Als ich erwachte war das erste, das ich spürte, eine Reihe Prellungen und andere kleine Verletzungen.
Bin ich im Himmel? Bin ich tot?! Ein bisschen schmerzhaft für den Tod..., dachte ich, hielt meine Augen geschlossen und versuchte einfach nur, meinen Kopf ein kleines Bisschen zu heben. Doch ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich konnte mich nur schwer davon abhalten, aufzuschreien.
Okay... bewegen wird schwierig..., stellte ich das Offensichtliche gedanklich fest und versuchte jetzt stattdessen mit meinen anderen Sinnen zu erahnen, wo ich war. Ich versuchte bewusst, mich nur auf das was ich spürte zu konzentrieren. Ich spürte, dass meine Beine angewinkelt vor mir standen, kalte Gitterstäbe sich an meinen Rücken drückten und den harten Boden unter mir. Offensichtlich saß ich irgendwo. Ohne die Augen zu öffnen versuchte ich mit einer ganz leichten Bewegung zu überprüfen, wie es um meine Hände stand, die eindeutig hinter meinem Rücken waren. Ich bewegte sie langsam voneinander weg und atmete erleichtert aus. Sie waren nicht aneinander gefesselt.
Nun konzentrierte ich mich auf das, was ich hörte. Ich vernahm das stetige Klopfen des Schmerzes in meinem Kopf, aber da war auch noch etwas anderes. Ein anderes Klopfen. Ich konzentrierte mich noch mehr und jetzt konnte ich die Vermutung anstellen, dass irgendwer versuchte, etwas zu schmieden. Aber ich konnte noch etwas vernehmen. Etwas viel menschlicheres. Ich hörte einen rasselnden Atem. Langsam wurde ich echt neugierig wo ich war. Zum ersten Mal versuchte ich meine Augen zu öffnen und erstaunlicherweise schaffte ich es schneller und besser als ich erwartet hatte. Verwirrt blinzelte ich in das dämmrige Licht und versuchte erneut, meinen Kopf zu heben. Das war zwar noch immer Schmerzhaft, aber wenigstens möglich. Und jetzt konnte ich mir ein wesentlich umfassenderes Bild meiner Umgebung machen. Vor mir sah ich Gitterstäbe, die vom Boden in die Decke ragten, und an der Wand dahinter konnte ich eine Uhr sehen.
18:36
Ich seufzte. Ich musste ganz schön lange weggetreten gewesen sein. Einen Moment starrte ich ins Leere, dann fuhr ich mit meiner Erkundungstour fort. Unter der Uhr konnte ich einen blauen Krankenhausstuhl sehen, neben dem ein dunkler Gang tief ins Nichts führte. Aber abgesehen von diesem Stuhl, sah hier absolut nichts nach Krankenhaus aus. Die Wände waren schmierig dunkel und im Licht der schwach flackernden LED-Lampen schimmerten sie grünlich. Der Boden war aus schlecht gegossenem Beton und an manchen Stellen waren Pfützen, die ebenfalls grün glitzerten.
Unter enormen Schmerzen wandte ich den Kopf nach rechts. Dort war das Ende der Gitterstäbe in die Wand gelassen was eine Flucht in dieser Richtung ausschloss. Allerdings sah ich dort, in der Ecke zwischen Wand und hintere Gitterstäbe, auch eine Holzplatte, auf der eine dünne Matratze mit Kissen lag. Ich drehte den Kopf nach links, wo wieder Gitterstäbe waren. Zwischen diesem Gitter und der nächsten Wand war ein ungefähr ein Meter breiter Durchgang. Hinter mir vermutete ich eine weitere Zelle, die auch erklären würde, weswegen ich den zweiten Atem hörte.
Langsam fuhr ich mit meiner rechten Hand über mein Gesicht. Und so seltsam sich das auch anhörte, aber ich war sehr erleichtert meine Nase, meinen Mund und meine Augen an den gewohnten Stellen fühlen zu können. Als ich mir also sicher war, dass mein Körper soweit noch vollständig war, überprüfte ich meine Arme und Beine auf Offensichtliche Verletzungen. Meine Arme waren gezeichnet von Staub und blauen Flecken. Mein weißes T-Shirt war dreckig und an der Seite, wo ich schon vorher den Streifschuss abbekommen hatte, weswegen ich dort einen Verband hatte, klafft ein großes Loch. Ansonsten wies meine Jeans einige Löcher auf unter denen entweder kleine Schnittwunden oder blaue Flecken prangten.
"Na, ganz großes Kino..." murmelte ich und wollte die Gitterstäbe hinter mir greifen, um mich hochzuziehen. Doch eine Welle des Schmerzes durchfuhr, ausgehend von meiner Schulter, meinen Körper und ich japste auf. Die Schulter war definitiv geprellt. Ich gab mir einen kleinen Moment zum Verschnaufen, dann lehnte ich mein Gewicht vor, sodass ich auf meine Knie kippte. Erneut japste ich auf, als meine ohnehin schon verletzten Knie auf den kalten Beton schlugen. Doch ich versuchte den Schmerz zu ignorieren, stützte meine Hände vor mir ab und drückte mich hoch. Es war zwar nicht die feine britische Art mit erhobenem Hintern aufzustehen, doch immerhin stand ich jetzt. Mehr oder weniger. Die Hände auf meine Knie gestützt atmete ich noch einmal ein und richtete mich dann ganz auf. Allerdings begann sich sofort alles um mich herum zu drehen und schwarze Punkte, die mir die Sicht nahmen, tauchten vor meinen Augen auf. Mit einem verzweifelten Versuch, nicht umzukippen, streckte ich die Hände aus und bekam das kalte Metall der Gitterstäbe zu fassen. Sofort krallte ich meine Finger darum und hielt mich fest, bis die Punkte und der Schwindel verschwunden waren. Vorsichtig ließ ich die Stäbe wieder los, um mich zu vergewissern, dass ich nicht sofort mit Loslassen der Stäbe umkippte. Als ich mit dessen sicher war Schritt ich das vordere Gitter langsam entlang und suchte nach einem Schlüsselloch. Irgendwo musste ich ja hier rein gekommen sein. Als ich es dann endlich, knapp neben der rechten Wand fand, rüttelte ich einmal dran. Nicht, dass ich davon ausging, man hätte vergessen mich einzuschließen. Aber einen Versuch war es wert. Ich beschloss, erst einmal abzuwarten, was die Zehn Ringe jetzt mit mir vorhatten. Fliehen konnte ich auch immer noch. Aber ich musste Dad finden.
Unglücklich und in dem Wissen, dass ich jetzt erst einmal eine Weile warten müsste, drehte ich mich um und erstarrte. In der Zelle hinter meiner lag auf der Pritsche, welche genau neben meiner war, ein Mann. Da er seinen Kopf vor die Wand gelegt hatte, konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Doch das brauchte ich auch gar nicht. Ich erkannte ihn auch so.
"D-Dad?!"
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Ob ich beinahe vergessen hätte, ein Kapitel zu droppen?
Neeeeiiiiinnn, ich doch nicht. Hähähä... egaaaal. Jetzt ist es ja da.
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Hab euch lieb,
Thi
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SEINE Tochter (Tony Stark)
FanfictionIm Leben von einem Superhelden kann es ja gar nicht immer glatt laufen. Das ist ja praktisch unmöglich. Ständig müssen sie gegen Bösewichte kämpfen. Aber wie steht es dann um die Kinder? Haben die ein einwandfreies Leben? Wohl eher nicht. Zu mindest...