Kapitel 2

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Y/n's Pov

Ich stieg aus dem Auto und ließ mich entspannt auf die Motorhaube sinken. Der kühle Metallkörper des Wagens strahlte eine beruhigende Ruhe aus, während ich wartete. Kaum zwei Minuten waren vergangen, als ich in der Ferne das leise Brummen des QuinJets hörte, der sanft auf der Landebahn vor mir aufsetzte. Der Wind, den seine Turbinen erzeugten, wirbelte Staub auf, der in der Dunkelheit tanzte. Ohne Zeit zu verlieren, machte ich mich auf den Weg zur Beifahrertür des Ferraris und öffnete sie mit einem leisen Klicken.

Vorsichtig löste ich Natashas Gurt, dabei darauf bedacht, sie nicht zu wecken. Ich hob sie in die Arme – Brautstil – und stellte überrascht fest, dass sie leichter war, als sie aussah. Ihre ruhige, gleichmäßige Atmung ging in meinen Armen, als ich den kurzen Weg zur sich öffnenden Laderampe des Jets zurücklegte. Die Rampe senkte sich sanft, und ein leises Zischen begleitete die Bewegung. Im Inneren des Jets legte ich sie behutsam auf die Verletztenmatte, ihre roten Haare fielen sanft um ihr Gesicht. Zufrieden mit meiner Arbeit, begab ich mich ins Cockpit.

„Jack, ich flieg jetzt los. Ist der Himmel frei?" fragte ich, während ich die Schalter betätigte und die Systeme hochfuhren.

„Jup," kam seine schnelle Antwort, „außerdem ist der Stark-Tarnmodus aktiviert. Nicht mal die Militär-Radare werden dich sehen." Ein Moment des Schweigens verging, bevor er neugierig hinzufügte: „Warum willst du eigentlich selbst fliegen?"

Ich lächelte in mich hinein, während ich die Steuerknüppel ergriff. „Es hilft mir, den Kopf frei zu kriegen. Du solltest es mal ausprobieren."

„Ja, bestimmt irgendwann mal," lachte er, und sein Lachen hallte durch das Funkgerät.

Der QuinJet hob sanft ab, und bald schon waren wir hoch über den Wolken. Die Stille dort oben war wie ein Balsam für die Nerven, doch eine Frage ließ mich nicht los. Irgendetwas stimmte nicht. Die ganze Zeit über hatte etwas nicht gepasst.

„Jack?" Ich griff nach meinem Ohrstück.

„Ja?" Seine Stimme klang wachsam.

„Geh bitte mal schnell den Plan der Security durch," bat ich, versuchte dabei aber, die Anspannung in meiner Stimme zu verbergen.

„Alles klar," erwiderte er, während ich hörte, wie er begann, den Sicherheitsplan durchzugehen.

In der Zwischenzeit begann ich, leise vor mich hin zu murmeln. „Sie waren nicht da..." Es war mehr ein Gedanke als eine Feststellung.

„Glaubst du—" begann Jack.

„Dass alles viel zu einfach war?" unterbrach ich ihn. „Ja, genau das frage ich mich auch."

Ich ließ meinen Blick zu Natasha schweifen. Sie lag immer noch reglos auf der Matte, schlummerte friedlich vor sich hin. Aber ein nagendes Gefühl in meinem Hinterkopf wollte einfach nicht verschwinden.

„Aber was wäre dann der Plan?" fragte ich Jack, während meine Gedanken sich überschlagen.

„Vielleicht hat Romanoff einen Peilsender bei sich. Sie könnten sie orten, sobald du irgendwo ankommst," schlug Jack vor, seine Stimme war jetzt ernster.

„Ich durchsuche sie," entschied ich schnell, stand auf und ging hinüber zu Natasha. Ich hockte mich vorsichtig vor sie, bereit, ihre Taschen nach einem Peilsender zu durchsuchen.

Doch das stellte sich als schwerwiegender Fehler heraus.

Bevor ich überhaupt reagieren konnte, blitzte plötzlich eine Bewegung auf, und ein heftiger Schlag traf mich mitten ins Gesicht. Schmerz durchzuckte mich, als ich rückwärts stolperte und auf den Boden fiel.

Hᴇᴀʟɪɴɢ SᴄᴀʀsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt