55| Dunkle Gassen

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R U Mine?
Arctic Monkeys

Killian

Die Mauer war kalt in meinem Rücken, während mein Körper praktisch in Flammen stand. Seine Hände lagen immer noch auf meinen Hüften und ich ... ja, ich war verloren.

Er löste sich von mir und sah mich an. Graue Augen, die so wunderschön waren, dass ich sie für immer anstarren konnte. 3 Sekunden verstrichen, bevor mein Körper wie von selbst handelte. Ich zog ihn an mich und drehte uns so, dass es mein Körper war, der seinen gegen die Mauer presste. Ein Keuchen entkam ihm, als ich es war der ihn küsste.

Tief und innig, als würden meine Lungen ohne ihn nicht funktionieren. Ich spürte wie seine Finger sich in mein Hemd krallten, seine Brust sich schwer gegen meine hob. „Weißt du eigentlich, was du da tust?", fragte ich atemlos, aber wartete gar nicht auf seine Antwort. Ich küsste seinen Kiefer entlang hinunter bis zu seinem Hals. „Ich weiß immer was ich tue.", antwortete er zittrig, als ich einen Fleck auf seiner Haut hinterließ. Eine Spur Farbe auf einer weißen Leinwand. Etwas Verruchtes auf dem perfekten Ezra Coldwell. Zufrieden betrachtete ich mein Werk.

Bei seinen Worten hob ich skeptisch eine Augenbraue. Wir wussten beide, dass es eine Lüge war.

Und dann waren da seine Hände, wie sie sich unter mein Hemd schoben. Etwas hartes, das sich gegen mein Schienbein presste. Ich zog ihn näher zu mir und küsste ihn erneut.

„Shit", hauchte er, als meine Hände seine Hüften weiter hinunter wanderten. Ein rauer Laut entwich meiner Kehle, als seine Hände ebenfalls weiter hinunter wanderten. Ich spürte seine von der Nacht kalten Finger and meinem Hosenbund.

„Warte", ich presste das Wort widerwillig hervor. Ezra, küsste die Stelle hinter meinem Ohr und schüttelte den Kopf. „Ich lass dich nicht wieder gehen, Lee. Nicht heute." Meine Ohren rauschten und ich hatte fast vergessen, was ich eigentlich sagen wollte. Aber dann war da wieder das leichte Zittern seiner Hände und die kleinen Rauchwolken, die sein Atem in der Nachtluft hinterließ. Der entfernte Beat, der daran erinnerte, das eine einzige Stahltür uns vor unseren Freunden trennte.

Sanft zog ich ihn ein Stück näher, bis seine Haare an meiner Stirn kitzelten. „Ich werde dich nicht in einer dunklen Gasse vögeln, Ezra." Eine Schauer wanderte durch seinen Rücken, als er sich zurück zog.

Er lächelte und auf einmal verfluchte ich mich, dass ich mich nicht einfach mit der Gasse abfinden konnte.

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Ezra

So bald die Tür zu meinem Apartment ins Schloss gefallen war, spürte ich bereits wieder seine Hände auf mir. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog in näher, so nah es ging. Ich wollte alles von ihm. Seinen Geruch, das Gefühl seiner rauen Hände auf meiner Haut. Ich wollte ihn.

Wir taumelten durch das dunkle Apartment und fanden wie durch ein Wunder mein Schlafzimmer. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und seine Hände fanden meinen Hintern. „Hätten wir nicht den anderen Bescheid geben sollen, dass wir verschwinden?", keuchte ich zwischen zwei Küssen. Er schmiss mich auf das Bett und lauerte im nächsten Moment über mir. „Nur zu", er küsste, saugte an meinem Hals, „Ruf sie an." Ich warf ihm einen genervten Blick zu, während er leicht gegen meine Haut lachte.

Er wusste, dass mich nun nichts bewegen würde, nach meinem Handy zu greifen.

Ich knöpfte sein Hemd auf und enthüllte seine Haut, übersäht mit Tattoos. Ich hatte vor, jede einzelne Linie nach zu fahren. Er zog mir ebenfalls das Hemd aus und seine Küsse wanderten tiefer. Eine heiße Spur zog sich über meine Brust bis hinab bis zu meinem Bauch. Als er sich an meinem Gürtel zu schaffen machte, versteifte ich. Meine Hände wanderten in seine Locken und ich zog ihn wieder zu mir hinauf.

„Zuerst bin ich dran.", war alles was ich sagte, bevor ich ihn in die Matratze drückte und an ihm hinter ging. Eine Reihe Flüche entkam ihm, als ich mit einem verschmitzten Blick seine Hose hinab zog, gefolgt von seinen Boxern.

„Was-", seine Worte wurden ein Stöhnen, als meine Finger seine empfindliche Haut berührten. „Fuck, Ezra.", raunte er und mein Blut rauschte nur so. Ich beobachtete ihn dabei wie seine Augen nach hinten rollten, während ich ihn mit langsamen quälenden Bewegungen folterte. Als seine Hände sich in die Laken krallten wusste ich, dass ich ihn schon bald soweit hatte und ließ von ihm ab. Ein erneutes fluchen. Diesmal frustriert.

Ich senkte meine Lippen hinab, küsste ihn, saugte bis ich Lees Finger in meinen Haaren spürte. Wie er versuchte das Tempo anzugeben, ich ihn aber nicht ließ. „Scheiße, ich komme-"
Er wollte mich weg ziehen, aber ich blieb.
Ich sah nach oben, begegnete seinem Blick, als ich schluckte.

Etwas animalisches huschte durch seinen Blick und im nächsten Moment lag ich unter ihm, seine Zunge in meinem Hals. Seine Hand wanderte hinab und ich wusste, dass er sich nun revanchieren würde, für die quälende Tortur durch die ich ihn gerade gejagt hatte. Ich spürte seinen festen Griff und drückte japsend meinen Rücken durch. Sein heißer Atem an meinem Ohr, war das einzige was mich noch in dieser Realität hielt. „Ein verficktes Feuerwerk.", raunte er und ich war mir nicht sicher ob ich ihn richtig verstanden hatte.

Seine Lippen wanderten zu meiner Brust und während er einen Schauer nach dem anderen durch meinen Körper jagte, tastete ich nach meiner Nachttischschublade. Er folgte meiner Hand und zog die Flasche sowie das Kondom aus der Schublade, bevor ich sie erreichte. Ich spürte seine Hand an meinem Kiefer als er meinen Kopf zu sich drehte. Ein dunkler, fast schon hungriger Blick. „Bist du dir sicher?", fragte er, seine Hand immer noch dabei mich in den Wahnsinn zu treiben.

Ich brachte nur ein Stöhnen über die Lippen, aber das reichte ihm noch nicht. „Du musst es sagen, Ezra." Ich krallte meine Hände in seinen Rücken, aus Angst er könnte wieder verschwinden. Mich hier zurück lassen, als ein zerstörtes Wrack. Ich zwang mich die Augen zu öffnen, als ich die Worte flehte. „Fick mich."

Im nächsten Moment spürte ich etwa kaltes bevor er einen Finger tief in mir versenkte. Sein Name kam wie ein Gebet über meine Lippen, als ein weiterer folgte, um mich auf das vorzubereiten, was ich bereits mit meinem Mund kosten durfte. Langsam und quälend fuhr er mit seinen Fingern rein und raus und meine Hände zerrten an seinen Haaren. „Bitte!"flehte ich und im nächsten Moment spürte ich seine Beine, seine Arme, seinen Atem wie er mein Ohr streifte, wie ein Feuer auf meiner Haut.

Und dann...
Er stieß in mich und ich sah Farben die es zuvor nie gab. „Oh Gott...", japste ich, als ich seine Länge spürte. Er gab mir einen Moment, bevor er sich zubewegen begann. „Du fühlst dich so gut an." flüsterte er und ich schloss die Augen. „Sieh mich an." Ich konnte nicht. Seine Stöße wurden schneller und ich hatte das Gefühl die Welt stand in Flammen. Ich drückte meinen Rücken durch, wollte ihn tiefer Spüren, als er meinen Namen stöhnte.

Immer schneller rammte er sich in mich und als meine Lippen seinen Namen schrien, erschauderte er. „Fuck, du bist wunderschön.", raunte er leise und ich zerriss ein Stück mehr. Es baute sich auf wie eine Welle die gegen die Küste schlug. Mein inneres schien zu zerreißen, als ich kam und sich etwas klebriges auf meinem Bauch verteilte. Er kam zwei Sekunden später und füllte mein Inneres. Schwer atmend sah er zu mir hinab, seine Haare hingen ihm verschwitzt in der Stirn. Ich sah ihn an und fuhr sachte die Züge seiner Muskeln entlang. Beobachtete fasziniert, wie er sich verspannte und sich wieder entspannte, als wäre er meine Berührung nicht gewöhnt.

Wie als hätte der Höhepunkt seine Energie mit sich genommen sackte er auf mir zusammen und vergrub mich unter seinen Muskeln. Immer noch benebelt von den vergangenen Minuten schlang ich meine Arme um ihn, und hielt in in dieser verschwitzten Umarmung. Beobachtete wie seine Brust sich hob und senkte. Er wirkte wie ein gefallener Gott, menschlich und verletzlich und unheimlich schön. Ich schloss die Augen und fuhr seinen Rücken entlang, malte kleine Formen , bis er seinen Körper anhob und sein Blick wieder meinen fand.

Als ich sah wie er mich anlächelte machte sich eine beängstigende Erkenntnis in mir breit. Eine Vorahnung, wie ein Kater, den ich aber erst am nächsten Morgen erwarten würde. Diese Nacht, würde ich noch in der betrunken Glückseligkeit schwelgen, die Lee mir geschenkt hatte.

Ich würde morgen darüber nachdenken, welche Folgen das hier haben würde, jetzt war alles was zählte wie unglaublich wohl ich mich in seinen Armen fühlte.

Und in genau diesen Armen schlief ich dann auch irgendwann ein.

Bad Influence [BxB]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt