5. Er:

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Es ist unglaublich hier mit Lava zu sitzen und zu wissen, dass sie nun niemanden mehr hat.
In diesem Moment beschliesse ich, dass ich ihr alles geben und immer für sie da sein werde.
Klar, ich kenne sie noch nicht lange, aber die Zeit die ich bis jetzt mit ihr verbracht habe war immer wunderschön und ich kann es nicht ertragen, sie so zu sehen.
Ich halte Lava im Arm und wiege sie hin und her. Das habe ich früher auch immer mit meiner kleinen Schwester gemacht, wenn sie geweint hat. Wie Angelina beruhigt sie sich und sinkt langsam in einen tiefen Schlaf.

Ich werde von einem Geräusch wach. Noch etwas verschlafen sehe ich meine Mutter im Türrahmen stehen. Verständnislos blickt sie mich an. "Was ist denn hier los?" fragt sie besorgt. Ich erzähle ihr die traurige Neuigkeit.
Gemeinsam tragen wir Lava hoch in ihr Dachzimmer. Sie erwacht nicht, aber schläft sehr unruhig und spricht unverständliche Wörter im Schlaf.

Als ich gerade meine Augen schliesse und das Licht ausmache, höre ich die gedämpften Stimmen meiner Eltern.
Sie diskutieren über Lavas weitere Zukunft.
Sie sagen, dass Lava jetzt erst einmal etwas Ablenkung von dem ganzen brauche.
Mein Vater schlägt ein Campingausflug vor. Mama ist nicht überzeugt. Sie antwortet: "Aber wenn sie uns alle sieht, dann wird sie nur noch mehr an ihre Familie erinnert." Darauf schlägt Papa vor, ich könne ja mit ihr Zelten gehen. "Sie verstehen sich gut, sind im selben Alter und haben zwei Wochen Ferien. Vielleicht kann sie ja mit Nial über ihren Schmerz reden und ihn so verarbeiten."
Mama stimmt zu und beschliesst uns morgen von ihrem Plan zu erzählen.

Dann fallen mir die Augen zu.

HeRzbebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt