Threesome

~Raffael~

,,Warte mal... Hab ich das jetzt richtig verstanden? Du kriegst 'nen steifen, wenn du an deine Schülerin denkst oder mit ihr interagierst?"

Vielleicht war Adrian doch nicht der richtige Ansprechpartner für diesen Schlamassel. Mein bester Freund machte sich nämlich schon die ganze Zeit darüber lustig.

,,Hör mal zu, es ist eine echt scheiß Situation. Bitte bleib wenigstens jetzt ernst.", sagte ich leicht genervt, klemmte mir das Handy zwischen Ohr und Schulter und holte Eier aus dem Kühlschrank.

,,Jaja. Aber kannst du es mir übel nehmen? Sieht sie denn heiß aus?"

Man dieser Idiot ging mir manchmal echt auf die Nerven.

,,Weißt du, sie ist hübsch, aber immernoch meine Schülerin... FUCK." Ich verbrannte mich am Öl, welches hoch spritze, nachdem ich ein Ei reinschlug.

,,Woah. Dich scheint das ganze ja echt auf die Eier zu gehen.", sagte Adrian verblüfft und ich stieß ein genervten seufzer aus.

,,Ich habe mich an Öl verbrannt. Deswegen der Schrei. Und könnten wir jetzt bitte ernst bleiben?"

Verzweiflung breitete sich in mir aus. Wie konnte es sein, dass ich meine Schülerin attraktiv finde und mir sexuelle Fantasien mit ihr ausmale? Das kann und darf einfach nicht sein. Ich bin immer noch eine autoritäre Person in ihrem Schulleben und sie meine Schutzbefohlene. Warum reagiert mein Körper so sehr auf sie?

„Na gut. Ist sie denn wenigstens volljährig?", fragte mich Adrian. Ich rollte mit den Augen. Das ändert gar nichts an der ganzen Situation.

„Ja. Sie ist 19, aber das ändert nichts. Selbst wenn sie nicht meine Schülerin wäre und in meinem verdammten Unterricht sitzt, ist sie immer noch zu jung. Falls du es vergessen hast: Ich bin 33."

Sie ist nicht nur meine Schülerin, sondern auch noch viel jünger. Ein Teenager. Wir redeten noch ein wenig über die ganze Situation und wie ich damit umgehen könnte. Dabei hätte ich auch einfach ein Selbstgespräch führen können, denn eine wirklich große Hilfe war Adrian nicht. Er nimmt wenig im Leben ernst. Vor allem Dinge wie Sex und alles was damit zutun hat sind nur Spielchen für ihn. Mich würde es ehrlich gesagt nicht wundern, wenn er sich irgendwann auf eine Schülerin oder etwas anderes verbotenes einlässt. Die ganze Sache zieht an meinen nerven. In meiner ganzen Zeit als Lehrer ist mir sowas noch nie passiert. Noch nie! In meinem ganzen Leben gab es kaum Frauen, die mir so sehr im Kopf stecken blieben wie Eleanor. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich neben mir ein kleines schnurren höre. Meine Katze Mira schmiegt sich an mein Bein, ich nehme sie hoch und halte sie direkt vor mein Gesicht. Zwei große Knopfaugen starren fragend in meine.

„Du kannst mir bei der ganzen Sache auch nich weiterhelfen, oder?", frage ich sie. Natürlich kann sie das nicht, aber sie kann mir helfen mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich nahm mir mein Essen und ging gemeinsam mit der Katze zur Couch, machte mir einen Film an und versuchte den Abend zu genießen. Doch selbst der Film und Mira konnten mich nicht ablenken. Nicht das streicheln, was mich immer entspannte oder das Spielen. Eleanor war die ganze Zeit in meinem Kopf. Vom ersten Moment an. Sie hat sich in mein Gehirn gepflanzt und breitet sich immer weiter aus. Wie ein Virus, der mich irgendwann vollständig eingenommen hat. Und das muss ich verhindern. Das darf nicht passieren. Das ist unmoralisch und im schlimmsten Fall würde ich meinen Job verlieren.

Verzweifelt legte ich meinen Kopf nach hinten auf die Couchlehne und stöhne auf. Mira, die sich hingelegt hatte, schreckte auf und schaute zu mir.

,,Ach Mira, was soll ich nur machen?", fragte ich. Sie schaut mich kurz an, springt von meinem Schoß und geht davon.

,,Danke Mira. Du warst sehr hilfreich." Ich sollte aufhören mit meiner Katze zu reden, als wär sie meine Therapeutin. Wobei sie bessere Ratschläge als Adrian gibt. Und sie kann nicht reden...