Teil 8

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„Was ist jetzt sag schon?", fragte Maya neugierig. Ich zögerte kurz, dann begann ich zu reden: „Also deine Blutungen waren sehr stark und verteilt. Sie mussten deine Gebärmutter entfernen. Es tut mir so leid, ich meine ich weiß nicht mal ob du Kinder willst, wir haben noch nie darüber geredet, es tut mir so leid", ich sah sie mit einem verzweifelten Gesicht an, sie schien etwas verwirrt dann sagte sie: „Ich muss ehrlich sein, ich möchte Kinder haben aber dabei hatte ich immer gehofft, dass die andere dann das Kind austrägt, ich war nie wirklich der VATER, Mutter, Kind Typ, es ging mir immer um Gleichberechtigung, ich wollte nicht die Mittelalterbeziehungen wo der Vater arbeiten geht und die Mutter bei den Kindern zuhause bleibt, entweder bleiben beide zuhause oder beide gehen arbeiten, aber das wäre dann nochmal ein Schritt weiter. Aber hey, ich weiß nicht wie du zu dem Thema stehst, wir können gerne mal darüber reden aber es ist nicht so schlimm für mich. Ich werd es schon durchstehen solange du bei mir bist." Sie lachte mich an, zog mich zu ihr und küsste mich sanft. „Ok, ich bin echt erleichtert. Ich möchte gerne mal Kinder haben und wäre auch gerne die die es austrägt. Aber darüber reden wir mal, wenn du wieder hier raus bist", antwortete ich mit einem Lächeln. „Okay... das klingt doch eigentlich perfekt. Ich würde gerne gleich hier raus, weißt du wann?", antwortete Maya mit einem ungeduldigen Ausdruck. Ich antwortete mit einem strengen lachen: „Jaha, du bleibst noch mindestens 2 Wochen da wo du bist! Soll ich mal die anderen reinschicken?" „Was noch zwei Wochen! Bitte nicht, du musst mich hier rausholen bitte, du weißt doch, dass ich es hasse nur im Bett zu liegen!", sagte sie mit einem verlangenden Blick. „Ich weiß, dafür haben wir dann viel Zeit zum Reden. Ich bring dir morgen deinen Laptop und Bücher ok? Aber jetzt sag schon, wen soll ich aller reinschicken?", ich sah sie fragend an. „Na gut, Andy und Vic, die Männer kommen danach dran."

1 ½ Wochen später...

Ich war gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, als ich 10min später dort ankam ging ich direkt ins Mayas Zimmer. „Hey", sagte ich als ich den Raum betrat. Ich ging zu ihrem Bett, und küsste sie, sie zog mich immer mehr zu sich. „Das hab ich vermisst, du warst ein paar Tage nicht hier, hattest du viele Nachtschichten?" Ich antwortete als ich mich hinsetzte: „Ja, wir hatten einen Gebäudebrand, ein verschwundenes Kind, ein großer Autounfall und noch Rutine Einsätze." „Klingt nach total viel Spaß, ich wäre gerne dabei, wann holst du mich hier raus!", sie sah mich streng an. In dem Moment kam Dr. Bailey rein und sagte: „Entschuldigt, ich wollte nicht stören, ich muss nur mal kurz ihre Narbe untersuchen." Sie ging hin, zog Mayas Shirt hoch und tastete die Narbe ab. „Ja ja...", begann Bailey. „Und, wann kann ich raus! Bitte ich war schon seit länger als eine Woche auf keinem Einsatz mehr!", sagte Maya bestimmt. Bailey erklärte mit einem Seufzen: „ja, und so leid es mir auch tut, das werden sie auch für die nächsten 4 Wochen nicht. Ihre Narbe verheilt etwas langsamer als es sein sollte deshalb bleiben sie auf jeden Fall noch 2 Wochen hier. Danach sind sie zuhause natürlich auch noch für 2 Wochen krankgeschrieben. Tut mir leid aber da kann ich nichts machen." Maya sah mich mit einem verärgerten Blick an. „Komm schon, 2 Wochen gehen sicher schnell um, ich versuch schichten zu tauschen und bin so oft es geht hier. Wir können uns ja eine Serie suchen oder über irgendwas reden, wir können machen was du willst, ich erzähl dir auch gern alles von den Einsätzen in der letzten Zeit, egal was, sags einfach", bot ich an. Ich stand auf, machte die Tür zu und setzte mich an die Bettkannte. Sie sah ich etwas unsicher an. „Was?" fragte ich neugierig. „Ich hätte eine Idee über was wir mal reden könnten...", sie zögerte etwas, „Ich meine, wir sind jetzt schon fast ein halbes Jahr zusammen und haben noch nicht richtig über Kinder gesprochen, ich meine nur einmal ganz kurz und das war eher ein trauriger Moment. Aber ich weiß, dass wir beide Kinder wollen, und da wir jetzt so lange Zeit haben über alles zu reden dachte ich mir nur..." Sie sah mich unsicher an doch ich wusste genau was ich sagen würde: „Ja also ich möchte gerne Kinder und das kann ich mir mit DIR auch gut vorstellen, wie denkst du darüber?" „Mir geht's genau so, eines steht fest, du musst die sein, die es austrägt", antwortete sie mit einem zwinkern. „Jaha, das stimmt. Das kriegen wir schon hin. Ich meine wann willst du sie? Naja wir werden nicht unbedingt jünger..." Ich setzte mich neben sie ins Bett, schlug ihre Laptop auf und sagte: „Wir könnten ja mal eine Ärztin Fragen, die uns beratet wo man da machen kann. Sollen wir ein befruchtetes Ei nehmen oder Sperma?", ich sah sie an. Ich glaube ich war etwas zu voreilig und sagte darauf schnell: „Tut mir leid, das war etwas zu hektisch, wir müssen natürlich erst darüber reden, ich meine das ist eine Menge. Entschuldige." Ich sah sie beschämt an. Doch sie sagte gleich: „Was nein nein, alles gut, wir können gerne darüber reden. Ich meine nur wenn es schon nicht meins werden kann sollte es zumindest deines werden." „Wirklich?", fragte ich begeistert. Sie nickte. Auf einmal klopfte es an der Tür. „Hallo ich bin Dr. Menning. Sie wollten die Beratung für eine künstliche Befruchtung?", sagte die schwarzhaarige Frau welche gerade bei der Tür hereinkam. Ich sah Maya mit einem überraschten Blick an. „Du hast schon jemanden gefragt?", nachdem ich das sagte küsste ich sie auf die Wange. Ich wandte mich nun wieder der Ärztin: „Ja", ich stand auf und reichte ihr die Hand hin, „ich bin Hanna, wir haben eh gerade darüber gesprochen."

Wir setzten uns hin redeten mit der Ärztin über alles:

Ä: Also wer von euch beiden würde das Kind dann austragen?

I: Ich, Maya kann keine Kinder mehr bekommen.

M: Aber das ist ok so. Welche Agentur wäre da denn eine Gute?

Ä: Je nachdem, ob Sie eine Spermaprobe oder ein bereits befruchtetes Ei haben wollen.

I: Wir würden eine Spermaprobe bevorzugen.

Ä: Okay ja, das können sie auch hier im Krankenhaus machen. Wir haben dort eine eigene Abteilung.

M: Okay, und was wären da dann die Kosten?

Ä: So ungefähr 1 500 Euro

I: Okay und wie lange dauert es da einen Termin zu bekommen?

Ich sah Maya an, sie warf mir einen Sicheren Blick zu.

M: Ja, ich meine wir werden nicht unbedingt jünger.

Die Ärztin lachte.

Ä: Ja ähm das dauert dann ungefähr ein bis 2 Wochen, im Moment ist nicht so viel los. Doch in Richtung Winter wird es dann sehr voll.

I: Okay und wie lauft das dann genau ab?

Ä: Naja also sie werden von mir nach oben begleitet, natürlich wird ihnen am Tag davor noch Blut abgenommen und sie müssen auch einen Eisprung haben. Das steht so in den Regeln. Sagen sie mir einfach wann ich sie eintragen soll.

M: Von mir aus gleich. Ich meine wir sind Feuerwehrfrauen und da wir jetzt Zeit haben und uns auch über alles einig sind wird das schon klappen oder nicht?

Maya sah mich an. Ich war absolut der gleichen Meinung wie sie.

I: Ja, am besten gleich.

Ä: Gut, dann würden sie auch bitte gleich mit mir mitkommen, ich muss ihnen Blut abnehmen.

I: Ja gerne.

Ich sah Maya begeistern an, küsste sich noch einmal und ging dann der Ärztin nach.

Als ich draußen war lief ich Andy über den Weg. Sie kam mit einem Strauß voller Blumen auf mich zu.

A: Hey

I: Hi

A: Wo willst du denn hin?

I: Ähm das fragst du besser Maya, ich hab's etwas eilig, sorry

A: Okay, na dann...

Ich ging der Ärztin hinterher, sie führte mich in einen Raum wo ich mich hinsetzten solle. Kurz darauf kam eine Schwester, sie bereitete alles vor und nach ein paar Minuten war ich auch schon fertig.

Ich ging wieder zurück zu Maya, dort saß Andy sie sah mich an und fragte dann: „Also Maya wollts mir nicht sagen, wo warst du?" Ich sah erst Maya und dann Andy und dann wieder Maya an. Sie neigte den Kopf leicht. „Na gut, aber du darfst es noch keinem sagen. Wir planen ein Baby zu kriegen und deshalb war ich grade Blut abnehmen", erklärte ich ihr. „Was, omg, das sind ja tolle Neuigkeiten! Das ging ja ganz schön schnell oder nicht?", meinte sie verblüfft, sie ging zu mir hin und umarmte mich und danach Maya. Doch Maya antwortete deutlich: „Ja, vielleicht, aber wir sind Feuerwehrfrauen. Uns könnte jeden Tag etwas passieren, warum also warten bis eine von uns im Feuer verbrannt wird." „Da hast du recht", antwortete Andy. Ich ging zu Maya und sagte: „Also morgen, wenn die Laborprobe da ist und alles passt bekommen wir so schnell es geht einen Termin. Aber die Ärztin hat gesagt wir sollen mal auf deren Internetseite schauen und uns einen Spender aussuchen. Man weiß zwar nicht wie er aussieht und wie er heißt aber seine Herkunft und Eigenschaften und Leben und so." „Okay", antwortete sie fröhlich, gab ihr einen sanften Kuss und sagte dann noch: „Aber lass und jetzt über was anderes reden, immerhin hat Andy den weg nicht hier her gemacht um mit uns über unsere Baby Themen zu reden." Andy protestierte sofort: „Soll das ein Witz sein! Ich wird doch schließlich Patentante da werd ich schon mitentscheiden dürfen!" wir mussten alle lachen. 

Station 19 und das Leben dortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt