Kapitel 3- "Ein Brief, der Ärger verspricht?"

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-währenddessen bei Akito-

‚Hm...der Blutgeruch hat nachgelassen, wahrscheinlich war wer anders eher da...' War mein Gedanke, ehe ich mich davon aufhielt zu Hikaris Zimmer zugehen, was mein eigentlicher Plan war. Stattdessen machte ich kehrt um in den Musikraum zugehen, was mein eigentliches Ziel war.
Doch natürlich kam es auch hier wieder zu einer Unterbrechung, bei welcher es sich um eine neugierige Opferbraut handelte, welche vor einer mit Schlössern versiegelten Tür stand und diese genau musterte. ‚Wurde ihr nicht gesagt, dass alleine schon in der Nähe des Raumes zu sein Tabu ist?' Fragte ich mich in Gedanken, ehe ich mich mit leisen Schritten der Braunhaarigen näherte und meine Arme verschränkte, ehe ich fragte: „Das ist aber nicht die feine Art die Hausregeln zu brechen...~ Meinst du das nicht auch, Akane-san?" Diese zuckte daraufhin ertappt zusammen und drehte sich schon fast wie in Zeitlupe um, wo ich mir bei ihrem kurz erschrockenen Gesicht ein leichtes Lachen verkneifen musste. ‚Es gibt wirklich nichts Besseres als diesen Gesichtsausdruck~'.
„A-Akito-kun...! Erschreck' mich doch nicht so..." Begann die Blauäugige, ehe sie kurz luftholte um sich zu beruhigen. „Und ich...war nur etwas neugierig gewesen. Diese Tür ist doch immer verschlossen und das auf so extreme Art. Würde dich das nicht neugierig machen?" „Ich sage es mal so...selbst meine werte Schwester, welche die Neugierigkeit in Person ist, würde sich dieser Tür nie im Leben nähern. Ich werde es aber diesmal noch für mich behalten...wenn es auch nur zum Wohle meiner Mutter ist, da ihr euch gut zu verstehen scheint." Entgegnete ich direkt in einem ernsten Ton, den wohl auch die Ältere zu verstehen schien.
Ehrlich gesagt hätte etwas in mir schon gerne sie verraten, aber dieses Gefühl verbannte ich vorerst in das tiefste Innere, wo es auch herkam.
„...Verstanden, aber Danke, dass du mir noch eine Chance gibst." War ihre Antwort, auch wenn man sah, wie sie sich auf die Zunge beißen musste, um nicht irgendeinen Kommentar abzulassen. ‚Na hoffentlich behält sie diese Selbstbeherrschung...' Seufzte in gedanklich und beobachtete, wie Akane sich immer mehr von der Tür entfernte und dann auch ging.
Somit war dieses Problem auch beseitigt und um irgendwelchen weiteren Problemen aus den Weg zugehen, teleportierte ich mich dieses Mal direkt in das Musikzimmer. „Endlich...ich dachte schon, dass ich nie hier landen werde..." Sprach ich aus, ehe ich mir durch mein kurzes schwarzes Haar ging.
Manchmal war wirklich mehr hier los als man meinen könnte bei einem doch eher abgeschotteten Anwesen, wo bis auf einen Menschen nur Vampire lebten.
Nur den Kopf nun leicht schüttelnd ging ich zielgerichtet zu dem Objekt meiner Begierde: Meine Gitarre und wohl das beste Geburtstagsgeschenk, dass ich über die Jahre je erhalten hatte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen setzte ich mich mit ihr auf die Couch, bevor ich begann etwas an den Saiten zu zupfen, wo ich aber ohne es zu wollen noch einmal an diese Tür denken musste, von welcher Akane so gebannt war.
Mir war bewusst was sich dahinter verbarg, meine Mutter hatte Hikari und mich im Vertrauen eingeweiht, da Dad wahrscheinlich es nie genauer erwähnt hätte. ‚Großmutter muss wirklich schrecklich gewesen sein, wenn Dad nun sogar ihre Existenz versucht zu verleugnen...' Seufzte ich gedanklich, während mein Blick etwas durch den Raum ging. Ehrlich gesagt schreckte mich das auch etwas ab, überhaupt über sie etwas wissen zu wollen. Onkel Ayato und Onkel Kanato ließen ebenfalls kein gutes Licht auf sie scheinen, weshalb ich wohl für mich entschieden habe, ebenfalls so zutun als würde diese Person nicht existieren, einfach zum Wohle aller.
„Ach man...das zieht die Laune echt runter..." „Und woran denkst du nun, was dir solche Sorgen bereitet?" Ertönte plötzlich die Frage, wodurch ich mich direkt umdrehte und niemand anderen als Onkel Reiji sah, welcher wohl gerade in den Raum gekommen war. „Oh, Onkel Reiji...es, ist nichts wichtiges. Kann ich aber etwas für dich tun? Sonst kommst du nicht so oft in diesen Raum..." Erwiderte ich ihm und hoffte einfach, dass er es auch darauf beruhen ließ. Tatsächlich war die Reaktion des Älteren auch nur das leichte Heben einer Augenbraue, ehe er aber auch auf meinen innerlichen Wunsch einging und erklärte: „Tatsächlich bin ich diesmal nur hier, da ein Brief für dich ankam. Der Vertraute schien wohl das Zimmer verwechselt zu haben und war stattdessen bei mir..." Kurz darauf entkam seinen Lippen auch ein entnervtes Seufzen, wahrscheinlich wegen der ‚Inkompetenz' des Vertrauten welcher mir nun doch ein bisschen leid tat. Dieser Gedanke war allerdings nur kurzlebig, da dieser Brief doch meine Neugier weckte. Anders als Hikari hatte ich nämlich keinen so starken Briefverkehr, was diese Sache doch etwas seltsam machte.
Aus diesem Grund stellte ich auch direkt meine Gitarre ab, stand auf und schritt zu dem Größeren, welchem ich den Brief abnahm, wo in einer feinen, eleganten Schrift nur mein Name stand. „Diese Schrift..." Sie kam mir mehr als bekannt vor und kaum hatte ich ihn geöffnet, war mir auch ganz klar weshalb.
‚Großvater ruft sonst doch aber eher an...Vielleicht diesmal aber eher, damit Mum, Dad und Hikari nichts von mitbekommen...' Dachte ich mir, bevor ich gespannt die Zeilen durchlas, welche lauteten:
An Akito,
Du wunderst dich wahrscheinlich weshalb ich dir nun schreibe, anstatt wie gewohnt anzurufen.
Dafür ist diese Angelegenheit aber leider zu wichtig und deine Eltern würden leider eher versuchen zu verhindern, dass unser Kontakt so bestehen bleibt.
Tatsächlich habe ich vor in den nächsten Tagen zu Besuch zu kommen, da es etwas zu klären gibt und für dich hätte ich da die Wichtige Aufgabe zu verhindern, dass deine Schwester, wie so häufig, sich aus den Staub macht sobald ich mich ankündige. Natürlich zeige ich mich da auch erkenntlich, wenn du mir diesen kleinen Gefallen tust.
In letzter Zeit interessierst du dich doch für eine Band namens „EROSION", richtig? Zufälligerweise hätte ich ein Ticket für ihr neuestes Konzert, sogar mit einem Backstage-Ausweis, hoffentlich interessiert dich das auch.
Jedenfalls sehen wir uns damit in drei Tagen, wenn der Vertraute pünktlich erschienen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dein Großvater, Karl Heinz Sakamaki

Die Zwillinge mischen aufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt