Kapitel 9

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(A/N: Achtung! Auch dieses Kapitel ist anfangs etwas trauriger!)

Iwa versuchte seinen Kummer hinunter zu schlucken und drehte Oikawa an den Schultern zu sich, umarmte ihn dann mit einem mal ganz fest. „Es ist in Ordnung, okay? Ich komme damit klar. Werdet glücklich und wehe ich darf nicht der Trauzeuge auf eurer Hochzeit sein!", drohte Iwa und lachte kurz bedrückt auf. Die Drohung hatte mit Absicht einen sarkastischen Unterton, denn so versuchte er sie beide von der derzeitigen Situation abzulenken. Auch schlechte Scherze waren besser als jetzt anzufangen zu weinen. Und dennoch flossen ein paar einzelne Tränen seine Wangen hinab. Ewigkeiten hatte er es geschafft seine Gefühle vor Oikawa geheimzuhalten, warum wollte sein Körper gerade jetzt nicht auf ihn hören...?

Doch auch Oikawa hatte es nicht geschafft, alle Tränen zurückzuhalten...

Schnell hatten sie sich beruhigt, saßen noch einige Minuten schweigend in der Umarmung.

Erst als Iwaizumi die Augen öffnete und die Uhr an der Wand genauer betrachtete, wollte er die Umarmung lösen. Aber als Oikawa das merkte, verstärkte er den Druck nur noch, er wollte Iwa nicht gehen lassen. „Oikawa, es ist spät, wir müssen morgen früh raus...", erinnerte das Ass seinen Freund. Dieser antwortete aber nur flüsternd: „Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir lei-" „Heyy, ganz ruhig. Es ist alles bestens. Mir geht es gut", versuchte Iwa seinen Freund zu beruhigen und als er sich endlich aus dem Griff des Kapitäns befreien konnte, lächelte er sogar, um seine Aussage zu unterstreichen.

Oikawa nickte und stand vom Sofa auf. „Es wird wohl wirklich langsam Zeit, dass ich gehe. Wir sehen uns dann morgen..." „Ja, genau. Bis morgen...", verabschiedeten sie sich halbherzig und kaum war der Kapitän zur Tür raus, konnte Iwa ein paar Schluchzer nicht zurückhalten. Es tat zwar weh, aber wenn man jemanden wirklich liebte, dann lässt man ihn gehen...

Am nächsten Tag gingen sie nicht zusammen zur Schule, das waren sie inzwischen leider gewöhnt... Sie sahen sich sowieso spätestens im Klassenraum.

Zu beginn der Pause kam Iwaizumi zu Oikawas Platz. Verwundert drehte der Zuspieler sich zu seinem Freund. „Warum so überrascht? Hab doch gesagt, wir bleiben Freunde", meinte Iwa und versuchte so zu klingen, als wäre wirklich nichts gewesen. Aber Oikawa fiel sofort wieder das Schluchzen ein, dass er gestern noch gedämpft durch die Tür durch gehört hatte und bekam sofort wieder ein schlechtes Gewissen. „Ja, das hast du", antwortete der größere und stand auf, damit sie Essen gehen konnten.

Schweigend saßen sie auf einer Bank und aßen ihr Mittagessen, doch es war keinesfalls unangenehme Stille, es hatte nur niemand etwas zu sagen.

Erst als Himari plötzlich um die Ecke kam, verschwand die Stille. „Toooooru! Ich hab dich schon gesucht! Du hast mir gestern nicht mehr zurück geschrieben", stellte sie fest und setzte sich genau zwischen die beiden Jungen auf die Bank.

Sie gab ihrem Freund einen Kuss, schloss dabei die Augen, doch Oikawa lies seine offen und konnte daher sehen, wie Iwa verletzt den Blick abwandte.

„Ist alles in Ordnung bei euch beiden?", fragte sie dann, weil ihr die merkwürdige Stimmung nicht entgangen war. „Wir sind bloß nervös wegen eines anstehenden Trainingsspiels", redete Iwaizumi sich heraus und stand auf. „Ich will euch zwei nicht länger stören, wir sehen uns dann beim Training", meinte das Ass und ging. „Willst du nicht noch blei- ja, bis später", antwortete Oikawa. Er sah ein, dass er Iwaizumi nicht überreden sollte, dabei zu sein, während er Zeit mit seiner Freundin verbrachte.

Der Kapitän sah seinem Freund noch nach, aber dieser achtete überhaupt nicht auf seine Umgeben und rempelte ein Mädchen um!

„Oh verdammt tut mir lei- Misaki?" „Iwaizumi? Was für ein Zufall! Du gehst also hier zur Schule?" „Ja und ich war mir sicher, dass du nicht hier hin gehst, das hätte ich doch gewusst!" „Ich besuche nur jemanden, aber wir haben uns ja schon ewig nicht gesehen!"

Verwundert versuchte Oikawa die Lippen der beiden zu lesen, weil sie zum zuhören zu weit weg waren. Was sagten sie bloß? Warum unterhielten sie sich überhaupt?? Jetzt holte Iwa auch noch einen Block aus seiner Tasche und gab dem fremden Mädchen einen Zettel...

Der Zuspieler hatte keine Ahnung was da abging, aber allein die Tatsache, dass sie sich unterhielten und sich zu amüsieren schienen, wurmte ihn total.

Beim Training meinte Iwa bloß, es wäre eine alte Bekannte gewesen und auch in den nächste Tagen, beantwortete er keine konkreten Fragen.

Es nervte Oikawa total, überspielte es aber. Außerdem war sie doch bloß eine bekannte, kein Grund zur Sorge...

Dachte er zumindest...

Es war ein ganz gewöhnlicher Wochentag, Oikawa musste in der Stadt noch einige Erledigungen machen, doch als er an einem Café vorbei lief, sah er durch die Scheibe, wie Iwaizumi alleine an einem Tisch saß.

Irritiert betrat Oikawa den Laden und wollte seinen besten Freund fragen, wieso er alleine saß, da kam plötzlich ein Mädchen von den Toiletten und setzte sich zu ihm.

Schnell ging er wieder raus und in den nächsten Supermarkt, bevor, Iwa ihn hätte sehen können.

War das nicht die Bekannte? War das vielleicht ein Date?? Nein nein, Bekannte treffen sich auch einfach so mal um zu plaudern, das war bestimmt kein Date, hoffte Oikawa zumindest...

Haikyuu IwaOi "Zwiegespalten" (Beendet!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt