and a little bit of spice....
Am Morgen wachte ich auf, musste jedoch schnell feststellen, dass Tyler nicht mehr da war. Er hatte wahrscheinlich nur gewartet, bis ich eingeschlafen war und war dann wieder gegangen. Doch ich nahm es ihm nicht übel. Ich war es mittlerweile gewohnt, dass ich von den Personen, die mir wichtig waren, verlassen wurde.
Vielleicht war es auch einfach ein Teil meines Schicksals. Irgendjemand musste der Meinung sein, dass ich diesen ganzen Schmerz verdient hatte. Erst meine Eltern, an die ich mich nicht erinnern konnte, dann Kol und jetzt mein angeblich bester Freund. Doch aus irgendeinem Grund nahm ich es ihnen allen nicht mehr übel.
Gestern noch hatte ich wegen Kol so sehr geweint, dass ich mir nicht sicher gewesen war, ob ich damit jemals wieder aufhören könnte, doch heute. Heute war ich irgendwie gut gelaunt. Es war, als hätte ich zu meinem eigenen Schutz meine Gefühle verdrängt. Klar, sie waren noch immer da, doch wie ich bereits sagte, ich verdrängte sie.
Ich wollte mich nicht weiter selber kaputt machen und einem Mann hinterher trauern, der mich wahrscheinlich nie wirklich geliebt hatte. Mit dieser Entscheidung stand ich auf und ging in mein Bad. Im Spiegel sah man mir meine Entschlossenheit jedoch nicht so wirklich an.
Ich war geprägt von tiefen Augenringen. Meine Haare waren komplett zerzaust und mein Körper war von Kratzern übersäht. Da ich noch immer nichts anhatte und mir jetzt einfiel, dass ich nackt neben Tyler gelegen hatte, was ihm auch unangenehm gewesen sein musste, trat ich in die Dusche.
Das Wasser prasselte mal wieder angenehm auf meine Haut und wusch all meinen Schmerz ab. Nach der Dusche fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ein neuer Werwolf, wenn man es genau nahm. Ich legte mir ein Handtuch um und lief zurück in mein Zimmer.
Ich wollte mir gerade neue Sachen anziehen, als ich meine Meinung jedoch änderte. Ich brauchte etwas, an dem ich meinen Frust endgültig rauslassen könnte. Nein, ich brauchte jemanden und wer wäre dafür besser als Nik?
Immer noch im Handtuch eingewickelt verließ ich also mein Zimmer und ging zu dem von Nik. Langsam öffnete ich seine Tür und sah ihn, wie er ebenfalls in Handtuch und nassen Haaren vor seinem Bett stand. Seine Muskeln konnte ich mehr als nur deutlich erkennen. Nik war aber auch irgendwie ein hübscher Mann. Nicht ganz mein Typ, aber trotzdem nicht hässlich.
"Na du hübscher", sagte ich in einem verführerischen Ton. Wenn Kol jemand anderen hatte, dann könnte ich das auch. Verwirrt drehte sich Nik zu mir und wurde leicht rot, als er mich nur in dem Handtuch eingewickelt sah. "Was soll das Sophia? Wieso trägst du nur ein Handtuch?", fragte er nach.
"Ach komm, tu nicht so, als ob es dir nicht gefallen würde", sagte ich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und ging langsam auf ihn zu. Hinter mir schloss ich die Tür. "Hab ich das jemals behauptet?", fragte nun auch Nik mit einem breiten Grinsen. Ich wusste, dass er wusste, was ich von ihm wollte, trotzdem hätte ich gedacht, dass er nicht sofort darauf anspringen würde. Aber ich musste ja schon einmal feststellen, dass ich eine besondere Wirkung auf Männer hatte und diese nutzte ich nun vollkommen aus.
Ich ging weiter auf Nik zu, der jedoch ging zaghaft grinsend einen Schritt zurück. Nach weiteren zwei Schritten stieß er allerdings an eine Wand hinter ihm. Mein Grinsen wurde breiter, seines auch. Ich ging dicht zu ihm und legte meine Hände auf seine Brust, wodurch sich seine Muskeln anspannten. Langsam ließ ich meine Hände nach unten gleiten, bis sie bei seinem Handtuch ankamen. Ich wollte es gerade entfernen, als Nik meine Hand ergriff.
"Wenn du jetzt weiter machst, kann ich mich nicht länger zurück halten", sagte Nik mir. Ich lehnte meinen Kopf langsam zu seinem Ohr. Nik's Atem wurde dabei automatisch schwerer. "Dann tu es nicht", flüsterte ich verführerisch und das war Nik's Stichwort.
Er hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine Hüften schlang. Er lief mit mir zu seinem Bett und ließ mich dort rauffallen. Sofort bückte er sich über mich, doch ich zog ihn an seinem Hals zu mir runter und küsste ihn. Dabei drehte ich uns so, dass nun ich diejenige war, die oben lag. Während des Kusses entfernte ich mein Handtuch, sodass Nik unseren Kuss für kurze Zeit unterbrach, um mich zu mustern.
Ein verlangendes Grinsen umspielte seine Lippen. Meine eine Hand legte ich wieder auf seine Brust, wodurch sich seine Muskeln erneut anspannten, und fuhr langsam nach unten. Ein kleines Stöhnen konnte sich Nik dabei nicht verkneifen, was mich triumphierend grinsen ließ.
"Willst du das wirklich?", fragte mich Nik. "Ja, aber vergiss nicht, dass wird nur eine einmalige Sache", antwortete ich ihm. Er nickte und dann fingen wir richtig an.
Einige Minuten später lagen wir nackt nebeneinander in Nik's Bett. Ja, Nik war gut gewesen, trotzdem waren bei Kol mehr Gefühle im Spiel gewesen. Und da wurde es mir bewusst, ich würde nie wirklich über Kol hinweg kommen können.
Langsam stand ich auf und sah Nik an, der mich bereits von oben bis unten musterte. "Darf ich deine Dusche benutzten?", fragte ich ihn. "So schnell eine zweite Runde?", fragte er mich lachend, woraufhin ich ihn leicht boxte. "Nein du Idiot. Ich will einfach nur entspannt duschen gehen", antwortete ich ihm lachend. Mit einem Grinsen nickte Nik, sodass ich in die Richtung seines Badezimmers ging. "Du kannst sogar meine vorhandenen Handtücher benutzen", rief er mir lachend hinterher.
Augenverdrehten grinste ich ihn an, ehe ich in seinem Bad verschwand. Fürs duschen ließ ich mir nicht viel Zeit, sodass ich mich wenige Minuten später in eines von Nik's Handtücher wickelte. Dann ging ich wieder in sein Zimmer und sofort auf seinen Kleiderschrank zu. "Klar doch, bedien dich einfach", meinte Nik sarkastisch.
"Danke", antwortete ich ihm mit meinem freundlichsten Lächeln. Dann suchte ich mir schnell eine Jogginghose und einen Pulli raus, die ich mir überzog. Anschließend verließ ich, ohne ein weiteres Wort, Nik's Zimmer und ging nach unten ins Wohnzimmer, wo Rebekah und Elijah bereits waren.
"Sag mir nicht, dass du", fing Rebekah geschockt an, als sie mich in den Sachen von Nik sah. "Was ist so schlimm daran?", fragte ich sie. Ich sprach die Wörter viel kälter aus, als ich es eigentlich wollte. Rebekah erwiderte nichts. "Wo ist Kol?", fragte ich weiter. "Er und Davina sind im Moment in der Stadt, aber sie sollten jeden Moment wieder da sein" berichtete mir Elijah.
Na super, mit ihr ging er also in die Stadt, aber mit mir nicht. Zumindest soweit ich mich erinnern konnte. "Was ist eigentlich los mit dir Sophia?", fragte mich Rebekah besorgt. "Nichts, es ist nur so, dass ich versuche, all meine Gefühle Kol betreffend zu verdrängen. So gut es geht zumindest", antwortete ich ihr. Rebekah sah mich mitleidig an, doch ich wandte mich von ihr ab.
"Ich werde ein wenig spazieren gehen", meinte ich und wollte gerade die Haustür öffnen, als Kol mit Davina hereinkam. Als er mich in meinem Outfit sah, konnte ich eine Spur Eifersucht und Wut in seinem Blick erkennen. Hatte er seine Menschlichkeit vielleicht doch schon wieder an? Doch was würde es ändern? Wenn dies so wäre, dann würde das erst recht bedeuten, dass ich ihm nichts bedeutete.
Ich quetschte mich an Kol vorbei und verließ das Anwesen. Kol's Blick spürte ich dabei förmlich auf meinem Rücken, doch ich drehte mich nicht zu ihm um. Würde er mich noch lieben, würde er etwas tun, um mich nicht endgültig zu verlieren, was er allerdings nicht tat.
Ich lief die Straßen Mystic Falls entlang, bis ich auf einmal die Anwesenheit einer weiteren Person hinter mir spürte. Ich drehte mich abrupt um, konnte jedoch niemanden erkennen. Misstrauisch richtete ich meinen Blick wieder nach vorne und lief weiter.
Auf einmal legte sich eine Hand auf meinen Mund und ich spürte einen schrecklichen Schmerz. "Tut mir wirklich leid, Schätzchen", sagte eine tiefe, männliche Stimme in mein Ohr. Langsam sank ich zu Boden und verlor mein Bewusstsein.
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Vergessen | Kol Mikaelson ff
FanfictionSophia Moon ist eine junge Werwölfin. Eines Tages wacht sie in einem dunklen Raum auf und muss zu ihrem erschrecken feststellen, dass sie sich an nichts mehr aus ihrer Vergangenheit erinnern kann. Was will ihr Entführer nur von ihr? Auch das plöt...