Am nächsten Tag wurde ich durch warme Sonnenstrahlen, welche meine Nasenspitze kitzelten, geweckt. Diese Nacht hatte ich von keiner weiteren Erinnerung geträumt. Ein wenig traurig war ich deswegen schon.
Nichtsdestotrotz stand ich langsam auf und ging ins Bad. Ich zog mir meine Schlafsachen aus und betrat erneut die Dusche. Nach wenigen Minuten war ich fertig und legte mir wieder das Handtuch um. Dann ging ich zu meinem Kleiderschrank und sah mich nach Sachen für den heutigen Tag um. Da heute dieser Klaus kommen würde, sollte ich etwas anziehen, was auch ein wenig hübsch aussah. Nicht, dass er sich noch anders entschied, wenn ihm nicht gefiel, was er sah.
Ich entschied mich für ein weißes Kleid, mit einem dazu passenden beigen BH. Ich lies das Handtuch fallen und wollte mir gerade den BH anziehen, als sich auf einmal meine Zimmertür öffnete und jemand herein kam.
Ich drehte mich augenblicklich um und fand einen braunhaarigen Jungen vor mir, den ich schockiert musterte. Dieser schien allerdings noch nicht bemerkt zu haben, dass ich gerade nackt vor ihm stand.
"Hey, ich bin Tyler, ich-", fing er an zu reden, ehe es ihm auffiel. Ich merkte, wie ich langsam rot wurde, als Tylers Blick über meinen Körper wanderte.
Als ihm offenbar bewusst wurde, dass er mich anstarrte, lief auch er leicht rot an. „Oh ähm, tut mir leid", stotterte er. „Ich warte dann mal draußen. Sag Bescheid, wenn du angezogen bist", fügte er peinlich gerührt hinzu. Dann drehte er sich schnell um und verließ mein Zimmer, wobei er hinter sich die Tür schloss.
Erleichtert atmete ich aus. Das war unangenehm gewesen. Schnell zog ich meinen BH und das Kleid an. Dann ging ich zur Tür und öffnete diese. Tyler lehnte gerade an der Wand gegenüber, kam jedoch sofort auf mich zu. "Also was ist los?", fragte ich ihn. Er kratzte sich nervös am Hinterkopf. So wie es aussah, war ihm die Situation von eben immer noch ein wenig unangenehm.
"Die anderen wollen mal mit dir reden und dich auf den neuesten Stand bringen, ehe Klaus kommt. Da du dich ja an nichts erinnern kannst", erklärte er mir und ich nickte verstehend. "In Ordnung", antwortete ich ihm.
Zusammen gingen wir runter in den selben Raum, in dem ich gestern aufgewacht war, bei dem es sich wohl um das Wohnzimmer handelte. Tyler war nicht der Einzige, der mir bis gerade eben noch unbekannt war. Zwar konnte ich Caroline, Damon, Stefan und Elena schon auf einem der Sofas sitzen sehen, jedoch auch einen weiteren braunhaarigen und einen blonden Jungen.
"Hey Sophia. Gut geschlafen?", begrüßte mich Caroline. Sie stand auf und zog mich in eine Umarmung. "Ja habe ich", antwortete ich ihr. Sie ließ mich nach wenigen Sekunden wieder los und ich setzte mich mit Tyler zu dem braunhaarigen und dem blonden Jungen auf das andere Sofa.
"Es ist schön, dich wieder zu sehen", meinte der braunhaarige Junge, nachdem ich neben ihm Platz genommen hatte. Ich sah ihn entschuldigend an. "Ich würde ja gerne das selbe behaupten, aber ich erinner mich an keinen von euch. Ich weiß nur von manchen hier die Namen", antwortete ich. "Ist doch nicht schlimm, dafür sind wir ja schließlich hier", zwinkerte mir der Braunhaarige zu, weswegen ich lächeln musste. Ich fand ihn, genauso wie Caroline gestern schon, auch sofort sympathisch.
"Jeremy hat recht. Wir sind hier, um uns nochmal bei dir vorzustellen. Wir dachten uns, wenn wir dir ein wenig aus deiner Vergangenheit erzählen, fällt das Ganze für dich leichter", fügte Caroline hinzu. "Eventuell verstehst du die Sache mit Klaus dann auch noch besser", meinte Stefan beiläufig. Ich nickte. "Dann fangt mal an", meinte ich aufgeregt.
Das könnte gleich interessant werden.
"Ich würde einfach mal beginnen", schlug Caroline vor und ich nickte bestätigend. "Wir beide-", sie deutete zwischen mir und ihr hin und her, "sind zusammen auf die selbe Schule gegangen. Ich erinnere mich noch genau, als wir uns das erste mal getroffen hatten. Damals war sogar Bonnie dabei gewesen", fuhr sie fort.
✤
Caroline's POV
„Bonnie!", rief ich der Brünetten zu. Sie konnte es einfach nicht lassen, für diesen Tyler zu schwärmen. Dabei war der eher ein Aufreißer, der sich für keine feste Beziehung interessierte. Zu meinem Glück verschwand er nun endlich aus der Tür der Cafeteria, sodass Bonnie endlich ihren Blick zu mir wandte.
"Na endlich", sagte ich amüsiert. "Entschuldige", murmelte sie und stocherte in ihren Kartoffeln rum. Das Essen an unserer Schule war nicht gerade das leckerste, aber was sollte man machen? Verhungern wollte ich schließlich auch nicht.
Ich sah mich in der Cafeteria um, als ich auf einmal ein Mädchen sah, welches etwas verwirrt umherlief. Sie hatte braune, leicht gewellte Haare, welche ihr perfekt gestylt über die Schultern fielen. Außerdem trug sie eine schwarze Jeans und ein graues Top.
Ich sah auffordernd zu Bonnie. Diese musterte mich verwirrt. Mit meinem auffordernden Blick deutete ich auf das Mädchen, die offensichtlich neu zu sein schien. Bonnie verstand mich zum Glück. Wir beide standen also auf und gingen zu dem Mädchen, welche sich alleine an einen der vielen Tische gesetzt hatte und setzten uns neben sie. Verwirrt sah sie von ihren Kartoffeln zu uns auf.
"Sind die anderen Tische schon besetzt? Ich hatte eigentlich noch freie gesehen", sagte sie, doch wir schüttelten den Kopf. "Bist du neu hier?", fragte ich sie direkt. Sie nickte unsicher. "Ist das so offensichtlich?", fragte sie zögernd nach. "Du sahst ziemlich verloren aus, also ja", antwortete ich ihr lachend.
"Aber keine Sorge, jetzt hast du ja uns", sagte ich und deutete auf Bonnie und mich. Hoffnungsvoll lächelte das Mädchen. "Warum hast du hierher gewechselt?", fragte Bonnie sie. "Meine alte Schule wurde geschlossen und die Mystic Falls High School war die nächstbeste Option", informierte sie uns.
"Wie heißt du?", wollte ich nun wissen. "Sophia und ihr?", stellte sie uns die Gegenfrage. "Also ich bin Caroline und dass hier ist Bonnie", stellte ich uns beide vor und lächelte Sophia dabei freundlich an.
Das konnte doch nur der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein.
✤
Sophia's POV
Caroline bekam bei ihrer Erzählung ihr Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. "Ihr habt mich also gleich in eure kleine Freundesgruppe aufgenommen?", fragte ich sie. Caroline nickte bestätigend. "Genau so war es. Wir haben uns auch alle drei sofort super verstanden, sodass wir zwei", sie deutete auf sich und mich, "mit der Zeit beste Freundinnen wurden", erzählte sie.
"Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich freue, dass es jetzt schon wieder so gut zwischen uns läuft", ergänzte sie strahlend. "Kann ich verstehen", erwiderte ich ihr nun ebenfalls grinsend.
Diese Freundschaft stellte ich mir lustig vor, unter anderem, da mir Caroline eh von Anfang an gleich sympathisch war.
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Vergessen | Kol Mikaelson ff
FanfictionSophia Moon ist eine junge Werwölfin. Eines Tages wacht sie in einem dunklen Raum auf und muss zu ihrem erschrecken feststellen, dass sie sich an nichts mehr aus ihrer Vergangenheit erinnern kann. Was will ihr Entführer nur von ihr? Auch das plöt...