„Oh wie süß! Schau mal, noch eins!" flüstert Dean und zeigt auf einen wenige Meter entfernten Baum. Hermine's Blick folgt seinem ausgestreckten Arm und, ja wirklich, ein grün schillerndes Occamy Jungtier hat sich in das Gezweig eines Haselstrauchs gewunden.
„Das ist ja noch winzig!" sagt Seamus, der sich zusammen mit Hermine und Dean im Gebüsch versteckt. Alle drei sind in ihre Wolluniformen und Gryffindorschals eingewickelt und haben die letzte halbe Stunde damit verbracht, mit ihren kalten Fingern Gezweig und Laub aus dem Weg zu schieben, um die 27 entwischten Occamy Babys zu finden.
Hagrid, der eigentlich in einem ruhigeren Umfeld die Heileigenschaften und Familienkonstellationen der Occamys besprechen wollte, hatte gestern Abend vergessen das Habitat genügend zu sichern. So war es den 27 glitzernden Schlänglein gelungen, von ihrem sicheren Zuhause in den Waldrand des Verbotenen Waldes abzuhauen.
Hagrid hieß die praktische Aufgabe mit offenen Armen willkommen, trug den Siebtklässlern auf, die Jungtiere wieder einzufangen und gab jedem Schüler eine skandalös geblümte Teekanne mit auf den Weg.
„Wunderbar, dann haben wir schon fast die Hälfte wieder gefunden." Antwortet Hermine. Sie holt ihre Teekanne aus der Tasche und pirscht sich an das Jungtier heran. Nur wenige Schritte von ihm entfernt, übersieht sie einen Ast und stolpert. Das kleine Occamy zuckt bei dem Geräusch fürchterlich zusammen, bevor es eilig beginnt sich mit flatternden Flügeln den Baum hinauf zu schlängeln.
„Uff", keucht Hermine, der durch den Fall der Atem aus den Lungen gepresst wurde.
Seamus flucht und holt seine eigene garstig geblümte Teekanne aus den Tiefen seines Umhangs hervor.
Nach einigem hin und her gelingt es ihm und Dean das Schlänglein ein zu fangen.
„Ich glaube, es ist besser, wenn wir es sofort zu Hagrid bringen, bevor es noch einmal abhauen kann." Schlägt Dean vor, seine Hand über Seamus' geklammert, der seine wiederum auf den Deckel der Kanne gepresst hält. Beide sehen auf das Gefäß hinunter, besorgt dass das Occamy ihnen durch die Finger schlüpfen könnte.
Hermine verkneift sich ein Grinsen. Solche Idioten.
Sie stimmt Dean zu, schlägt aber vor, schon mal weitersuchen zu gehen. Bis die beiden das gefiederte Schlänglein zurückgebracht haben, wird die Schulstunde schon zwei Mal um sein.
Alleine steuert sie in das sich langsam rot färbende Gestrüpp. Blätter fallen leise raschelnd zu Boden, als ein Wind durch die Zweige fährt und der erdige Geruch von Herbst und Natur lässt Hermine's Mundwinkel nach oben zucken. Das Ende des Sommers ist jedes Mal bittersüß. Auf der einen Seite bedeutete es für sie immer, dass sie ihre Eltern erst einmal nicht wiedersehen würde, mit welchen sie sowieso schon zu viel Zeit verloren hat. Auf der anderen Seite ist die Jahreszeitwende immer ein freudiges Ereignis, da sie im Herbst sechs Jahre lang den Weg nach Hogwarts angetreten ist.
Schon fast anderthalb Monate sind seit Hermine's Rückkehr zur Schule vergangen und das Wetter wird kälter, das letzte Laub fällt zu Boden und lässt die Bäume kahl zurück.
In Gedanken versunken merkt Hermine fast nicht, wie das dichte Gestrüpp sich öffnet und den Blick auf eine Lichtung frei gibt. Die größte Überraschung ist jedoch die Person, die sich am anderen Rand der Lichtung aufhält.
Draco Malfoy murmelt leise in das Dickicht hinein vor welchem er kniet.
Mit zusammen gezogenen Brauen betrachtet Hermine die Szene vor sich. Ein seltsames Gefühl breitet sich in ihrer Brust aus, als Draco seinen Kopf neigt, die langen, blonden Haare glänzen im Sonnenschein als sie ihm ins Gesicht fallen.
„...helfen, wenn du still hältst, ich hab nicht vor dir etwas zu tun. Ich verspreche es. Jetzt schau mich nicht so an. Es ist nicht meine Schuld, dass du dich in diese Situation gebracht hast. Weißt du eigentlich in was für einem Strauch du dich da verheddert hast? Ich finde das ist ein sehr besonderer Strauch... weißt du auch wies - hey, nein, nicht beißen! Du hast ja eh keine Zähne", ein leises Lachen ist zu hören, „weißt du auch wieso der besonders ist? Hör zu, das ist ein Weißdornbusch. Man erkennt das an den Blütenblättern und den - jetzt haben wir es gleich, wenn du still hältst, dann..."
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Ein schmaler Grat - Draco&Hermine FF Dramione Harry Potter
Fanfiction5 Mal denken Hermine und Draco, dass sie sich gegenseitig hassen und 1 Mal wissen sie, dass sie sich lieben. Oder, Draco kann nicht schlafen, hat viel zu oft kalt und will einfach nur sein letzte Schuljahr beenden. Hermine lernt viel zu oft die Nach...