Kapitel 60

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Pov Palle

"Ciao, Jungs, nochmal schön, dass ihr da wart!" rief ich Osaft und Wintercracker hinterher, als sie sich ins Treppenhaus begaben.
Nachdem die Haustür unten ins Schloss gefallen war, trat eine unerwartete Stille ein.
Beinahe ungläubig drehte ich mich zu den anderen um.
"Paledde?" fragte Manu.
"Was denn?" fragte ich zurück.
"Die Party war echt toll. Danke."
Schnell trat ich auf ihn zu und schloss meinen Freund in die Arme.
"Kein Problem. Ich fand es auch super." Seine Hände auf meinem Rücken fühlten sich vertraut an und die einkehrende Ruhe breitete sich auch in meinem Herzen aus.
"Aww.." machte Maudado leise.
Schnell, fast ein bisschen hektisch legte Zombey seine Arme um sie.
Manu kicherte gegen meine Schulter.
"Was?" wollte ich belustigt wissen.
"Wir sind richtige Kuschelbärchen." lachte er. Ich musste nun ebenfalls grinsen. "Ich find das toll" gestand ich und festigte unsere Umarmung.
"Ich bin gerne ein kleiner Kuschelbär."
Nach einer Weile lösten wir uns dann doch wieder von einander, um dem Chaos im Wohnzimmer entgegenzutreten. Dieses hielt sich allerdings zu meiner Überraschung in erträglichen Grenzen.
Ich sah auf die Uhr.
22:19. Da blieb zum Glück wirklich noch etwas Zeit.
Wir machten uns daran, ein wenig aufzuräumen, denn, wie Zombey passend ausdrückte hatten wir 'keine Lust morgen im Chaos aufzuwachen, dass wir heute hätten beseitigen können'.
Draußen sah man zwischen einigen wenigen Wolken die Sterne glitzern und ich meinte sogar das Sternbild des großen Wagens erkennen zu können. Als ich es den anderen Zeigte, nickte Maudado zustimmend und setzte seine typische Expert:innen miene auf.
"Du hast Recht, Palle. Das Sternbild des großen Wagens kann man um diese Jahreszeit am deutlichsten erkennen, etwa in einem halben Jahr werden wir es wahrscheinlich einige Wochen gar nicht zu Gesicht bekommen. Im Gegensatz zum-" er stockte, als er unsere Blicke bemerkte.
"Oh, Ich- ich wollte nicht-" Wir lachten. Nach kurzem Verdutzt dreinschauen stimmte auch Maudado mit ein. Deren Lachen endete in einem kläglich scheiternden Versuch, uns zu erklären, wie lustig wir alle geschaut hatten.
Manu stupste mich an. Ich sah zu ihm und er beugte sich vor, um mir etwas zuzuflüstern: "Hast du Zombeys Augen gesehen, als Dado das mit den Sternen gesagt hat?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nee, wieso?" fragte ich. "Du hat was verpasst." antwortete Manu, noch immer im Flüsterton. "Er sah so geflasht aus und gleichzeitig so... Keine Ahnung, liebevoll?" Ich sah, wie er nach dem passenden Wort suchte, aber es scheinbar nicht fand.
Trotzdem wusste ich jetzt, was er meinte. Diesen Blick hatte ich bei Zombey schon ein paar Mal gesehen. Er galt immer Maudado, wenn der etwas besonders typisches sagte oder tat. "Schade, hab ich nicht bemerkt. Aber ich kanns mir gut vorstellen." sagte ich noch zu Manu, bevor wir uns den beiden wieder zuwendeten.
"Na kommt, lasst uns das hier noch zuende bringen."

Pov Manu

Das Wohnzimmer sah wieder einigermaßen ansehnlich aus und wir ließen uns zufrieden auf die Couch fallen.
In dem Moment, als Palles Arme sich um meinen Oberkörper legten fühlte ich mich sicherer denn je.
Mit ihm an meiner Seite war ich unschlagbar. Wenn er bei mir war, gab es keinen Grund sich zu fürchten.
Ich lehnte mich zurück, gegen seine Brust und schloss die Augen.
Bilder von der Party flogen an meinem Inneren Auge vorbei und ich musste grinsen, als ich an all die netten Leute dachte, bei denen ich Angst gehabt hatte, sie zu treffen.
"Was ist los?" fragte Palle.
Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Kurz hielt ich inne, dann stupste ich meine Nase gegen seine Stirn.
"Ich kenne jetzt irgendwie mehr Leute als vorher und bin noch nichtmal vor die Tür gegangen." dachte ich laut weiter.
"Das übertragen wir jetzt aber nicht ins Handbuch der Regeln zum Sozialisieren. Normalerweise funktioniert das nämlich nicht, ich denke-" Ich unterbrach Palle im selben Moment wie Maudado.
"Ins was bitte?" fragte ich lachend und Maudado sagte, ebenso belustigt:
"Wo tragen wir das nicht ein?"
Wir schauten uns an und mussten noch mehr lachen.
"Ich mein ja nur." sagte Palle.
Die leichte Besorgnis, die seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck beeinflusste, war verständlich, aber unbegründet. Ich hatte mir angewöhnt, regelmäßiger vor die Tür zu gehen und den Spaß daran gefunden, nicht immer nur vor meinem Bildschirm zu verstauben.
Ich gab Palle einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn an.
"Ich werd's nirgendwo eintragen, mach dir keine Sorgen"

Als ich mich, es war inzwischen fast drei Uhr morgens, totmüde in mein Bett fallen ließ, warf ich einen Blick zu meinem Fenster.
Ich hatte vergessen, das Rollo herunter zu ziehen und verdrehte genervt die Augen.
Gequält richtete ich mich wieder auf und schob meine Decke zur Seite.
Ich ging zum Fenster und sah hinaus in den Sternenhimmel.
Noch immer war das Sternbild des großen Wagens zu erkennen und ich erwischte mich selbst dabei, wie ich verträumt zu den Sternen hinauf sah.
Meine Müdigkeit hatte sich in Entspannung verwandelt und ich kletterte auf meine Fensterbank.
Mein Blick wanderte ruhig von Stern zu Stern und über die dunkle Landschaft draußen.
Ich war kurz davor mein Fenster aufzumachen und mich auf das Fensterbrett draußen zu setzten, aber dann würden die anderen mich wahrscheinlich köpfen, falls mich jemand sehen sollte, weil ich ihnen so einen Schrecken eingejagt hätte.
Ich gab mich also mit von drinnen Schauen zufrieden und genoss die Stille.

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Hey!
Ich bin's mal wieder!
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen, denn hier habt ihr das Ende dieser Fanfiction erreicht.
Ich bedanke mich nochmal bei all den Leuten, die mich begleitet haben, im nächsten Kapitel mehr dazu!
Es hat wirklich unfassbar viel Spaß gemacht, die Geschichte zu schreiben und wer weiß, vielleicht kann ich mich ja irgendwann doch aufraffen, einen zweiten, vielleicht kürzeren Part zu schreiben...
Aber ich verspreche erstmal nichts ;)

Love is Freedom - Kürbistumor * Zomdado - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt