Kapitel 6

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„Was-", wollte Iwa fragen, doch da hatte sein Freund sich auch schon hinuntergelehnt und ihre Lippen aufeinander gelegt...

Iwaizumi erstarrte mit weit aufgerissenen Augen und glaubte nicht was da gerade passierte. Wieso nur? Er wurde doch abgewiesen...?

Aber Oikawa schien nicht locker zu lassen, also entschloss Iwaizumi das zu genießen, so lange er konnte, schloss langsam seine Augen und legte seine Hände an Oikawas Wangen. Der Kapitän hatte unterdessen seine Hände an Iwas Hüften, als würde er befürchten, der kleinere könnte jeden Augenblick abhauen.

Oikawas Sinne waren wie berauscht, schon den ganzen Abend lang konnte er nur noch daran denken, dass er diese Lippen wieder spüren wollte, diese Gefühle erneut fühlen wollte. Es war als würde Strom seinen ganzen Körper durchziehen, doch es war ihm nicht genug, er wollte mehr. Leicht bis er auf Iwas Unterlippe, doch es war genug Druck, damit dieser den Mund öffnete und Oikawa die Möglichkeit bot, einen Zungenkuss daraus zu machen. Iwaizumi war viel zu überwältigt, weshalb der Zuspieler schnell die Oberhand gewann.

Irgendwie hatten sie es geschafft, währenddessen ins Wohnzimmer auf die Couch zu gelangen und lagen mittlerweile halb übereinander. Nach einer sehr langen Weile löste Iwaizumi sich ohne Vorwarnung und sprang auf.

Er eilte in die Küche, lies den anderen verdutzt zurück und kam mit zwei Gläsern Wasser wieder, für den Fall, dass Oikawa auch eines wollte. Er setzt sich wieder und fuhr sich durch die Haare.

„Iwa?", fragte Oikawa, weil der kleinere ziemlich überfordert, fast schon panisch wirkte, wobei es hätte andersherum sein müssen. „Nein." „Was?" „Einfach nein", antwortete der Stachelkopf, nahm einen Schluck und lehnte sich nach hinten.

„Was sollte das?", wollte Iwaizumi wissen. „Hmm?", fragte Oikawa, als hätte er keine Ahnung wovon sein Kumpel sprach. „Tu nicht so blöd. Ginge es nach mir, hätten wir das ganze noch länger ziehen können und gerne auch mehr, als nur das. Aber, verdammt noch mal, du hast eine Freundin, welche heute auch noch bei dir übernachtet! Nicht nur, dass sie sich bestimmt fragt wo du bleibst, sondern sie will heute wahrscheinlich auch mehr als nur Küsse von dir! Jetzt sag mir endlich, was zum Henker das sollte!", verlangte Iwaizumi und wirkte verdammt aufgebracht. Da fiel es Oikawa wie Schuppen von den Augen. Einen Moment lang hatte er Himari ganz vergessen...

Purer Horror breitete sich in Oikawa aus, was hatte er nur getan??

Er erhob sich blitzschnell und eilte aus dem Haus. „Sorry!!", rief er noch zurück und war verschwunden. Iwa wollte noch hinterher, doch Oikawa war bereits in die nächste Straße eingebogen, bevor das Ass überhaupt realisiert hatte, dass der andere gerade abgehauen war.

Oikawa sprintete zurück zu sich nachhause, die frische Luft tat ihm gut und half ihm beim nachdenken. Aber er wollte nicht denken, denn dann müsste er sich damit auseinander setzen, was er gerade getan hatte. Und er fand es auch noch gut. Verdammt gut und dafür hasste er sich. Wie sollte er seiner festen Freundin denn jetzt noch unter die Augen treten? Oder gar seinem besten Freund? Immer wieder verletzte er ihn!

Endlich kam er bei sich an und kaum trat er in sein Haus, fiel seine Freundin ihm in um den Hals.

„Himari...?" „Tooru!! Ich habe mir Sorgen gemacht!!", schluchzte sie und hielt ihn so fest sie nur konnte. Ihr Verhalten war alles andere als Verwunderlich, immerhin war Oikawa schon über eine Stunde weg, für einen Weg, der eigentlich zehn Minuten dauerte. Erst dann realisierte er, wie lange er getan hatte, was er eben getan hatte...

„Ich- es tut mir leid...", entschuldigte er sich. „W-wieso warst du überhaupt s-so lange w-weg?", wollte sie wissen. „Ich, ehm... habe nur die Zeit vergessen, als ich noch mit Iwa, äh... gequatscht habe...? Tut mir leid, ich hätte mich melden sollen", erklärte er irgendwie, während ihre Tränen sein Oberteil durchnässte.

Es tat ihm wirklich leid was er getan hatte, er wollte Himari weder zum weinen bringen, noch sollte sie sich Sorgen machen, denn er liebte sie und das sie sich solche Sorgen machte, zeigte nur wieder, dass sie ihn auch liebte... aber das Bedürfnis Iwaizumi nahe zu sein war stärker den je. Dieses einst unbekannte Gefühl, es war Verlangen, Begierde und jetzt wo Oikawa dies klargeworden war, war es umso intensiver. Und auch wenn er es vielleicht nicht wahrhaben wollte, war auch Liebe dabei. Iwaizumi war sein bester Freund, natürlich empfand man eine gewisse Art von Liebe für seinen besten Freund, doch dieses Gefühl von Liebe ging schon längst über Freundschaft hinaus und trotzdem unterschied es sich irgendwie von dem was er Himari gegenüber empfand.

(A/N: sagte ja, heute kommen zwei! Nächstes kommt sofort ;D)

Haikyuu IwaOi "Zwiegespalten" (Beendet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt