Allein, draußen, wenig oder fast gar kein Geld und auch einsam.
Und erst fünfzehnjährig. In so einer Situation, in so einer Lebenslage.
Ohne Eltern oder andere Verwandte. Mit niemandem. Aufgewachsen in verworrenen Strukturen. Existent für keinen.
Ich erschuf mir erneut meine eigene Welt, nur dieses Mal musste ich real darin leben.
Ein Schlafplatz wurde benötigt. Meinen Tagsüber-Platz hatte ich bereits, der glücklicherweise täglich zur Verfügung stand. Nahrungsmittel und einen Waschplatz sollten mich noch vor eine große Herausforderung stellen. Was ich wusste, war, dass ich so gut wie nichts wusste, wie ein Mensch in der Gesellschaft lebte.
Mit fünfzehn Jahren vor solch eine Herausforderung gestellt zu werden, ist das normal? Was war schon normal für mein Leben? Für mich war es normal, alleine zu sein, dass sich keiner Gedanken um meine Person machte.
Andere in meinem Alter kosteten ihren Spaß aus, schlossen Freundschaften, trafen sich mit diesen Menschen, gingen feiern, mussten sich keinen Kopf darüber zerbrechen, was zwölf Männer in der Wohnung wollten, mussten nicht den Tag über in der Welt untertauchen, um die Nacht bei einem A-L, der ihr Vater war, unterzukommen, mussten sich nicht immer wieder neue Gedankenwelten aufbauen, um der realen entfliehen zu können. Mit fünfzehn Jahren konnten sich viele frei und jung fühlen, doch ich fühlte mich alt, erschöpft und ausgelaugt und mehr als reif für das Ende.
Ohne Ziele, die andere erst anfingen zu schmieden, lief ich durch die Welt, ohne gesehen zu werden, ohne die Chance wahrgenommen zu werden, während andere um Aufmerksamkeit wetteiferten. Was war weniger schlimm?
Auf der Suche nach Nahrung und/ oder Geld sowie einer frei zugänglichen Toilette, derweil sich andere von ihren Familien bekochen und beschenken ließen.
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Entpuppung
Short Story◦𝗖𝗼𝗺𝗶𝗻𝗴𝗢𝗳𝗔𝗴𝗲-𝗗𝗿𝗮𝗺𝗮◦ Ein Prozess zur Verwandlung: Wenn du herausfindest, was 𝘓𝘌𝘉𝘌𝘕 wirklich bedeutet, kann das verdammt anstrengend und voller Hürden sein - so wie bei ihr. Sie muss sich durch alle Stadien winden wie eine Raupe...