafte.
Sie war es gewohnt, dass ein gut eingesetzter Blick ihrerseits ausreichte, um die Menschen um sie herum auf Distanz zu halten – doch Doktor Sheila Perkins gehörte zu ihrer Frustration leider nicht zu all jene, die sie sonst so mühelos von sich stoßen konnte. Stattdessen schien die beinah überengagierte Therapeutin von jeder noch so kleinen Regung ihrerseits angezogen und motiviert zu werden; ganz gleich welcher noch so verzweifelten Mittel Ivana sich bediente, nichts schien die entschlossene Frau von ihrer Mission abzubringen.