Zersplitterte Seelen

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(Hinweis: Bevor euch der Schreibstil oder die Wort-Wiederholungen nicht gefallen und/oder ihr euch wundert, es ist extra so geschrieben um die Verzweiflung und zerstörte Psyche hervor zubringen. Auch ist es etwas brutal, Wird  aber ALLES später besser)

200 Tage später

Der Mann der mich damals gepackt hatte, brachte mich in ein altes, verlassenes Haus. Er hatte mich mit bewusstlos gemacht und verschleppt. Ich sah in all den Tagen die ich hier war nur drei Räume. Manchmal lies er mich in das Badezimmer. Das war das erste Zimmer.

Das Zweite war der schalldichte Raum. Ich hatte früher schon mal von dieser Foltermethode gehört, doch hätte nie gedacht wie schrecklich sie ist. Die weiße Folter. Sie ging auf die Psyche und das schlimmste daran war, das ich merkte wie ich verückt wurde. Denn wenn ich in diesem Raum war, hörte ich nichts. Gar nichts. Es war so still das es fast schon wehtat. Nach einiger Zeit hörte ich dann mein Blut rauschen, mein Herz schlagen, das Rascheln meiner Kleidung, das Knacken meiner Finger. Ich erkannte jedes kleinste Geräusch.Und irgentwann, irgentwann fing ich an zu halluzinieren. Ich wusste das es Halluzinationen waren, doch konnte sie nicht abstellen. Ich sah lebendig echte Erinnerungen. An May. May wie wir früher über die Wiese liefen, wie wir spielten. May wie sich mich umarmte,  wie wir uns Dinge versprachen, wie wir uns an den Händen hielten und die Tatamitür aufglitt. May. May. wie. ich. sie. tötete. Immer und immer und immer und immer und immer wieder.

Heute war der zweihundetste Tag. Woher ich das wusste? Ich schrieb die Zahlen mit meinem Blut an die Badezimmerwand. Jeden, jedenjedenjedenjedenjeden jeden Tag. Jetzt lag ich auf dem Boden des  schalldichten Raums und starrte ins Leere. Die Szene vor meinen Augen verwandelte sich.

Ich kniete wieder über meiner Schwester und ich sah meine Hände, ihre liebenden Augen, meine Tränen, das rote Band das die Kimonos verband, ihre ausgebreiteten Haare.

Die Bilder flackerten auf und dann kamm schon das nächste und wieder und wieder wiederholte es sich.

Ich sah meine Hände die zudrückten  und drückten und drückten und drückten.

Blitzartig verschwanden die Bilder und alles was ich jetzt noch sah war die mit Schaumstoff abgedichtete Wand. Ich setzte mich auf und vergrub das Gesicht in den Händen.

May es tut mir leid, estutmirleidestutmirleidestutmirleidestutmirleid, hallte es in meinem Kopf wieder. Das präsenzartige Gefühl wurde stärker und es schien als würde May mich umarmen wollen. Ich schlang die Arme um mich und es fühlte sich an wie ihre Hände.

Ein Geräusch durchbrach plözlich die entlose Stille. Ich zuckte zusammen und May´s Präsenz verschwand. Ich sah auf. Mein Blick fiel zuerst auf die großen, braunen Schuhe. Füher hätte ich geschrien, geweint, versucht zu entwischen. Ich hätte irgentwas gemacht. Doch das tat ich schon lange nicht mehr. Was brachte das schreien? Was brachten die Tränen? Ich stand auf und ging durch die Tür. Er schloss sie und endlich, endlich endete die Stille. Der große, blonde Mann lächelte. Es war schrecklich. Immer lächelte er mich an. Immer. Seit zweihundert Tagen.  Heute trug er eine graue Jeans und sein weißes T-shirt spannte sich über seinen Schrankgleichen Rücken. Der Mann hatte ein kantiges und grobes Gesicht, breite Lippen und der Wannsinn stand ihm in den Augen. Ich verschloss meine Gefühle als ich ihn sah. Blieb kalt und ließ meinen Schmerz nicht nach draußen, sondern schloss ihn ein. Das konnte ich jetzt ganz gut. Ich stand jetzt im dritten Raum. Er war alt, grau und leer. Nur ein Stuhl und ein kleines Tischchen mit grausamen Geräten stand in der Mitte des Raumes. Beides sah so enlich aus wie beim Zahnartzt. Blutflecken hatten sich auf dem Tisch, den Folterinstrumenten, in dem grauen Stoffbezug und im Holzboden festgesetzt. In diesem Zimmer  war ich die meiste Zeit und seit zwei hundert Tagen saß ich auf diesem Stuhl. 

Mit gebrochenen FlügelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt