Viele Gefühle, Keine Worte

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PoV. Christian

Die heutige Bundestagsbesprechung fand bereits am frühen Morgen statt. Irgendein Abgeordneter aus der SPD hielt grade eine Rede. Ganz hörte ich nicht mehr zu, schaute stattdessen auf mein Handy und scrollte ohne Ziel durch Instagram. Die Regierungsbank war nicht sonderlich voll, da einige innerhalb ihres Amtes unterwegs waren. Robert saß neben mir. Jener schaute ebenfalls auf sein Handy, ich konnte aber nicht sehen, was er dort machte. Der nächste Redner wurde aufgerufen; AfD. Gelangweilt sah ich zum Podest.
,,Ich hetze nicht gegen diese Gruppen-"  Typischer AfD anfang, ich schaute zu Robert. Dieser schien mich schon eine ganze Weile angeschaut zuhaben. Er lächelte schwach, warum sah er dabei immer so süß aus? Ich zog eine Augenbraue hoch und schaute ihn fragend an. Er schaute schnell weg, wieder auf sein Handy, um genau zu sein.
,,Was?" Flüsterte ich belustigt. Vielleicht könnte ich mich mit Robert von dieser schrecklich langweiligen Rede ablenken. ,,Worüber denkst du nach?" Fragte ich. Er schaute mit leicht geröteten Wangen hoch.
,,Wollen wir uns gleich ein Kaffe holen? Können auch in meinem Büro bleiben, müssen nicht in den Essenssaal."
Dieses Angebot würde ich eigentlich so gut wie niemanden machen, aber irgendwie wollte ich mehr Zeit mit Robert verbringen. Ich müsste meine Gefühle einfach genauer untersuchen. ,,Ehm- gerne?" Robert schien sehr überrascht von meiner Einladung. Einige Minuten später kam auch schon der Gong für die Mittagspause.

Mit jeweils einem Becher Kaffe waren wir auf dem Weg in mein Büro. Ich öffnete die Tür und Robert folget mir. Als ich die Tür schloss, standt er unschlüssig im Raum. ,,Setzt dich." Sagte ich monoton und gestekulierte in Richtung meiner Schwarzen Leder-Couch. Designer; Selbstverständlich.
Angespannt setzte er sich. Ich platzierte mich auf meinem Schreibtischstuhl, lehnte mich gemütlichen in diesem zurück und nahm einen Schluck von meinem warmen Kaffe. Ich bemerkte den Blick von Robert, er sprühte jetzt nicht grade vor freude. Ob das einfach an der Besprechung lag oder an was persönlichen könnte ich leider nicht sehen. Robert merkte natürlich das ich ihn so intensiv beobachtete und lächelte mir zu, nahm einen zug des Kaffes. ,,Alles gut bei dir?" Die Frage platzte einfach aus mir heraus. Wir schauten uns an. Es herrschte nur Stille. ,,Kann ich etwas für dich tun?" Robert presste seine Lippen zusammen und schüttelte sein Kopf. Verdammt, ich würde ihn so gerne küssen.

,,Wird schon vorüber gehen." Sagte er mit so einem komischen beigeschmack im Satz. Reden wollte er aufjedenfall nicht darüber, also werde ich ihn auch nicht dazu nötigen. Ich stellte meinen Kaffebecher ab und bewegte mich wie automatisiert zur Couch. Robert schaute mich verwirrt an, doch ich setzte mich still neben ihn. Unsere knie berührten sich leicht und schließlich stellte er sein Kaffe auf der lehne ab. Er setzte zu einem Satz an, doch ich umarmte ihn einfach. Es fühlte sich aus impuls heraus so richtig an. Bestätigt wurde mein Gefühl als Robert die Umarmung fest erwiderte und ich sein Atem an meinem Nacken spüren könnte. Ich lächelte und zog ich noch näher an mich. Wir verharrten etwas in dieser Umarmung, da sie uns beiden einfach grade gut tat. Als wir uns lösten sahen wir uns wie hypnotiesiert an. Als Robert seinen Blick löste, folgte ich diesem und unsere Blicke blieben an seinem Schritt. Beschämt drehte er sich direkt weg und zog etwas an seiner Hose rum und räusperte sich. Scheiße man, ich hatte nichtmal was gemacht und er war schon geil auf mich. Stolz grinste ich in mich hinein.

Ein klopfen an der Tür lies mich hochfahren. ,,Herr Lindner?" Hörte man es gedämpft, es war meine Termin-Managerin. Man was wollte die den jetzt!? Ich stand auf und so professionell wie es ging sagte ich:
,,Ja, herein?"
Sie trat schließlich ein.
,,Hal- Oh Herr Habeck. Guten Tag." Robert nickte leicht, sie lachte.
,,Was ein Zufall." Grinsend zog sie ein Papier aus ihrem Stapel heraus.
,,Sie beide haben eine Einladung für eine Talkshow erhalten. Morgen Abend." Ich nickte, drehte mich zu meinem Schreibtisch und checkte durch meine Termine. ,,Passt." Nickte ich ihr zu. Sie notierte was auf dem Zettel und schaute direkt zu Robert. ,,Ja, ich gebe gleich meiner Managerin bescheid, aber ich sollte keine Termine anstehen haben." Freundlich nickte sie und schon war sie wieder aus meinem Büro. ,,Sorry." Abrupt wendete ich meinen Blick wieder auf Robert. ,,Was?- Warum?" Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich wieder neben ihn. Er zuckte mit den Schulter, ich wusste zwar was er meinte, aber es war mir egal. Es war ein warmes Gefühl in meinem Bauch, was für eine Wirkung ich auf ihn hatte ohne großartig was zu tun. Wenn ich mir nur vorstelle was ist, wenn ich was mache. Wenn ich ihn provozieren würde. Wenn ich ihn küssen würde, ob er wohl direkt stöhnen würde? Oder war er eher leise?

,,Wollen wir uns morgen Mittag treffen?" Fragte ich um meine eigenen Gedanken zu stoppen
,,Für die Talkshow Vorbereitung halt." Schob ich noch hinterher.
,,Okay gerne. Bei mir?" Ich nickte Robert zu.

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[Autor]
Das gibt mir hier so viel Leben, dass Shipp und das Fandom hier auf Wattpad<3 danke für die ganzen Kommentare, hab euch lieb✨😚

Wahre Hassliebe - Lindbeck💛💚Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt