Heimkommen (german)

14 1 0
                                    

In mich versunken laufe ich den Schotterweg entlang. Links von mir ein wundervolles Weizenfeld, bald bereit zu Ernte, rechts von mir eine saftige, grüne Wiese. In meinem Rücken quaken die Frösche in den Teichen, weiter entfernt wiehrt ein Pferd. Doch nichts von all dem nehme ich bewusst war. Die Sonne brennt in meinen Nacken, Schweißperlen zeigen sich auf meiner Haut. Sanfter Wind weht mir ins Gesicht und macht die Hitze ein wenig ertäglicher. Die Musik aus meinem Kopfhörer nehme ich ebensowenig zur Kenntnis wie die wundervolle Natur um mich herum. Ich verlasse den Schotterweg und laufe die Straße entlang. Meine Füße finden den Weg von selbst. Ich laufe vorbei an Leuten, grüße, doch eine bewusste Handlung ist das nicht. In Gedanken bin ich irgendwo, doch jetzt, im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen wo. Ich erreiche mein Haus, stemme mich gegen das Gartentürchen, das bei dieser Hitze immer etwas klemmt, ducke mich um nicht die Dornen der Rosenranke ins Gesicht zu bekommen und gehe zur Haustür. Ich sperre auf, trete ein und schließe die Tür wieder. Ich verharre einen Moment und genieße die kühle Luft innerhalb des Hauses, dann seufze ich und mache mich auf den Weg nach oben, in mein Zimmer. Auf der Treppe begegnet mir mein Kater und als ich meine Zimmertür öffne stürmt er begeistert hinein. Ich schließe die Tür und lasse meine Tasche aufs Bett fallen, ehe ich es ihr gleich tue. Ich schalte die Musik aus und lasse die Ruhe einen Moment auf mich wirken.

"Essen!", ruft meine Mutter ungeduldig aus der Küche. Mit einem erneuten Seufzen schnappe ich mir den Kater und begebe mich hinüber. Appetit habe ich bei dieser Hitze eigentlich keinen, aber trotzdem esse ich die Breze auf. Ich räume den Tisch ab, sage ich habe noch Hausaufgaben zu erledigen und verschwinde wieder in meinem Zimmer.

Short Stories (multilingual)Where stories live. Discover now