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Ich ging durch die stillen, dunklen Straße von Mystic Falls, die nur vom schwachen Licht des Mondes erhellt wurde. Meine braunen Haare wehten im leichten Nachtwind, doch die Kälte spürte ich nicht – die Luft war angenehm, fast beruhigend. Das wundervolle Date mit Kol, von dem kein anderer wusste, lag mir noch immer im Gedächtnis. Die Musik, die leise aus meinen Kopfhörern drang, trug zur friedlichen Stimmung bei, während ich die frische Nachtluft tief einatmete.
Gerade als ich um eine Ecke bog, stockte ich. Vor mir standen vier Männer, ihre Gestalten in der Dunkelheit kaum auszumachen. Sie hatten mich offenbar nicht bemerkt, also beschloss ich, einfach weiterzugehen und tat, als wäre alles normal.
Doch plötzlich packte mich jemand von hinten und zog mich ruckartig zurück. Mein Körper prallte gegen eine breite, feste Brust. „Ey! Was soll das?!", schrie ich aufgebracht und drehte mich um. Meine Augen trafen auf ein kaltes Paar dunkler Augen. „Na, Kleine", sagte der Fremde mit einer abfälligen Stimme, während sein Griff sich verstärkte. Ich versuchte, mich loszureißen, doch er hielt mich unerbittlich fest.
Sein Griff wurde immer enger und Panik durchfuhr mich, als mir allmählich die Luft ausblieb. Mit aller Kraft strampelte ich und schaffte es, seinen Griff für einen Moment zu lockern. In diesem Augenblick stieß ich ihn so kräftig von mir weg, dass er rücklings zu Boden fiel. Ein dumpfer Schlag ertönte und dann sah ich es: Blut floss aus einer Wunde an seinem Kopf und breitete sich langsam auf dem Asphalt aus.
Meine Augen weiteten sich entsetzt. Verdammt, was hatte ich getan? Der Mann rührte sich nicht. Zögernd machte ich einen Schritt auf ihn zu, als plötzlich eine gewaltige Kraft mich zu Boden drückte. Schmerz durchzuckte meinen Körper, als ich hart aufschlug. „Du verfluchte Schlampe", zischte einer der anderen Männer wütend und hob seinen Fuß, um mich zu treten.
Doch der Tritt kam nie. Mit einem Ruck wurde der Angreifer von mir weggerissen. Atemlos blickte ich auf, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Kol ihm mit brutaler Präzision das Herz aus der Brust riss. Sein Gesicht war vor Zorn verzerrt, seine Augen glühten vor unbändiger Wut.
Geschockt schrie ich auf, als Kol sich den anderen beiden Männern zuwandte. Er griff sie mit derselben gnadenlosen Entschlossenheit an. Ein Knacken durchbrach die Stille der Nacht, als er einem das Genick brach, gefolgt von dem dumpfen Aufprall eines weiteren Körpers. Innerhalb von Sekunden waren sie alle tot.
Mein Atem ging flach und mein Körper zitterte unkontrolliert. Kol drehte sich zu mir um, sein Blick noch immer finster, aber in seinen Augen schien eine Spur von Sorge aufzuflackern. Doch ich konnte nichts sagen, konnte mich nicht bewegen. Alles, was ich sah, war das Blut, das den Asphalt tränkte und die Realität dessen, was gerade geschehen war.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, was mich aufschrecken ließ. „Kol, verdammt, was sollte das?" rief ich ihm entsetzt entgegen. Seine Miene veränderte sich, und er sah mich vorwurfsvoll an. „Ich habe dir gerade dein Leben gerettet, Sophia. Ein Danke wäre vielleicht angebracht," erwiderte er kühl.
Ich atmete tief durch, versuchte mich zu beruhigen und schließlich huschte ein schwaches Lächeln über mein Gesicht. „Danke, Kol", sagte ich ehrlich. Auch er lächelte jetzt, wodurch sein Blick etwas weicher wurde. „Was machst du überhaupt hier?", fragte ich ihn neugierig. Ich war davon ausgegangen, dass er nach unserem Date längst nach Hause gegangen war.
„Du hast mir nicht geschrieben, dass du sicher zu Hause angekommen bist", erklärte er ernst. „Da wollte ich einfach nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Was hatte dieser Kerl mit dir vor?" Seine Augen suchten forschend meinen Blick.
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Vergessen | Kol Mikaelson ff
FanfictionSophia Moon ist eine junge Werwölfin. Eines Tages wacht sie in einem dunklen Raum auf und muss zu ihrem erschrecken feststellen, dass sie sich an nichts mehr aus ihrer Vergangenheit erinnern kann. Was will ihr Entführer nur von ihr? Auch das plöt...