McDonald brachte mich noch zur Tür. Es war mittlerweile 1 Uhr morgens und es hatte angefangen zu regnen, trotzdem zögerte ich nicht rauszugehen. Ich ging los und weinte einfach nur noch. Mir gingen so viele Sachen durch den Kopf. Hätte ich sie nicht einfach davon abhalten können mitzufahren? Wieso war ich vorher so abweisend und genervt von ihnen? Was wäre wenn ich mitgekommen wäre? Ein parkendes Auto mit laut aufgedrehter Musik riss mich aus meinen Gedanken.
,, Ey Butler warste grade noch im Stripclub mit deinem erotischen Outfit? Lass mich raten: Hat nix gebracht, bist immernoch Jungfrau?“
Es war Paul Bensh, das größte Arschloch aus der Schule. Doch er war nicht alleine, auf dem Beifahrersitz saß seine Freundin Ally. Die zickigste Tusse der Schule. Wie man schon merkt waren sie das klischeehafteste Paar, das eine Schule haben kann.
,, Lass sie doch, sie hat halt ihren individuellen Style gefunden!“, erwiderte sie mit einem falschen Lachen am Ende.
Erst jetzt realisierte ich, was ich eigentlich anhatte. Ich trug eine schwarze Stoffshorts, dazu einen kotzgrünen Pulli. Darüber meinen rosanen Bademantel und die knallroten High Heels meiner Mutter. In der einen Hand hielt ich immernoch die Wasserflasche. Paul zückte sein Handy und kaum dass ich etwas sagen konnte, schoss er ein Foto von mir. Ich spürte wie die Wut in mir hochkam. Er war so ein verdammtes Arschloch, mit seinem prolligen Porsche, seinem neuesten Iphone und dieser blonden Möchtegern-Barbie.
Ich rammte den Absatz meiner Schuhe in den weißen Porsche, kippte den Inhalt meiner Wasserflasche über Pauls Kopf, riss ihm das Handy aus der Hand und schmiss es mit voller Wucht auf den Boden.
,, Wer noch nicht einmal einen Führerschein hat, sollte nicht mit so einem Proletenauto rumfahren. Und aus dem Alter, wo man mit Barbies spielt, müsstest du doch auch eigentlich raus sein, oder?“, zischte ich und ging nach Hause.
