Hᴇᴀʟɪɴɢ Sᴄᴀʀs

Kapitel 1

Y/n's Pov

Ich stand in dem kühlen, sterilen Flur unserer unterirdischen Geheimorganisation, die Wände aus grauem Beton, beleuchtet von schwachen Neonlichtern, die ein leises Summen von sich gaben. Der Geruch von Metall und leichtem Maschinenöl lag in der Luft. Mein Blick wanderte zur Tür, als sie sich mit einem leisen Zischen öffnete. Jerry, mein oberster Agent, und seine rechte Hand Mike betraten eilig den Raum, der Staub ihrer Reise haftete noch an ihren Stiefeln. Ihre Mienen waren angespannt, ihre Schritte schwer.

„Und? Habt ihr sie?", fragte ich, ohne große Umschweife, während ich auf sie zutrat.

Mike zögerte kurz, bevor er antwortete. „Nein... Sie konnte Jerry... anschießen. Vier Mal."

Mein Herz setzte einen Moment aus. Mein Blick wanderte sofort zu Jerrys Bauch, wo seine Hand bereits auf die Wunden gepresst war. Blut sickerte zwischen seinen Fingern hervor, doch er stand erstaunlich ruhig da, wenn auch mit schmerzverzerrtem Gesicht.

„Verdammt," murmelte ich und trat näher. „Jerry, komm her."

Er gehorchte wortlos, und ich legte meine Hand über seine Schusswunden. Ein leises, kaum hörbares Summen durchzog die Luft, als die Wunden langsam zu heilen begannen. Die Anspannung in seinem Gesicht ließ nach, und er atmete tief durch, während die blutgetränkte Kleidung heller wurde.

„Danke, Boss," sagte er, nun deutlich erleichtert. „Wir wissen, wo sie ist. Sollen wir wieder los?"

Ich betrachtete ihn für einen Moment, zögerte. Ich wollte nicht, dass sie erneut in Gefahr gerieten, also schüttelte ich schließlich den Kopf. „Nein, passt schon. Macht den Jet klar und schickt mir ihre Koordinaten."

„Verstanden," erwiderte Mike, und die beiden machten sich sofort auf den Weg, ihre Schritte hallten dumpf durch den Flur.

Kurz darauf saß ich im Jet, einem eleganten, schwarzen Modell, das wir einst von S.H.I.E.L.D. – oder besser gesagt, Hydra – gestohlen hatten. Während der Turbinenklang in meinen Ohren vibrierte, steckte ich mir das Earpiece ins Ohr und überprüfte die Instrumente vor mir. Die Koordinaten blinkten auf dem Display, und ich schaltete auf Autopilot, während der Jet durch die Wolken glitt. Ein Moment der Stille, nur das gleichmäßige Brummen des Jets begleitete mich, als ich mich dazu entschied, meine alte Uniform anzulegen.

Die Uniform war wie eine zweite Haut, aus schwarzem Vibranium gefertigt. Das Material schimmerte leicht im gedämpften Licht der Kabine, während ich sie überzog. Sie war funktional und doch stilvoll – mit roten Nähten durchzogen, Schulterpolster zum Schutz und Halterungen für verschiedene Waffen, die an meinen Beinen befestigt waren. Auf der Schulter prangte unser neues Logo, ein Symbol für die Macht und den Einfluss unserer Organisation.

„Jack, ich bin gleich beim Tower," sagte ich, als ich das Cockpit verließ und mich auf das bevorstehende Eindringen vorbereitete. „Hast du dich schon in die Sicherheitssysteme gehackt?"

„Ja, bin drin," ertönte Jacks Stimme kühl und konzentriert in meinem Ohr. „Alle sind gerade im Besprechungsraum. Gib mir ein Zeichen, wenn du da bist, dann löse ich in der Tiefgarage den Auto-Alarm aus."

„Perfekt. Ich lande auf dem Dach, neben dem Avengers Tower. Kannst du den Tarnmodus aktivieren?"

„Schon dabei," erwiderte er, und der Jet begann, lautlos unsichtbar zu werden, während er auf das Dach zusteuerte.

Ich nahm meine Position ein, zog meine Handschuhe fester und machte mich bereit. Nachdem der Jet sanft gelandet war, öffnete ich die Laderampe und kletterte die Feuerleiter hinunter. Der Wind pfiff mir um die Ohren, als ich mich an die kalte Metallleiter klammerte, die vom Dach führte. Unten angekommen, sprang ich ab – der Aufprall war härter als erwartet, und ich biss die Zähne zusammen, als der Schmerz kurz durch meinen Körper zuckte.