Kapitel 6 - Wir
Als ich wach wurde, hörte ich tapsende Schritte im Flur und dann, wie die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Ich musste schmunzeln, da ich natürlich wusste, wer da gerade in das Zimmer kam.
"Morgen, Papaaaa."
"Es ist Sonntag, ich darf noch im Bett bleiben." sagte ich, als mir mein Wecker verriet, dass es erst 7:30 Uhr war.
Shoya kletterte über mich drüber und stutzte, als er sah, wer neben mir im Bett lag. Es war Shoto, der gestern mit mir hier eingeschlafen war. Und er sah echt süß aus, wenn er schlief....
Wir hatten gestern noch lange gerdet, hatten uns von den letzten 10 Jahren erzählt und was in der Zeit passiert war. Auch hatten wir überlegt, was wir nun machen würde, da Shoto's Job immer noch in Tokio war und er ja schlecht jeden Tag von hier dort hin fahren würde, das war ein zu weiter Weg.
Genauso wenig wollten ich, dass wir einfach zu Shoto zogen, da ich Angst hatte, Shoya damit irgendwie zu überfordern, da er dort dann keine Freunde mehr hätte und auf eine neue Schule wechseln müsste.
Letztendlich hatten wir uns dazu entschieden, das mit Shoya selbst zu besprechen. Auch wollten wir ihm erklären, dass Shoto sein leiblicher Vater war, immerhin hatte er ein Recht darauf, das zu erfahren.
Dieser krabbelte nun zwischen uns und steckte seine Füße unter die Bettdecke.
"Ich dachte, Shoto wollte gestern gehen." sagte der Kleine verwirrt.
"Sei doch froh, dass ich noch da bin." meinte Shoto da, der doch schon wach zu sein schien, was mir gar nicht aufgefallen war.
Ich wurde leicht rot, als er mir tief in die Augen sah und lächelte.
"Außer natürlich du wolltest unbedingt, dass ich gehe. Dann kann ich auch jetzt noch verschwinden." wandte er sich nun Shoya wieder zu, der sofort den Kopf schüttelte.
"Nein, so meinte ich das nicht! Ich find es überhaupt nicht schlimm, dass du noch da bist!"
Shoto lächelte.
"Alles gut."
"Shoya? Es gibt da was, was wir mit dir besprechen wollen." sagte ich und strich ihm über den Kopf.
"Also wenn es darum geht, dass du in Shoto verknallt bist, dann weiß ich das schon."
Ich lief rot an, als er das sagte. Woher hatte er das denn jetzt?! Shoto musste grinsen.
"W-wie kommst du denn darauf?"
"Na ja....... Ihr guckt euch immer so an. Ihr schaut euch so an, wie wenn du mich anschaust, Papa. Und dann sehe ich halt in deinem Blick, dass du mich gaaaaaaaanz doll lieb hast. Und so habt ihr euch auch angeguckt. Außerdem schlafen nur Menschen, die sich lieben in einem Bett." erklärte er.
Toll, dass unser zehnjähriger Sohn sich mehr mit Liebe auskannte als ich das in seinem Alter getan hatte.
"Aber das war eigentlich nicht das, auf das Katsuki heraus wollte, denke ich." sagte Shoto, immernoch grinsend.
Ich haute ihm auf den Oberarm, was sein Grinsen nicht weniger werden ließ.
"Hör auf zu grinsen!" zischte ich ihm zu.
"Du bist eben süß, wenn dir etwas peinlich ist."
Ich lief noch mehr rot an und sicher konnte man mich jetzt als überreife Tomate auf dem Gemüsemarkt verkaufen.
"Ach halt die Klappe."
Shoya beobachtete das Ganze und strahlte breit.
"Weißt du, Shoto. Ich finde es toll, dass Papa endlich jemanden hat, den er liebt. Weil er, soweit ich mich erinnern kann, nie so jemanden gehabt hat, seit ich geboren bin. Meinen Vater habe ich ja auch nie kennengelernt. Und auch wenn er mich total lieb hat und ich ihn total lieb hab, ist er irgendwie immer so alleine. Alle meine Freunde haben zwei Elternteile, aber Papa war immer alleine. Deshalb freue ich mich, dass du jetzt da bist."
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Wir |TodoBaku|
ФанфикWas passiert, wenn eine einzige Nacht dein ganzes Leben verändert? Wenn genau das passiert, wovor du immer gewarnt wurdest und dein ganzes Leben plötzlich vollkommen auf den Kopf steht? In genau dieser Situation steckt Katsuki, nur weil er in einer...