"Liebes, du weißt ja, dass wir nicht so viel Geld haben und es tut mir Leid dir das sagen zu müssen, aber..."
"WARTE", unterbreche ich sie.
"Bitte, sag es nicht. Bitte sag nicht, dass ich die Jungs nicht treffen kann. Mama, bitte.", inzwischen steigen Tränen in meine Augen und ich kann sie kaum noch zurück halten.
"Laila...", fängt sie wieder an.
Ich wusste es von Anfang an, aber ich kann nicht ertragen diese Worte zuhören. Ich will die Realität noch für eine Weile aufschieben.
Diese fünf Jungs haben mir mein Leben irgendwie gerettet. Ich war 5 Monate in der Klinik gewesen mit der Diagnose "schwere Depression und Angststörungen". Nach der Therapie beschloss ich weiter zu leben, als ich eigentlich aufgeben wollte. Diese Band war für mich da, obwohl sie nicht mal wissen, dass ich existiere. Ich will ihnen einfach nur dafür danken, mehr will ich gar nicht..
"Wir können uns das nicht leisten.", beendet meine Mutter ihren Satz und aufeinmal fließen Tränen wie ein Wasserfall über meine Wangen. Sie umarmt mich und ich kann den Schmerz auch in ihren Augen sehen, denn sie weiß wieviel mir die Jungs bedeuten. Sie hätte mich verloren, wenn diese Idioten nicht da gewesen wären. Nun kullern auch einzelne Tränen ihre Wangen hinunter. Ich hebe meine Hand hoch, die so sehr zittert wie noch nie, und streiche ihre Tränen weg.
"Es ist okay...", versuche ich überzeugend zu sagen. Allerdings ist meine Stimme vom Weinen etwas angeschlagen. Ich setze ein Lächeln auf und nicke meine Mutter an.
"Bist du dir sicher?", fragt sie mich vorsichtig.
Ich kann nicht mehr sprechen. Wenn ich jetzt sagen würde, dass es die Wahrheit ist, würde ich wieder in Tränen ausbrechen. Es verletzt mich einfach so sehr auch wenn ich es wusste.
Ich nicke sie einfach an und mein Lächeln wird noch breiter. In ihren Augen kann ich erkennen, dass sie mir glaubt. Sie steht auf und geht zur Türe, dreht sich noch einmal kurz zu mir um, geht aber dann aus meinem Zimmer heraus und schließt meine Tür. Erleichter, dass sie eindlich weg ist und traurig und enttäuscht lasse ich mich auf mein Bett so fallen, dass mein Gesicht auf ein Kissen landet. Ich weine und im Hintergrund kann ich leise die Worte "You never treat yourself right, but darling I want you to. If I let you know I'm here for you, maybe you love yourself like I love you" hören, welche mich nur noch mehr zum weinen bringen. Nach kurzer Zeit falle ich in einen tiefen Schlaf und träume davon 1D zu treffen...
Plötzlich schrecke ich auf, springe hoch und knall mit meinen Kopf gegen mein Brett, das über meinem Bett an der Wand hängt. "Outch.", gebe ich leise von mir, während ich über meinen Hinterkopf streiche. Ich gucke auf meinen Wecker, der bei meinem Sprung auf den Boden gefallen ist.
-5:58 Uhr-
Habe ich echt so lange geschlafen? Außerdem habe ich das Abendessen verpasst...
Naja, wir haben Freitag, also gehe ich schon mal ins Bad. Ich ziehe meine Klamotten auf und schmeiße sie auf die Waschmaschiene. Ich steige in die Dusche und wasche meine Haare. Nach ungefähr 20 Minuten steige ich aus und trockne mich ab. Ich ziehe den weißen, flauschigen Bademantel meiner Mutter an und putze mir meine Zähne. Dann föhne ich noch meine Haare und gehe wieder zurück in mein Zimmer, welches nur drei Schritte entfernt vom Bad ist. Ich öffne meinen Kleiderschrank und suche mir schöne Sachen raus. Heute wird es sehr warm, deswegen ziehe ich eine einfache Hotpants mit einem weißen T-Shirt an. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr laufe ich in die Küche, wo meine Mutter schon sitzt.
"Guten Morgen, du bist ja schon fertig. Wir haben doch erst halb 7.", sagt sie erstaunt.
"Mhh, ich bin gestern auch früh eingeschlafen.", antworte ich und setze mich auf einen Stuhl gegenüber von ihr.
"Das stimmt. Du hast das Abendessen verpasst! Deine Brüder haben sich schon Sorgen um dich gemacht. Ich habe ihnen gesagt, dass du einfach nur müde bist."
"Okay.", gebe ich nur kurz von mir und stopfe mir Brot in den Mund.
*BZZ BZZ*, vibriert mein Handy.
"ERINNERUNG
Heute ab 12 Uhr kann man die M&G Tickets kaufen!"
Auf einmal werde ich wieder traurig, weil ich weiß, dass ich keins kaufen kann... Sofort schießen mir wieder Tränen in die Augen und meine Mutter fragt was los ist. Ich antworte ihr nicht und laufe hoch in mein Zimmer. Ich setze mich auf den Hocker meines Schminktisches und gucke in den Spiegel. Meine Augen sind knall rot. Zum Glück habe ich mich noch nicht geschminkt.
Inzwischen ist es 7 Uhr und ich muss in einer halben Stunde gehen, weil sich meine Klasse heute schon etwas früher trifft. Da unsere Klassenlehrer noch etwas mit uns besprechen wollen.
Komischerweise klingelt unsere Türe, also gehe ich hin und mache auf. Elena.
"Was machst du hier?", frage ich sie.
"Darf ich rein kommen?", erwiedert sie mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
"Klar...", sage ich ziemlich unbegeistert.
Wieso um alles in der Welt ist sie schon so früh morgens hier? Wir gehen in mein Zimmer und sie erzählt mir alles:
"Ich wollte wissen wann man die M&G Tickets kaufen kann!"
"Das hat Niall doch getwittert!", sage ich verwirrt.
"Ja Niall... Das war doch der Blonde oder? Ich folge ihm gar nicht."
Ich rolle meine Augen und schnaufe.
"Heute ab 12 Uhr...", unglaublich dass ich ihr das auch noch sage.
"Oh perfekt! Also, ich muss dir noch was erzählen.", sie macht kurz eine Pause und fährt dann fort.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel (: Würde mich über Kommentare sehr freuen und sorry für jeden Fehler den ich eingebaut habe. Nächstes Kapitel kommt bald.
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