Die Dursleys

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„Guten Tag. Ich bin Harry. Ich würde gerne mit Ihrer Frau reden." Der Mann sah ihn misstrauisch an. „Dursley", sagte er, und Harry war sich nicht sicher, ob es der Vorname oder Nachname war. Der Mann ging ins Haus und rief nach „Tuni". Eine Frau kam herunter. Von der Figur her war sie das komplette Gegenteil zu ihrem Mann. „Ja Vernon Schatz?" Dursley war also der Nachname. „Das ist Harry. Er möchte mit dir reden. Privat." „Wir können ins Wohnzimmer gehen. Möchtest du Tee? Kakao?", fragte sie freundlich. „Nichts, Danke", sagte er höflich. Eigentlich hasste er Höflichkeit. Aber wenn es für seine Zwecke war...

Die Couch war riesig. Kein Wunder bei der Größe des Mannes. „Was willst du denn?" Als die Frau ihm in die Augen sah, änderte sich ihr Ausdruck. „Du siehst aus wie meine Schwester! Zumindest die Augen!" Das erklärte, weshalb er bei ihnen auf der Türschwelle lag, wo sein Vater ihn gefunden hatte. „Sie ist tot." „Wer? Meine Schwester?!" „Ja. Seit 10 Jahren. Da man Ihnen nicht Bescheid gesagt hatte, wollte ich das machen. Ich finde, sie verdienen es." Warum hatte sein Vater den Brief weggeworfen? Jetzt musste er es erklären. Und etwas über seine Mutter rausfinden. „Oh Lily... Ich wollte mich noch mit ihr vertragen...", sagte „Tuni" in diesem Moment. „Ich habe meine Eltern nie gekannt... Kann ich etwas über sie erfahren?" fragte er also. Es war gut, Wissen zu haben, denn Wissen war Macht. „Lily war die ältere von uns beiden.", begann seine Tante zu erzählen. „Wir waren beste Schwestern und Freunde, obwohl sie anders war. Sie war eine Hexe." Sie machte eine Pause.

„Sie fand es durch den Nachbarsjungen, Severus Snape, heraus. Snape war immer schlecht angezogen, sein Vater war Alkoholiker. Doch er wusste von Magie, da auch seine Mutter eine Hexe war. Mit 11 hing Lily dann auf diese Schule, und mit ihr Snape. Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr eifersüchtig und wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben..." Sie schluckte. „Sie erzählte in den Ferien, dass es da so eine Jungenbande gab, die sich die „Rumtreiber" nannten. Sie schienen Snape zu mobben... Jedenfalls war einer daraus in sie verliebt. Doch sie mochte ihn nicht, da er angeblich immer so ein Angeber war." wehmütig sah sie aus dem Fenster und sprach weiter. „Lily war immer gut in der Schule, und doch schien sie einen niederen Wert zu haben... Ich versteh das nicht so ganz. Es gibt Reinblüter, Halbblüter und Schlammblüter, besser gesagt, Muggelgeborene. Schlammblut war ein schlimmes Schimpfwort. Reinblüter sind diejenigen, die..."

Harr  wurde so das Konzept der Zauberwelt erklärt. Er fand es komisch. „Als Lily 15 war, wollte sie Snape mal wieder vor den Rumtreibern verteidigen. Er war ein Slytherin, Slytherin ist ein Hogwarts-Haus,", sie erklärte Harry so gut es ging die Hogwarts-Häuser, „Und er nannte sie „Schlammblut". Lily sprach seit dem wohl kein Wort mehr mit ihm... Im siebten oder sechsten Schuljahr verliebte sie sich dann in den Rumtreiber, James Potter. Sie wurden schnell ein Paar. Sie waren auch Schulsprecher... Sie freundete sich auch mehr mit den restlichen Rumtreibern an. Lily schrieb mir Briefe, sie wollte das Verhältnis wieder aufbauen, dabei erfuhr ich viel... Sirius Black ist dein Patenonkel. Sie brachten dir schon früh fliegen bei. Du hattest immer eine Decke, die du mochtest... Ich glaube, ich habe sogar noch ein Foto..."

So erfuhr Harry ziemlich viel über diese Welt. Sie erschien ihm ziemlich korrupt. „So. Morgen wirst du wahrscheinlich deinen Hogwartsbrief bekommen. Möchtest du solange bei uns bleiben?" „Gerne", so hatte er auch eine Unterkunft. „Du kannst dann in Dudleys zweitem Zimmer schlafen." „Wie soll ich Sie eigentlich nennen?" „Nenn mich Tante Petunia, oder Tante Tunia, wie du willst!" „Okay, Tante Tunia." Da kam Vernon ins Wohnzimmer. „Dudley kommt gleich nach Hause", sagte er. „Dudley ist dein Cousin, Harry", meinte Petunia. „Cousin?" fragte Vernon. „Er ist der Sohn von meiner Schwester, die inzwischen verstorben ist. Er bleibt heute Nacht bei uns. „Okay. Weißt du, Junge, ich arbeite in einer Bohrmaschinenfirma. Magst du Bohrmaschinen?" „Ja, ich finde sie sehr nützlich", antwortete Harry ohne einer Ahnung, was Bohrmaschinen überhaupt waren. Aus dem Gespräch hörte er heraus, dass es wie der Name schon sagte, Maschinen zum Bohren waren.

Diese Elektrizität klang auch sehr spannend. Er lernte im Laufe des Nachmittags auch noch Spielkonsolen und Fernseher kennen, wo er mit Dudley drauf spielen. Harry mochte Dudley nicht. Er war so... fett, wie der Orkkönig der Nebelberge. Doch für Petunia blieb er höflich, auch wenn er es hasste. Auf Hogwarts... würde er nicht so höflich sein. Ganz sicher. Zum Abendessen gingen sie aus. In eine „Pizzeria". Harry beschloss in diesem Moment Pizza zu mögen. Aber definitiv nicht Dudleys Essmanieren.

Am nächsten Tag hatte Harry Geburtstag. Beim Frühstück kam eine Eule durch das Fenster geflogen, die den Hogwartsbrief brachte. Nach einer Verabschiedung ging Harry in die Winkelgasse. Er fand sie schnell, dank Petunias Beschreibung. Er war froh, die Dursleys los zu sein. In der Kneipe mietete er sich ein Zimmer bis zum ersten September. Dann ging er durch die Backsteinmauer. Das erste Gebäude, was er ansteuerte, war Gringotts. Er war ziemlich beeindruckt, zeigte es aber nicht. Er ging die weißen Treppen rauf, die Farbe dabei verfluchend, schwarz war viiiieeeel besser.

„Guten Tag. Ich würde gerne mein Verließ inspizieren." Das grüne Wesen sah gar nicht auf. „Schlüssel?" Sich über diese Unhöflichkeit ärgernd (ER war ja sogar höflich! Warum die nicht???) meinte er „Verloren, geht es auch anders?" Harry fragte sich, wer den Schlüssel haben könnte. „Mit Blut. Kommen Sie mit." Harry folgte dem Kobold. „Das ist Runglock. Er wird ihren Schlüssel neu herstellen." „Okay", Harry gefiel es nicht, jemanden sein Blut zu geben. Was die alles anstellen könnten... „Kann man den alten Schlüssel deaktivieren? Ich weiß nicht, wer den hat?" fragte Harry plötzlich. „Wer sind Sie denn?"

„Mein Name ist Harry Potter."

Die Kobolde blickten auf.

The Lords of the darkness *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt