Romione Oneshot

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Der Krieg ist vorbei, Remus ist am Leben und Ron und Hermine wiederholen das 8. Schuljahr. Als Ron die Karte des Rumtreibers studiert, bleibt er stutzig an etwas altem Bekannten hängen und kann dem Drang nicht widerstehen...

P.o.V. Ron

Ich fand ihn, als ich auf der Karte des Rumtreibers nach neuen Geheimgängen suchte.

Die Karte hatte Harry mir überlassen, als dieser sich nach dem Krieg entschlossen hatte, sich von der Welt der Zauberer zu trennen. Hermine und ich hatten ihn angefleht, mit uns das 8. Schuljahr zu absolvieren, doch wir sahen schnell ein, dass Harry den Abstand brauchte. Uns ging es genauso, aber Hermine und ich wollten wenigstens versuchen, die UTZ Prüfungen zu bestehen; Jobs im Ministerium standen uns bereit und Veränderungen sollten gemacht werden.

Studieren und anonym in der Welt der Muggel leben. Das war sein einziger Traum, hatte Harry uns mit sehnsuchtsvollem Blick erklärt. Er war mit Remus in ein kleines Cottage am Meer gezogen, der sich nach all dem Schmerz ebenfalls von der Magie losreißen wollte. Sie beide hatten so viel durchgemacht, dass sie sich ruhig etwas Ruhe gönnen konnten...

Er war versteckt in einer geheimen Kammer, die man nur durch durch eine verrostete Tür im Astronomieturm erreichen konnte. Der Astronomieturm wurde nicht mehr genutzt, seit Dumbledore dort gestorben war. Die Erstklässler, die nicht wussten, was es mit dem geheimnisvollen Turm aufsich hatte, den niemand erklimmen wollte, machten dort ihre Mutproben. Sie erzählten sich das Gerücht, dass es dort spukte.

Die älteren Schüler waren zu müde, ihnen zu erklären, dass ihr alter Schulleiter von einem ehemaligen Professor ermordet worden war, der sich dann jedoch als Gut entpuppte und der Mord geplant war.

Die Schüler, die in der Schlacht um Hogwarts mitgekämpft hatten, nahmen die Lernerei für die Prüfungen als bereitwillige Ablenkung an, doch ich konnte nicht lernen. Nicht, nachdem was passiert war. Hermine sah das genauso, was ein Wunder war, denn sie liebte das Lernen. Meist fand ich sie im Gemeinschaftsraum, wie sie in die Flammen starrte und stundenlang vor sich hingrübelte. Sie wusste sowieso schon alles, was es zu wissen gab.

Manchmal musste ich sie zum Abendessen schleppen, weil sie die Zeit vergaß. Manchmal erwischte ich sie, wie ihre Feder riesige Flecken auf dem Pergament hinterließen, wenn ihre Gedanken ein und die selbe Szene umkreisten. Immer und immer wieder. Gefangen in der Flucht und dem Krieg.

Als ich mich auf den Weg zum Astronomieturm machte, dachte ich an letzte Woche, als ich sie schlafend auf dem Teppich vor dem Kamin vorgefunden und aufgehoben und auf das Sofa drapierte hatte. Ich hatte eine Decke gezaubert und sie darin eingekuschelt. Hermine hatte im Schlaf gelächelt.

Ich war die einzige Person weit und brei, als ich die schmalen Stufen zum Astronomieturm emporstieg. Hier war es kälter und dunkler, als im Rest des Schlosses. Ich warf einen Blick auf die Karte und fröstelte. Niemand da. Die Stufen schienen nicht zu enden. Irgendwann erreichte ich den Turm und die Tür schwang quietschend auf. Frische, eiskalte Luft kroch in meine Lungen und ich schlang die Arme um meinen Körper.

Dort war Dumbledore gefallen. Ich wagte es nicht, hinunterzuschauen. Ich guckte ein weiteres Mal auf die Karte und sah meinen Punkt "Ron Weasley". Ich nutzte sie wie einen Kompass, ein Navigiergerät der Muggel, um die Tür zu finden. Wie sich herausstellte, stand ein alter verstaubter Schrank vor ihr, in dem die Holzwürmer ihre Gänge gegraben hatten. "Levicorpus" murmelte ich und schob den Schrank mit Leichtigkeit zu Seite. Ich drückte die Tür auf und sofort sprang er mir vor Augen.

Er sah genauso aus, wie vor 7 Jahren, als Harry ihn mitten in der Nacht entdeckte hatte. Ein riesiger Spiegel mit prächtigen goldenen Verzierungen und einem schwer lesbaren Schriftzug: "Nerhegeb"
Wie in den Bann gezogen trat ich näher und betrachtete aufgeregt die Spiegeloberfläche. Ein Bild festigte sich auf dem angeschlagenen Glas.

Mein Spiegelbild lächelte mich breit an. Eine etwas kleinere Person umarmte mich von hinten. Ich erkannte diese Person sofort. Sie hatte eine braune Haarmähne, kastanienbraune Augen und filigrane Finger. Hermine. Weitere Personen traten ins Bild. Remus uns Harry, die mit einem schwarzen Hund am Strand Muscheln sammelten. Währenddessen tobten im Hintergrund Fred und George, während Mom sie wütend anschrie. Ich musste mich zusammenreißen, nicht zu weinen. Ich vermisste ihn schrecklich.

"Ron?"

Ich zuckte zusammen und das Bild verblasste. In der Türschwelle stand Hermine und sah mich aus schlaftrunkenen Augen an. "Ron, was machst du hier und warum steht da der Spiegel Nerhegeb? Ich dachte, er wurde zerstört?" Ich grinste.
"Hermine, schau doch!" Mit wenigen Schritten stand ich bei ihr und zog sie zum Spiegel. "Was sieht du?"

Ich trat zur Seite, um ihr Platz zu machen. Hermine starrte mit aufgerissenen Augen auf ihr Spiegelbild. Dann sah sie wieder zu mir und zog mich wortlos in eine Umarmung.

"Ron", schluchzte sie.

Ich drücke sie fest an mich und legte eine Hand um ihren Kopf, den sie sofort an meine Brust schmiegte.
Sie weinte und die Tränen durchnässten mein T-Shirt.

"Was ist los, Hermine?"

Sie antwortete nicht, dafür schluchzte sie umso mehr und krallte sich an mir fest.

Leise fing sie an zu sprechen und Schluckauf unterbrach ihre Worte hin und wieder. "Ich bin- hicks... so glücklich, dass du bei mir bist. Ich könnte nicht damit leben, währst du nicht- hicks- da..."

"Hermine, was hast du im Spiegel gesehen?", fragte ich mit Angst in der Stimme. Ich schob sie etwas von mir, um ihr in die Augen sehen zu können.

Hermine wischte sich wütend die Augen. "Wir waren in der Großen Halle..."
Sie stockte und holte tief Luft. "Als wir herausgefunden haben, dass Remus und Tonks und Colin und... Fred- Also sie-"

Ich unterbrach sie. "Ist schon gut, alles gut." Aber es fühlte sich nicht so an. Es war nichts gut. Ich schaute an Hermine vorbei und blinzelte die Tränen weg, die sich eine Weg nach draußen bahnen wollten. Nicht an ihn denken, bloß nicht an ihn denken.

Hermine griff mich fest am Arm. "Ron", flüsterte sie, "sie waren am Leben, sie saßen da und haben uns zugelächelt und Fred war da und Remus und Sirius und all die anderen. Sie waren da und sie- sie-"

Hermine blickte zu Boden. "Ich bin einfach nur so glücklich, dass ich dich habe, dass du nicht auch noch-"

Ich ließ sie nicht ausreden. Ich küsste sie. Mit allem, das ich hatte. Es war ein drängender Kuss. Ich ließ sie meine Trauer spüren, meine Wut, weil geliebte Menschen draufgehen mussten, aber auch das Versprechen, sie nie zu verlassen, solange sie mir irgendwann etwas bedeutet hatte, und ich ließ sie meine Liebe spüren. Hermine küsste mich zurück und ihre Emotionen vermischten sich mit meinen.

Wir lösten uns nach ein paar Sekunden.
Hermines Blick war fest und ihre Augen klar. "Wir schaffen das", sagte sie. Und ich glaubte ihr irgendwie.

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A/N: nahh eigentlich sollte der Oneshot so ca. März oder sowas fertig sein ehh und dafür ist er nicht besonders gut geworden, I'm sorry 😔 ich hab seit ziemlich langer Zeit nicht mehr geschrieben-

Harry Potter Fan-BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt