Überraschendes Ableben

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Yin wand sich unter dem Griff der drei Menschen über ihm. Erfolglos. "Bist du ein Vampir?" Fragte die Frau noch einmal.

Nach einem weiteren Versuch gab er seinen Wiederstand schliesslich auf. Er fühlte sich zu tiefst gedemütigt und schwor sich selbst den dreien ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen.
"Nein bin ich nicht!" Knurrte er. Die Frau liess nicht locker, "Was bist du dann?" "Geht dich nichts an!"

"Dann greifen wir eben zu anderen Methoden."
"Versuch es!"
Sie hielt ihm ihren zerbissenen Arm vors Gesicht. Die Blutung war immernoch nicht gestillt und die rote Flüssigkeit fiel in grossen Tropfen auf Yins  Gesicht.
"Das ist gemein!" Stellte Yin fest und fing an zu schmollen. Unter der Kapuze konnte er das grinsen sehen. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er den Blick abgewandt. Da gab es jedoch ein Problem, sein hinteren Hörner hatten sich durch den Aufprall in den Harten Boden gebohrt und machten jegliche Bewegung seitlich unmöglich.

"Na dann hast du jetzt sicher Lust uns zu erzählen wer du bist?! Vielleicht kriegst du danach noch etwas davon. Ansonsten ist das meine letzte Warnung!" Weitere Bluttropfen fielen herunter. Er war froh sein Blutverschmiertes Gesicht nicht sehen zu müssen. Verstohlen leckte er sich einige Bluttropfen von den Lippen.
Auf diese Fars würde er nicht reinfallen, also gab es nur eine einzige plausible Antwort: "Das geht dich ni.."  doch weiter kam er nicht.

Wortlos zog die Frau das Messer über seinen Hals, langsam aber mit viel Kraft. Der Schnitt war tief... Tief und tötlich. Blut spritzte aus der Wunde und sie wich einige Zentimeter zurück. "Dann halt nicht! Manchmal ist es eben besser sich seiner Lage bewusst zu sein."

Jeder Rest des Grinsens erlosch in Yins Gesicht. So schnell waren Menschen also dazu entschlossen jemanden umzubringen? Für wen hielten sie sich eigendlich? Einfach so über Leben und Tot zu entscheiden? Wie viele Lebensnotwenige Stellen hatte sie getroffen?

Offensichtlich einige.
Seine Sicht trübte sich. Alles verschwamm und drehte sich vor seinen Augen. Er rang nach Luft, seine Luftröhre musste beschädigt worden sein und seine Stimme war versiegt. Aber diesen Monstern wollte er seine letzten Worte ohnehin nicht widmen. Er wollte seine Rache immer noch. Aber das würde wohl nichts mehr werden, nicht heute.

Der herrliche Geschmack von Blut breitete sich auf seiner Zunge aus. Schade nur, dass es sein eigenes war.  Er stiess einen letzten gurgelnden Seufzer aus, blickte noch einmal in das schwer erkennbare lächelnde Gesicht über ihm und Schloss die Augen. Eine Träne zwängte sich durch die Augenlieder und rann ihm über die Wange.
Das war es wohl gewesen... so schnell...

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"Hmmmm... ich glaube er ist tot..." die Frau zog das Messer aus der Wunde. "Solche Blutvampire sind einfach bedauernswerte Kreaturen!" Sie hob den Dolch ein weiteres Mal mit beiden Händen an und stiess ihn in die Brust des Toten.

"Das ist doch echt nicht nötig." Beschwehrte ich der Mann. "Er ist Tot! Er hat keinen Puls mehr."
Die Frau warf ihre Kapuze zurück. Im fahlen licht des Feuers konnte man ihr Gesicht gerade so erkennen.
Sie war eher noch ein Mädchen als eine Frau. Eine junge Erwachsene mit unglaublich schönen Gesichtszügen. Ihre Langen schwarzen Haare fiehlen ihr über die Schultern und ins Gesicht. Der Knoten am Hinterkopf hatte wohl nicht allzugut gehalten. Ihre Augen leuchteten in hellstem Weiss, schon fast, als würden sie floureszieren. Doch all diese Schönheit wurde durch eine Narbe, die von der linken Schläfe bis zum Kinn hinunterreichte gestört. Sie verlie ihr einen sehr kriegerischen und dominanten Ausdruck.
Ihr Blick verhiess nichts Gutes. "Hast du vergessen was diese Viehcher mit meinen Eltern angestellt haben?" Fuhr sie den Mann an.

Dieser warf nun ebenfalls seine Kapuze zurück. Er hatte ein markantes, aber schönes Gesicht, einen leichten Flaum vom Kinn bis zu den Ohren und sein Langes Haar war straff mit einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Seine Augen leuchteten ebenfalls Weiss wie Schnee. Er senkte den Kopf. "Natürlich nicht, wie könnte ich so etwas auch vergessen?!"

"Fangt ja nicht an zu streiten!" Die dritte Kapuzengestalt hatte diese ebenfalls abgenommen. Auch dies war eine Junge Frau. Sie trug ihre blonden Haare in einem anmutig geflochtenen Zopf und ihre Augen sprühten, trotz der Weissen Farbe nur so vor Leben. Ihre blasse Haut glänzte im Licht der Flammen. Sie setzte sich ans Feuer und fing an ihre Taschen zu durchsuchen. Sie zog einen Topf heraus und bettete ihn Mitten in die Glut.

"Schafft doch bitte die Leiche weg, inklusive dem da." Sie zeigte auf den Korb mit der Katze. "Aber mehmt ihm alles Wertgegenstände ab. Und bringt mir Wasser!"

Die anderen taten wie ihnen geheissen und eine knappe halbe Stunde später köchelte im Topf eine Suppe mit dem Fleisch eines Kaninchens, das sie Unterwegs erbeutet hatten, einigen Kartoffeln und ein wenig Lauch.

Die eiserne Stille wurde nur gelegendlich vom Knacken der Äste im Feuer und den Rufen der Eulen gebrochen.

Als das Feuer sich seinem Ende näherte und in der Feuerstelle nur noch Glut zurückblieb, legten sie sich Schlafen.

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Doch so sehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht einschlafen. Ihre Narbe kriselte schon seit sie den Fluss überquert hatten. Und als sie dieser Vampir angegriffen hatte war sie regelrecht explodiert. Langsam fuhr sie mit den Fingern darüber. Die Haut war weich und dünn und verspührte nicht den geringsten Schmerz. Dieses Mal trug sie schon so lange, wie konnte es sein, dass sie ihr jetzt weh tat?

Schliesslich hielt sie es nicht mehr aus und setzte sich auf. Neben dem Feuer lagen noch die Wertgegenstände, die sie dem Vampir abgenommen hatten. Ein ganz grosser Klunker. Dachte sie als sie die Kette mit dem grossen YinYang Symbol bemerkte. Sie streckte ihre Finger danach aus und zog es zu sich heran. Sie wog schwer und musste aus echtem Silber sein. Die blaue Quaste darunter war aus den edelsten Fäden hergestellt und das YinYang war wohl aus Obsidian und Quarz geschaffen worden. Das Teil wäre ordendlich was Wert. Ein Wunder, dass es ein Wesen gab, das dieses Gewicht den ganzen Tag mühelos tragen könnte.
Ausser....Nein, das konnte nicht sein...

Ein Rascheln im Gebüsch schreckte sie auf.

"Oh, tut mir leid dass ich störe, aber wärst du so nett mir das wiederzugeben? Das gehört nähmlich mir."

The eternal being YinYangWhere stories live. Discover now