Kapitel 5

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Ich starre gebannt auf meinen Laptop und hab ein schlechtes Gefühl dabei..
Was wenn ich keins bekomme? Es klingt so bescheuert, wenn ich sage, dass diese Band mein einziger Lebenssinn mit meiner Mutter zusammen sind, aber diese Band ist was ganz Besonderes für mich. Ich würde niemals ihre Privatsphäre stören, aber ich will sie einmal treffen, um ihnen endlich zu danken.

Auf meinem Laptop öffnet sich ein Fenster. "Sie haben eine neue Email erhalten". Sofort schaute ich nach, was drin stand..
"Vielen Dank, dass Sie versucht haben ein Ticket bei uns zu bestellen. Leider sind alle M&G Tickets für One Direction ausverkauft.
Welche M&G Sie noch interessieren könnten.."
Ich lese nicht weiter. Die Tränen in meinen Augen versperren mir meine Sicht, aber ich schlucke sie wieder runter. Ich gehe in die Küche, lege den Briefumschlag mit dem Geld auf den Tisch und verschwinde aus der Haustüre. Ich muss mich jetzt erstmal wieder fangen. Ich darf nicht wieder abrutschen, denn noch einmal will ich nicht in die Klinik.
Ich hole meine Packung Zigaretten raus, nehme mir eine, stecke sie mir in den Mund und mache sie schließlich mit meinem Feuerzeug an.
Ich gehe die Straße hinunter, denn am Ende der Straße steht das höchste Gebäude dieser Stadt. Als es mir früher immer schlecht ging, bin ich auf das Dach gegangen und habe mit mir selbst gekämpft nicht zu springen. Ich war das letzte Mal vor meinem Klinikaufenthalt her, dass heißt vor 6 Monaten. Dieses Mal will ich nur den Ausblick genießen, zumindest erstmal..

Ich habe es vermisst hier oben zu sein und einfach alles beobachten zu können. Ich schaue mich auf dem Dach um und finde einen Zettel, der wie ein Brief aussieht. Ich versuche ihn zu lesen, allerdings liegt er scheinbar schon länger hier und ist ziemlich zerrissen.

"Lieber Fremder,
ich schreibe diesen Brief nicht an irgendjemand Bestimmtes. Ich schreibe diesen Brief nur, weil mir niemand zuhört, ich aber jemanden zum Reden brauche. Ich erzähle dir jetzt etwas über mich und ich will, dass du mir ehrlich deine Meinung dazu sagst. Meine Adresse ist auf der Rückseite geschrieben, bitte hilf mir, Fremder."
Wer hat das wohl geschrieben?
"Ich habe einen Job, der mich nicht mehr glücklich macht. Ich lebe mich mit meinen besten Freunden auseinander und ich bin viel zu selten zuhause. Es gibt viele Menschen, die mich verurteilen ohne mich zu kennen und das verletzt mich. Was sollte ich deiner Meinung nach machen?
Ich danke dir für's Zuhören, Fremder.
Ich hoffe ich werde schon bald eine Nachricht von dir erhalten.
Bis dann."

Ich drehe den Brief um, damit ich mir die Adresse durchlesen kann.

Nialls PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt