Eine Grindelwald in Hogwarts 3

19 - Babyalarm! (Harry schlichtet unseren Streit)

ℝ𝕖𝕧𝕖𝕟𝕘𝕖 𝕚𝕤 𝕒 𝕕𝕚𝕤𝕙 𝕓𝕖𝕤𝕥 𝕤𝕖𝕣𝕧𝕖𝕕 𝕔𝕠𝕝𝕕

Valerias Sicht:
"Ich schnapp' ihn mir!", stieß Sirius wütend hervor.

Wen er meinte, war mir klar, aber so nicht!

"Von wegen! Er gehört MIR!", empörte ich mich.

"Du bleibst schön hier! Das gibt Ärger, also...", versuchte Sirius meine Meinung zu ändern.

Eigentlich müsste er mich lange genug kennen um zu wissen, dass das sinnlos war.

Ich öffnete gerade den Mund um zu widersprechen, als ein durchdringender Schrei die Stille durchbrach. Es war der Schrei eines Babys.

"Harry!", flüsterte ich ungläubig.

Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und lief ins Haus, Sirius war nur ein paar Schritte hinter mir.

Als ich das Zimmer betrat, blieb ich wie angewurzelt stehen. Sirius hinter mir tat es mir nach.

Da lag sie. Lily. Ihre Augen waren weit geöffnet und starrten ins Leere. So sollte das nicht sein. Nicht Lily, die doch immer so lebensfroh gewesen war...

Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über meine Wange, doch dann fiel mein Blick auf Harry. Er stand in seinem Bettchen und starrte mich mit großen Augen an.

Sirius lief sofort zu ihm und hob ihn hoch. Tatsächlich schien er unversehrt zu sein.

"Wie... wie ist das möglich?!", stieß ich fassungslos hervor.

Sirius schüttelte nur den Kopf, er hatte auch keine Ahnung.

In dem Moment entdeckte ich eine blitzförmige Narbe auf Harrys Stirn. Bei. Merlins. Bart. Mein Blick traf den von Sirius und wir wussten beide, was das zu bedeuten hatte.

Lord Voldemort war weg. Er war gescheitert. Es hatte viele Opfer gegeben, doch Harry war keines von ihnen geworden, warum auch immer.

Doch dann gab es da immer noch jemanden, der frei und am Leben war. Ich hatte gedacht, Sirius wäre der Geheimniswahrer gewesen und ich war seine Freundin. Warum also sollten die anderen anders denken?

Was wiederum hieß, dass sie den Falschen hassen würden. Und der eigentliche Schuldige würde ungestraft davonkommen. Nicht mit mir.

"Behalte du Harry, ich kümmere mich um ihn!", teilte ich Sirius mit.

Natürlich war das genau der Moment, in dem er mir Harry in die Hand drückte.

"Nein, du passt auf Harry auf, ICH erledige das!", widersprach er.

Harry schaute interessiert zwischen uns hin und her, während wir ein hitziges Gespräch, das kaum über die Worte "Nein, du" und "Nein, ich" hinausging, führten.

"Valeria? Sirius? HARRY?! Also ist es wahr...", stieß Hagrid, der in just dem Moment neben uns auftauchte, überrascht hervor.

Wir drehten uns zu ihm um.

"Ich soll Harry zu seinen einzigen lebenden Verwandten bringen, Befehl von Dumbledore", teilte der Halbriese uns mit.

Ich schaute zu Sirius. Dieser erwiderte meinen Blick.

Wir dachten beide dasselbe: Wenn Harry in Sicherheit war, dann konnten wir volles Risiko eingehen. Dann konnten wir Lily und James rächen. Denn wir würden Ärger kriegen. Auf jeden Fall. Doch das war es wert.

Ich drückte Hagrid Harry in die Hand und dieser machte sich auf den Weg. Sirius hatte ihm sogar sein fliegendes Motorrade gegeben, was mir noch einmal vor Augen führte, wie ernst die Lage war. Ich drehte mich zu Sirius um.

"Wohin jetzt?", erkundigte ich mich in der Hoffnung, dass er einen Plan hatte.

"Ich wüsste da tatsächlich eine Gegend, wo er sein könnte. Ich glaube nicht, dass er weiß, dass ich es weiß, also wäre es einen Versuch wert, denke ich. Aber nochmal, das gibt Ärger, also vielleicht solltest du lieber..."

Mit einem vernichtenden Blick brachte ich ihn zum Verstummen. Dann apparierten wir.