Heute wird sich mein Leben komplett verändern. Die Koffer sind gepackt und das Flugticket gekauft. Das einzige Problem sind meine Gedanken, die sich immernoch fragen ob es das Richtige ist. "Bist du bereit?", fragt mich meine Mutter, die jetzt in meinem Zimmer steht. Mit einem komischen Gefühl in meinem Bauch nicke ich ihr zu und stehe aus meinem Bett auf. Einen kurzen Blick durch mein Zimmer, um mich zu vergewissern das ich alles eingepackt habe. Meine Mama nimmt einen Koffer und bringt ihn nach unten ins Auto. Ich nehme den anderen und folge ihr, nachdem ich mich von meinem Zimmer gedanklich verabschiedet und die Tür geschlossen habe.
Heute beginnt mein 6 Monatiger Urlaub nach Bali. Naja, Urlaub mehr oder weniger. Ich werde in einem Surfcamp helfen zu arbeiten und die 'linke Hand' der Managerin sein. Laut Plan werde ich den Kindern dort Deutschunterricht geben, mit den Hunden Chicko und Louis, aus dem Tierheim, Gassi gehen und Administrative Arbeiten für die Managerin machen. Die Reise habe ich gebucht um weg aus Deutschland zu kommen. Eine Auszeit von dem ganzen Alltagstress und generell um meine Gedanken zu sammeln.
Im unteren Stock angekommen, ziehe ich meine Schuhe an und gehe zum Auto. "Hast du alles?", fragt meine Mutter und ich schaue zu ihr. "Ja ich denke schon, sonst musst du es mir per Post oder Brieftaube schicken.", sage ich und lache etwas, was sie mir gleich macht.
Am Flughafen angekommen verabschiede ich mich von ihr und mache mich auf den Weg zum Check-in. Dort zeige ich alle wichtigen Papiere, bevor ich auch schon meine Koffer abgebe und im Wartebereich warte, bis der Einlass ins Flugzeug ist. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und schalte meinen Lieblingssong an. Ein unangenehmes Gefühl macht sich in meiner Magenregion breit. Ich bin noch nie solange geflogen. Ich liebe es zwar zu reisen aber soweit weg, wie diesesmal, bin ich tatsächlich noch nie.
"Alle Passagiere der Fluglinie Eurowings nach Jakarta, werden aufgefordert jetzt zu dem vorgesehenen Gate zu gehen und einzusteigen.", ertönt eine weibliche Stimme aus den Lautersprechern. Wird schon gut gehen.
Ich stehe auf und mache mich auf den Weg zum Gate. Im Flugzeug suche ich gleich meinen Sitz. Ich setzte mich ans Fenster und schaue raus. Schon viele Menschen die hier einsteigen. Plötzlich merke ich jemanden neben mir. Schlagartig schaue ich neben mich und sehe einen schönen Jungen der mich anlächelt. Vorsichtig nehme ich einen Ohrstöpsel aus meinem Ohr und schaue ihn an. "Hey, ich bin Lukas.", sagt er selbstbewusst und hält mir seine Hand hin. "Eileen. Freut mich.", antworte ich freundlich, lächle und schüttle seine Hand. "Wo fliegst du denn hin Eileen?", fragt er mich interessiert. "Mein Endziel wird Bali sein und du?", antworte ich ihm und sehe wie er seine Augen etwas weitet. "Ebenfalls. Was führt dich dort hin?", sagt er und lächelt. "Was für ein Zufall!", sage ich geschockt. "Ich werde dort arbeiten, Urlaub machen und auf andere Gedanken kommen, bei dir?", füge ich noch hinzu und warte gespannt auf seine Antwort. "Ich arbeite dort als Surflehrer.", antwortet er mir und lächelt. "Cool! Dann kannst du mit ja surfen beibringen.", sage ich ironisch und lache. Er lacht auch und nickt "Aufjedenfall!", antwortet er. Ich grinse und stecke mir wieder meinen Kopfhörer ins Ohr, ehe wir auch schon abheben und der 18 stündige Flug losgeht.
Endlich in Jakarta gelandet laufen Lukas und ich zum nächsten Flugzeug, welches uns auf Bali bringt. Unser Gepäck wird, Gott sei Dank, von den Angestellen direkt ins andere Flugzeug geliefert. "In welchem Surfcamp wirst du eigentlich arbeiten?", frage ich Lukas, als wir im anderen Flugzeug sitzen. "Im Kima Surf Camp Seminyak. Sagt dir das was?", sagt er etwas verlegen und grinst. "Ja klar.", sage ich und grinse auch. Was für ein Zufall das er genau im selben Surfcamp arbeitet wie ich. "Ich arbeite auch dort als Assistentin.", sage ich ebenfalls etwas verlegen. "Verrarsch mich doch nicht!", antwortet er geschockt und lacht jetzt. Ich nicke nur und lache auch. Ich habe das Gefühl das wird eine Gute Freundschaft.
In Bali angekommen laufen wir zum Band um unsere Koffer zu holen. "Willst du noch etwas trinken gehen?", fragt Lukas mich und ich nicke. "Klar.", sage ich und wir steigen direkt in das kleine Tuktuk vom Surfcamp, welches uns vom Flugzeug abholt und uns zur nächsten Strandbar bringt. Meine Augen weiten sich. Wie schön und heiß es hier ist. "Ich werde mir noch schnell etwas anderes anziehen.", sage ich zu Lukas und gehe auf die Toilette um mir kurze Kleidung anzuziehen, ehe der TukTuk-Fahrer unsere Koffer mitnimmt und zum Surfcamp bringt.
"So dann haben wir hier einen Pina Colada und hier einen Swimmingpool.", sagt die nette Bedienung und stellt die Getränke vor uns hin. "So, dann Prost!", sagt Lukas und hebt seinen Cocktail. Ich hebe ebenfalls meinen Pina Colada hoch und stoße mit ihm an. "Auf eine Gute Zeit!", füge ich noch hinzu, ehe ich auch schon den ersten Schluck nehme und mich zufrieden auf den Stuhl sacken lasse, was mir Lukas gleich macht.
Im Surfcamp angekommen, stelle ich mich bei der Managerin vor, die mich sofort herzlich empfängt. "Hallo Eileen! Schön das du hier bist.", sagt Maddi zu mir und lächelt freundlich. "Hey Maddi. Danke das ich hier sein darf!", antworte ich und lächle ebenfalls. Sie zeigt mir sofort mein kleines Büro welches in einem kleinen Bungalow direkt am Strand, neben dem Camp, ist. "Wow.", sage ich leise und komme aus dem staunen nicht mehr raus. "Ich liebe es hier.", sagt Maddi und ich nicke. Sie zeigt mir das ganze Camp, meine Aufgaben und zum Schluss noch mein Bungalow wo ich schlafen werde. "Alles hier ist so schön.", sage ich und sie nickt. "Ja das ist es. Also Eileen ich werde dir jetzt Zeit lassen um dich etwas einzuleben und morgen um 08:00Uhr gehts los. Wir treffen uns unten in der Küche, dann können wir noch etwas frühstücken und loslegen.", sagt Maddi und ich nicke. "Okay, danke Maddi!", sage ich glücklich und schließe die Tür hinter ihr.
Völlig überfordert mit der Situation setzte ich mich auf mein Bett und schaue aus dem Fenster aufs Meer. Das wird eine tolle Zeit. Ich räume meine Kleidung in den Schrank ein und verwandle das kleine Bungalow in meine persönliche Wohlfühloase, ehe ich auch schon rausgehe um etwas spazieren zu gehen. Ich schaue aufs Wasser, sortiere meine Gedanken und genieße die warme Sonne auf meiner Haut.
2 Monate später
"Guten Morgen Sonnenschein.", sagt Lukas der neben mir liegt und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. Ich lächle und schaue aus dem Fenster. "Ja wenigstens ein Sonnenschein. Das Wetter ist ja richtig mies heute.", antworte ich und setzte mich auf. Er lächelt und stimmt mir zu. Ich stehe aus dem Bett auf und gehe Richtung Badezimmer, um zu duschen. Lukas steigt ebenfalls zu mir in die Dusche und umarmt mich von hinten, ehe er auch schon meinen Nacken küsst. Ich drehe mich um und schaue ihn an. "Ich muss zur Arbeit Liebling.", sage ich zu ihm und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. "Maddi hat dich so gerne, da stört es sie sicher nicht wenn du 10 Minuten später kommst.", sagt er und küsst meinen Hals. Ich stoße ihn etwas weg um meinen Körper und meine Haare zu waschen. "Genau, sie hat mich gerne weil ich immer pünktlich bin und meinen Job gut mache.", sage ich grinsend und wasche mir das Shampoo vom Kopf. Er zieht mich wieder zu sich, doch ich trete an ihm vorbei aus der Dusche. "Sorry Babe, später haben wir ja genug Zeit.", sage ich, ehe ich auch schon ein Handtuch nehme und mich abtrockne.
In der Küche im Surfcamp angekommen, bestelle ich mir ein Frühstück vom Frühstückskoch und mache mir einen Kaffee. "Guten Morgen Eileen", sagt Maddi und grinst mich an. "Guten Morgen! Wieso grinst du so?", frage ich sie und lächle auch mit dem Gedanken das sie wegen Lukas grinst, der sich gerade küssend bei mir verabschiedet hat. "Läuft ja Gut bei euch.", sagt sie grinsend und bietet mir den Stuhl neben ihr an. "Ja, ich bin sehr glücklich.", antworte ich ihr, lächle schief und setzte mich neben sie. "Das ist Gut!", sagt sie und ich nicke. "Wir müssen schauen ob wir heute großartig viel machen können. So wie es aussieht zieht ein heftiges Gewitter auf.", sagt sie und zeigt auf die dunklen Wolken. Ich nicke und schaue ebenfalls auf die Wolken. "Kannst du später mal alle Tische und Stühle vom Café und alles, was wegfliegen könnte, ins Lager räumen?", fragt sie mich und ich nicke sofort. "Ich kümmer mich um die Gäste.", sagt sie und zückt ihr Telefon, ehe sie auch schon hinter der Rezeption veschwindet und die Gäste vor einem Unwetter warnt. Nach meinem Frühstück stehe ich auf und erledige die Aufgaben, die sie mir gab.
Fertig mit allem treffe ich wieder auf Lukas, der alle Surfutensilien ins Lager räumt. "Ich habe dich vermisst.", flüstert er mir ins Ohr, während er mich in seine Arme schließt und mir einen Kuss auf die Wange drückt. Ich grinse und erwieder die Umarmung. "Ich muss noch eine Runde mit den Hunden gehen. Kommst du mit?", frage ich und er nickt. Wir nehmen die Leinen aus dem Lager, holen die Hunde und laufen zum Strand. Er nimmt meine Hand und läuft mit mir, im Regen, den Strand entlang. Trotz dem Regen kann man es mit den richtigen Menschen schön haben und glücklich sein. Merkt euch eins Leute, es ist besser mit den richtigen Leuten durch den Regen zu laufen, als mit den falschen in der Sonne zu liegen.
Wortanzahl One-Shot: 1593 Wörter
Schlüsselwörter: Tierheim, Reisen, Gewitter, Bedienung.Runde Nummer 3 und somit mein 3ter One-Shot. Hoffe, wie immer, das er euch gefällt!
Danke für deine Mühe jede Woche! SabinaOehler
DU LIEST GERADE
headthings
RandomHier Teile ich Gedanken mit euch, One-Shots aber auch eventuell Kurzgeschichten.😊