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Fat. Fett.

Diese Wörter haben sich in dein Gehirn gebrannt, und niemand, bekommt sie je wieder dort hinaus.
Du gehst in die Klasse, und du siehst alle schlanken Mädchen, lächelnd, glücklich dort stehen und sich unterhalten. Du vergräbst dich tiefer in deine Jacke, um dein ganzes Fett zu verstecken. Schnell begibst du dich auf deinen Platz, und hoffst noch kurz Ruhe zu haben. Doch schon kommen deine Freunden, begrüßen dich. Du lächelst obwohl es die scheiße geht. Du redest obwohl du zerfällst. Du überlebst, obwohl du sterben willst.
Deine Klassenkameraden haben alle Super Figuren, sind schlank, hübsch, glücklich. Und du, du bist die, die jeder kennt, aber keiner braucht. Die fette, hässliche, Durchschnittsschülerin. Langsam setzt du dich auf deinen Stuhl und suchst eine Position zum sitzen, wo du nicht so fett aussieht. Du atmest tief durch und lässt den Unterricht über dich ergehen.
Zur Pause, entscheidest du zu gehen. Du redest dich bei deinen Freunden mit der Ausrede raus, du kommt bald wieder. Was du nicht tust.
Du holst deine Schachtel Zigaretten raus und ziehst eine deiner besten Freude aus der Schachtel.
Auf dem Weg nach Hause überlegst du, so hin gehen sollst, du willst nicht hier bleiben.

Es gibt nichts, was mich hält, au revoir, vergesst wer ich war, vergesst meinen Nam'.

Zuhause packst du deine Tasche und verschwindest. Mit der U-Bahn fährst du zum Hauptbahnhof und buchst das letzte Geld von deinem Konto.

498 €

Du kaufst dir eine Busfahrkarte und setzt dich in deine Bus. Du weißt nicht wohin er fährt. Ist dir auch egal.

Wird dich jemand vermissen? Nein!

Wird es jemanden interessieren? Nein!

Hat es jemals jemanden interessiert? Nein!

Also, es gibt nichts was mich hält.

Lea xx, 22.04.2015

Deathlines // Poems/short storysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt