Schreibcontest

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Ich hatte es immer gehasst, die Sommerferien gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Großmutter an einem Campingplatz verbringen zu müssen

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Ich hatte es immer gehasst, die Sommerferien gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Großmutter an einem Campingplatz verbringen zu müssen.

Ich hatte es nie verstehen könnte, wieso Leute freiwillig draußen in der Mutternatur übernachten wollten. Wozu gab es schließlich Hotels mit gemütlichen Betten?

Für mich gab es nichts grausameres, als in Eiseskälte auf einen harten Boden schlafen zu müssen. 

Vollkommen genervt, hieve ich mir meinen viel zu schweren Rucksack über die Schulter und folge meiner Mutter mit einem viel zu breiten Lächeln mit etwas Abstand vor mir läuft.

,,Es kann doch nicht euer verdammter Ernst sein, dass wir jedes Jahr in dieses blöde Camp müssen", beschwere ich mich augenverdrehend.

,,Elena. Wenn ich du wäre, würde ich mich wahnsinnig freuen, dass ich so tolle Eltern haben, die sich die Zeit nehmen und mit mir Zelten gehen", werde ich von meiner Großmutter ermahnt.

Ich sage nichts dazu und laufe einfach weiter.

Ich liebe meine Familie wirklich.

Aber, dass sie so Naturliebhaber waren, war manchmal schon echt nervig.

Eine gute Stunde waren wir unterwegs, bis wir endlich am besagten Campingplatz ankamen.

Angekommen machten wir uns daran unser Zelt aufzubauen.

Da wir darin bereits bereits Profi waren, dauerte das nicht lange.

Meine Eltern hatten die großartige Idee danach im Wald wandern zu gehen.

Wenn ich etwas sowas von nicht aufstehen konnte, dann war es wandern.

Weil ich ein komplettes Stadtkind war, machten meine Beine schon bereits schlapp als wir gerade mal eine halbe Stunde unterwegs waren.

,,Ich hab echt genug'', grummelte ich irgendwann vollkommen erschöpft.

,,Elena Jakobs! Langsam reicht es mir!''

Bei meiner Großmutter schien nun endlich der Kragen zu platzen.

,,Wieso kannst du nicht einmal froh sein, dass du ... ''

Und dann passiert es.

Mit einem lauten Schrei fällt meine Großmutter in ein tiefes Loch, welches sie durch ihre Wut auf mich nicht gesehen hatte.

Völlig schockiert schauen meine Eltern und ich zu ihr hinunter.

Vor Schmerz stöhnend, liegt meine Großmutter auf dem Boden und reibt sich das wahrscheinlich schmerzende Bein.

,,Kannst du aufstehen Mama?'', fragt meine Mutter sichtlich besorgt.

Der Aufforderung nachkommend, versucht meine Großmutter sich vorsichtig aufzurichten, doch sobald sie das linke Bein etwas belastet sackt sie wieder direkt zu Boden.

Und als sie anfängt zu weinen, bricht mir das tatsächlich das Herz.

,,Ich werde einen Krankenwagen rufen'', meint mein Vater und greift nach seinem Handy, welches sich vorhin noch in seiner Hosentasche befunden hatte.

Es vergehen keine zehn Minuten, bis endlich Rettungsleute kommen, sich zu Großmutter in das Loch abseilen, sie vorsichtig auf eine Trage legen und hinaufziehen.

Auf Neuigkeiten abwarten, sitzen wir im Wartebereich des Krankenhauses.

Wir stehen sofort auf, als der Arzt kommt.

,,Frau Jakobs geht es soweit gut. Doch sie hat sich leider das linke Knie gebrochen. Sie wird sich jetzt wohl oder übel für eine Weile schonen müssen.''

Verstehend nicken meine Eltern.

,,Heißt das, unser Campingausflug fällt ins Wasser?'', frage ich die beiden, als wir wieder alleine waren.

,,Sieht wohl ganz so aus'', seufzt meine Mutter geknickt.

,,Wenn das so ist, hätte ich stattdessen eine mehr als tolle Idee, was wir stattdessen machen können'', sage ich grinsend.

Zwei Tage später befinden wir uns gemeinsam mit meiner Großmutter in einem mehr als schönen Hotel an der Ostsee.

Der Wind weht mir in den Haaren, während ich auf einer Liege am Pool sitze und mir die Sonne aufs Gesicht scheinen lasse.

Oben am Himmel ziehen Möwen ihre Kreise.

Das Rauschen des Meeres liegt mir angenehm in den Ohren und lässt mich wohlig seufzen.

Rechts von mir sitzt meine Oma mit einem dicken Gips und scheint das Ganze hier genauso zu genießen wie ich.

,,Vielleicht müssen wir nicht jedes Jahr zum Campen gehen Elena'', gibt sie sich geschlagen und ich lächle.

Ja, genauso stelle ich mir meinen Traumurlaub vor.

Entschlossen greife ich nach meinem Notizbuch und einem Stift und beginne einen neuen Tagebucheintrag zu schreiben.

Beste Sommerferien meines gesamten Lebens.


Stichwörter: Notizen, Großmutter, Camping, Loch

Wortanzahl: 640 Wörter

Markierung: @SabinaOehler

𝐍𝐮𝐫 𝐢𝐦 𝐃𝐮𝐧𝐤𝐥𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐞𝐡𝐭 𝐦𝐚𝐧 𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 ⭐✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt