warum ich lebe

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Tage vergingen und meine Strichliste unter meinem Bett wurde immer länger und doch hat sich nichts geändert. Narzissa brachte mir jeden Tag essen, ich las meine Bücher und dachte kaum noch an einen möglichen Brief. Doch eins war anders. Ich bin diesen Monat noch nicht einmal raus gekommen, wobei das auch nicht zu ungewöhnlich ich, denn es kam schon vor, dass ich 3 Monate lang nicht raus kam. Ich wollte gar nicht nachfragen, zu viel Angst vor einer Strafe, doch Narzissa hatte mir schon so erzählt, dass scheinbar ihre Schwester im Hause verweilt hat und es keine Chance gab mich herauszulassen. Es war für mich irgendwie logisch und ich warum auch gar nicht enttäuscht. Nur jetzt habe ich die Hoffnung, dass es vielleicht doch etwas mit dem Brief zutun haben könnte, den Draco erwähnt hat. Wie wahnsinnig wäre es denn, wenn ich tatsächlich auch eine Hexe wäre? Dann könnte ich nicht nur lesen wie man einen Animagus Zauber erlernt sondern ihn auch anwenden. Dann würde ich endlich wissen, welches Tier ich wäre. Außerdem würde ich auf diese Schule gehen können. Nach meinem Buch über Fortgeschrittene Animai Zauberkunst habe ich mir ein Buch über Hogwarts durchgelesen. Es war höchst interessant und ich würde mir sehnlichst wünschen, dass es ein realer Ort ist. Doch ich kann mir keine Hoffnung machen, es gibt keinen Ausweg aus diesem Raum. Ich weiß auch gar nicht ob es nicht doch besser wäre hier zu bleiben. Hier bin ich sicher und ich kann weiter lesen.
"Katha?"
Bilde ich mir jetzt schon Stimmen ein? Hier ist doch niemand? Das würde ich doch sehen?
"Du kannst mich nicht sehen, hab keine Angst, ich bin hier um dich mit mir zu nehmen. Katha du bist eine Hexe. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Stell dich auf dein Kopfkissen."
Ich konnte mich nicht rühren, ich habe doch noch keine Lösung gefunden ob ich jetzt wirklich eine Hexe sein will oder doch hier bleiben will. Alles in mir schien sich zu drehen und ich wurde plötzlich so nervös und find an zu schwitzen. Was war denn nur los? Ich glaube ich sollte hier bleiben. Diesen Stress kenne ich gar nicht.
Oder soll ich es doch wagen?
"Katha schnell!!"
Wieder konnte ich keinen Schritt machen, ich kann dieses Risiko nicht eingehen. Ich kann mein sicheres Zuhause nicht verlassen. Ich kenne es doch nicht anders. Es ich mein Zuhause und mein Zimmer. Es sind meine Bücher die ich hier alleine lasse, meine Strichliste und mein tägliches Essen.
Doch dann sah ich die Gestalt hinter der Stimme. Ein Mann mit langem schwarzen Umhang stand vor mir. kinnlange schwarze Haare umrahmten sein Gesicht. Genau so und nicht anders habe ich mir einen Zauberer vorgestellt. Er hat sogar einen Stab in der Hand. Damit muss er es geschafft haben seine Gestalt vor mir zu verbergen.
Der Mann kam auf mich zu und griff nach meinem Arm. Nicht bösartig, aber bestimmt und Ehe ich mich versah fühlte es sich so an als würde ich von den Wänden meines Zimmer zerdrückt worden. Doch so schnell es auch kam so schnell vergang das Gefühl auch. Als ich die Augen wieder öffnete sah ich keine Bücher auf dem Boden sondern etwas weißes.
"Was ist das?"
Ich zeigte auf das weiße auf dem Boden. Der Mann schaute mich daraufhin entsetzt an und schien Worte zu suchen um mir meine Frage zu beantworten.
"Das ist Schnee Katha. Hast du beim apparieren etwa dein Gehirn in deiner Zelle gelassen?"
Ob er damit einen Witz machen wollte habe ich nicht verstanden. Insgesamt fällt es mir sehr schwer zu erkennen, was Menschen mit ihren Worten ausdrücken wollen. Ich habe gelesen, dass dieses beherrschen der Verständnis hinter dem gesprochen Wort Empathie heißt. Mir ist bewusst, dass ich keine Empathie habe. Ob das nun schlecht oder gut ist habe ich noch nicht herausgefunden. Zumindest scheint dieses weiße Schnee zu sein. Darüber habe ich auch schon einmal gelesen, doch so habe ich mir Schnee nicht vorgestellt. Es ist in den Büchern immer so heroisch dargestellt. Bezaubernde Eiskristalle, die ein Winterwunderland schaffen. Dieser Schnee hier sieht hingegen aus wie diese Matsche von denen in Kinderbüchern immer die Rede ist. Sie bewerfen sich damit und danach sind ihre Eltern immer wütend, weil sie ihre Klamotten sauber machen müssen.
"Und wo bin ich?"
Ich habe keine Ahnung was jetzt passiert und ich habe keine Ahnung was dieser Ort hier ist. Es standen ganz viele Häuser aneinander gereiht mit bunten Türen und Schriften über dem Eingang. Es muss ein Geschäft sein in dem man etwas kaufen kann und wenn es mehrere sind muss es eine Einkaufspassage sein. Doch was soll ich in einer solchen machen? Es war keine gute Idee nicht nach Narzissa zu rufen, denn jetzt werde euch wieder nervös. Wenn dieser Mann mich entführt hat? Ich will wieder zurück zu meinen Büchern und meinem Bett. In mein sicheres Zimmer. Ein Funken Freude hat sich in mir schon ausgebreitet, wenn es sich um meinen Zauberei Gedanken handelte, doch das hier hat sicherlich nichts mit Zauberei zutun.
"Wir sind in der Winkelgasse. Hier kaufen Zauberer die Sachen ein, die sie brauchen, um zaubern zu können. Sag Mal, weißt du denn gar nichts über die Welt?"
Also doch Hogwarts... Jetzt verkriechte sich mein Schweiß wieder zurück in seine Poren und Wärme breitete sich in mir aus.
"Und was mache ich hier?"