~Raffael~

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Ich saß erschöpft auf meinem Sofa und schaute eine Serie. Der erste Tag nach den Ferien war immer der schlimmste. Die Kinder und Jugendlichen sind nicht in Stimmung fürs lernen. Zumindest noch weniger als sonst. Und als Lehrer dann normalen Unterricht zu machen, ohne, dass immer wieder irgendwelche Schüler über die Ferien tuschelten, war fast schon unmöglich. Es langsamer und ruhig anzugehen half da auch nicht. Für Schüler war das eher eine Einladung um noch mehr zu reden. Wenigstens hatte ich abends meine Ruhe... Bis mein Handy klingelte. Seufzend schaute ich auf das Display und hoffte, dass es nicht meine Mutter ist. Mein bester Freund Adrian hätte es aber auch nicht unbedingt sein müssen. Er ist provokant und nimmt kein Blatt vor den Mund, was man manchmal einfach nicht braucht.

„Hallöchen mein kleiner Stinker.", flüsterte er erotisch ins Telefon. Ich atmete laut aus und begrüßte ihn ebenfalls. Während er mit mir redete packte ich mein Unterrichtsmaterial für den nächsten Tag in meinen Rucksack. Es wird ein stressiger Tag werden. Ich hatte viel Unterricht in der Unterstufe und die Kinder sind einfach nur furchtbar. Manchmal frage ich mich warum ich Lehrer geworden bin. Vielleicht bin ich auch einfach nur auf der falschen Schule.

„Ich werde übrigens bald auf deine Schule wechseln." Meine Aufmerksamkeit ging direkt wieder zu Adrian.

„Unsere? Was willst du denn dort? Und dann auch noch mitten im Jahr?", fragte ich ihn etwas drängend.

„1. Wir sind noch ziemlich am Anfang des Schuljahres. 2. Bezahlt deine Schule mehr als meine. Freu dich doch. So können wir noch mehr Zeit miteinander verbringen." Ich konnte sein Grinsen förmlich spüren, obwohl ich es nicht einmal sah.

„Reichen dir die Wochenenden etwa nicht, Adrian?"

„Du meinst eher ob mir unsere Sexeskapaden nicht reichen. Ich möcht dich auch mal sehen ohne, dass wir irgendeine mit im Bett liegen haben... oder zwei...oder..." Ich unterbrach ihn lachend. Adrian und ich hatten ein eher besonderes Hobby. An Wochenenden waren wir oft in gewissen Clubs oder ähnliches unterwegs. Die Abenden endeten dann so gut wie immer mit Sex. Wir teilten uns gerne die Frauen und solange es noch genug gibt, die uns beide wollten, wird sich dies auch nicht ändern.

„Ist ja gut...Ich verstehe was du meinst.", sagte ich noch immer mit einem grinsen im Gesicht und schloss meinen Rucksack.

„Also. Ich fange nächste Woche an. Bis dann mein kleiner Stinker.", flüsterte Adrian wieder mit einer aufgesetzt erotischen Stimme. Auch ich verabschiedete mich und schaute meine Serie weiter.

Der zweite Schultag nach den Ferien fing schonmal katastrophal an. Ich hab verschlafen, weswegen ich weder einen Kaffee trinken noch rauchen konnte. Der Berufsverkehr trieb mich in den Wahnsinn und dennoch habe ich es irgendwie noch pünktlich in die Schule geschafft. Als ich dachte, dass der Tag nicht noch schlimmer werden konnte, wollte der Drucker im Lehrerzimmer nicht funktionieren  und ich musste meine Arbeitsblätter für die 1. Stunde im Sekretariat drucken. Unsere Schule war groß und die Klasse in der ich Unterricht hatte befand sich im letzten Stockwerk am anderen Ende der Schule vom Sekretariat aus. Die Kinder, denen ich versuchte Englisch beizubringen, waren viel zu aufgedreht und das um acht Uhr morgens. Ich betete, dass die nächsten Stunden ruhiger verlaufen würden. Leider wurde mein Gebet aber nicht erhört und ich zog mich in meiner Freistunde erschöpft ins Lehrerzimmer zurück.

„Hey Raffael, ist alles ok? Du siehst so fertig aus.", fragte mich Gina Albers, meine Arbeitskollegin. Gina hatte schon seit einiger Zeit Interesse an mir. Eigentlich habe ich ihr klargemacht, dass aus uns nichts wird aber seit unserem One Night Stand vor einigen Wochen macht sie sich immer mehr Hoffnungen.

„Ja, alles gut. Die jüngeren sind nur etwas stressig." Um sie nicht auf die Idee zu bringen ein Gespräch mit mir zu führen, tat ich so als würde ich auf meinem Tablet arbeiten. Aber so wie Gina nunmal war dachte sie gar nicht erst daran, mich in Ruhe zu lassen.

„Ach ja... das kenne ich. Du machst immer so viel für die Schule." Gina setzte sich mir gegenüber und schaute mich an.

„Gina, ich müsste noch was vorbereiten. Immerhin habe ich gleich in der Q2 Unterricht. Wir können wann anders reden, ja?", sagte ich und versuchte so überzeugend wie möglich rüber zu kommen. Scheinbar klappte es, denn Gina stand mit einem leisen „ok" auf und ging aus dem Raum raus. Gerade als ich mich zurücklehnen wollte klopfte es an der Tür. Ich rollte mit den Augen, stand auf und ging zur Tür. Als ich diese öffnete stand dort meine neue Schülerin. Eleanor. Scheiße, dachte ich mir. Dieses Mädchen hatte mich schon in ihren Bann gezogen, als sie gestern ins Sekretariat kam. Ich weiß nicht was es ist, aber sie hatte etwas an sich, was mich faszinierte. Wär sie nicht meine Schülerin, würde sie auf jeden fall zwischen Adrian und mir im Bett liegen.

,,Hallo Herr Chester. Ehm, ist Frau Albers hier?", fragte sie mich und schaute an mir vorbei ins Lehrerzimmer.

„Nein. Sie ist gerade raus. Ich kann dir aber nicht sagen wohin sie ist." Ich schaute sie mir ganz genau an. Ihre braunen langen Haare hatte sie zu einem Knoten zusammen gebunden, zwei Strähnen fielen in ihr wunderschönes Gesicht. Ihre braunen Augen waren von langen Wimpern umrandet, ihre kleine aber vollen Lippen waren zu einem kleinen Lächeln geformt. Sollte ich weiter runter gucken? Nein. Doch. Nein...

Meine kämpfenden Gedanken wurden von Eleanor unterbrochen.

„Okay, trotzdem danke. Schönen Tag noch.", sagte sie und ging, nachdem ich mich auch verabschiedet hatte. Ich schloss die Tür des Lehrerzimmers und war glücklich, dass kein anderer hier drin war. So konnte ich in Ruhe meine Gedanken ordnen und wieder klarkommen. Wir sind Schülerin und Lehrer. Alles andere wäre nicht gut für deinen Job. Du willst ja nicht obdachlos werden. Jetzt chill deinen Schwanz, Raffael.

Ich lehnte mich zurück und versuchte genau das zu machen, was ich vorhatte: Entspannen.

-

Gott sei dank verging der Tag schnell. Und der nächste würde ein kurzer werden. Müde fiel ich ins Bett und träumte von kleinen Lippen welche sich um meinen Penis legten und braune Augen, die lustvoll nach oben schauten. WARTE MAL.
Ich schreckte auf. „Was soll denn das? Bin ich 15? Und dann auch noch meine Schülerin... ich lande in der Hölle." Wieder legte ich mich hin. Diesmal mit einem weniger feuchten Traum.

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Ich weiß, es kam seeeeehr lange nichts mehr.... Hoffentlich gefällt euch dieses Kapitel.

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