Kapitel 4

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Als ich wieder aufwachte war ich in einem dunklen Raum. Ich sah die Clique ein paar Meter entfernt von mir stehen. Sie waren nun zu sechst nicht mehr zu fünft und sie sahen alle um einiges jünger. „Was war hier los?!"

Sie drehten sich zu mir um und ich starrte zu dem neuen Jungen. Das war ich. Ich war vielleicht zehn Jahre alt aber es war klar, dass das ich war. Plötzlich hatte ich schreckliche Kopfschmerzen.

Vor meinen Augen veränderte sich das Bild nun stand ich in einem großen Saal und vor mir stand wieder ich diesmal war ich noch etwas jünger und .... ICH HATTE EINEN FISCHSCHWANZ!!!!! Bei diesem Anblick hatte ich das Gefühl in meinem Kopf würde ein Schlüssel im Schloss umgedreht und ich erinnerte mich wieder.

Ich war nicht irgendein Junge den keiner wollte als er klein war. Nein, ich war ein Meermann und die anderen fünf waren meine besten Freunde. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Der schwarzhaarige Junge, der außerdem Manuel hieß wie ich nun wieder wusste, musste mich mit seinen Kräften dazu gebracht haben mich wieder zu erinnern.

Endlich fing ich an wieder in die Wirklichkeit zurück zu gleiten. Ich hörte über mir die Stimmen meiner Freunde Clara schrie Manuel an was er mit mir gemacht habe und ich musste schmunzeln. Als ich meine Augen aufschlug lag ich auf dem Boden und alle fünf knieten um mich herum. An ihren Gesichtern konnte ich sehen, dass sie ziemlich erleichtert waren, dass ich aufgewacht war.

Alle sahen mich erwartungsvoll an. Lydia, die ganz nebenbei meine kleine Schwester war, durchbrach nach einigen Minuten als erste die Stille. „Da du nicht Tod bist hast du dich wohl an etwas ziemlich Wichtiges erinnert" „Ja sieht ganz so aus", mehr wollte ich im Moment nicht dazu sagen.

Ich stand auf, jetzt konnte ich wenigstens auf Augenhöhe mit ihnen reden wenn ich verkündete, wer ich wirklich war. Nach kurzem zögern begann ich dann doch zu sprechen: „Ich bin kein Kriegsverbrecher wie du dachtest Clara. Ehrlich gesagt bin ich mit meiner Armee in einen Hinterhalt geraden sie haben viele von uns getötet und den Rest gefangen genommen. Da ich der General war haben sie mich gefoltert um den Plan des Königs zu erfahren. Da ich ihnen nichts erzählen wollte wurde ich unbrauchbar. Sie haben meine Flosse so schwer verletzt das ich sie nicht mehr heilen konnte und mich in einen Landgänger verwandeln musste"

Ich schämte mich dafür, dass ich mich verwandeln musste und hatte angst, dass die anderen mich dafür verurteilen würden. Doch als ich Aufblickte schien niemand sauer zu seine, Naja zumindest nicht auf mich. In ihren Gesichtern spiegelte sich Mitleid für mich und hass auf die, die mir das angetan haben. „Weist du wer genau sie waren oder wie sie ausgesehen haben?" Leider musste ich den Kopf schütteln. „nach der Geiselnahme habe ich ziemlich viele Gedächtnislücken.", erklärte ich entschuldigend.

Da ich das alles erst einmal verarbeiten musste verabschiedete ich mich bald von ihnen und ging in Gedanken versunken nachhause. Alles ergab plötzlich wieder Sinn und ich begann mein altes Leben zu vermissen. Ich hätte den anderen echt gern die ganze Wahrheit gesagt aber ich wusste nicht ob ich jemals wieder mein altes ich werden würde und ich konnte nicht beweisen wer ich war.

Sie hatten sich vermutlich damit abgefunden, dass ich tot war und vermutlich gab es auch jemanden der mich ersetzte. Also warum sollte ich noch einmal alte Wunden aufreißen, wenn ich noch nicht einmal wusste ob ich je wieder zu ihnen gehören konnte. Mit den Verletzungen meiner Flosse würde ich auf der Stelle sterben, wenn ich versuchen würde mich zu verwandeln. Dieser Gedanke tat weh, ich wollte nicht für immer Beine haben.


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