~Kapitel 2~

6 1 2
                                    

Lydia

Meine Nacht war unruhig und schlaflos. In meinem Kopf herrscht Chaos und ich hab die ganze Nacht versucht, es zu bändigen.
Einerseits will ich die Welt wieder in Ordnung bringen und sie retten. Ich will wieder raus, die frische Luft atmen und die Sonne auf meiner Haut spüren. Ich will die ganzen Erinnerungen auf mich einprasseln lassen und damit abschließen!
Doch dann ist da die Angst, die an mir nagt, wie ein Biber an einem Baum. Die Angst, dass mir was passiert, dass Jake was passiert. Die Angst, dass einer von uns wirklich alleine da steht.
Wir würden wieder Schutzanzüge kriegen und geimpft werden. Trotzdem sind die Zombies noch da, sowie die Tümpel und die Erinnerungen. An jeder Ecke werde ich meine Freunde sehen. Ich will sie sehen, aber eigentlich auch nicht. Es ist ein hin und her.
Jake würde bestimmt gerne diesen Auftrag annehmen. Aber weil ich ich das auch? Ich würde wieder mein Leben riskieren. Aber haben wir diesmal Erfolg? Niemand garantiert mir das! Keiner kann mir sagen, dass aus alles nach Plan verlaufen wird! Ich werde wieder an Anfang stehen. Das aber mit mehr Equipment und mehr Teammitgliedern. Wir hätten eine Chance. Ich hätte eine Chance, mit allem auf ewig abzuschließen. Alle damaligen gezwungenen Teenager wären nicht umsonst gestorben!
Wofür entscheide ich mich?

Eine Bewegung neben mir, lässt mich aus meinen Gedanken aufschrecken: Jake ist aufgewacht. Habe ich überhaupt geschlafen? Wir schauen uns an, so wie jeden Morgen. "Hey!", sagt er schließlich. "Hey", antworte ich. "Wie ist die Lage?", fragt er und ich antworte: "schlaflos und chaotisch!". Jake lacht kurz auf: "dann geht es dir so wie mir!". Ich lächel ihn kurz an und richte mich dann auf. Dann seufze ich leise und stehe endgültig auf. Zielstrebig laufe ich ins Bad und klatsche mir kaltes Wasser ins Gesicht. Die Kälte zieht durch meine Haut und lässt mich wacher werden. Hinter mir, höre ich Jake sich umziehen. Ich bin mir immer noch unsicher was meine Entscheidung betrifft. Die Angst ist ein großer Faktor in meinen Leben. Das ist sie schon immer gewesen und wird sie auch immer sein. Angst ist gut, da sie uns beschützt. Wir brauchen die Angst.

Ich trockne mein Gesicht ab und gehe wieder zu Jake. "Hast du eine Entscheidung treffen können?", frage ich ihn. "Ja, hab ich. Aber trotzdem bin ich mir unsicher!", gibt er zu. Ich verstehe was er meint. Spontan umarme ich ihn, was er zum Glück erwidert. Seine Nähe tut mir gut und gibt mir die Kraft, mich endlich zu entscheiden: "lass und das machen!". Jake löst sich abrupt von mir und sieht mich unsicher an. "Bist du dir sicher?", fragt er. Bin ich mir sicher? " äIch denke schon! Es ist eine weitere Chance für die Menschheit! Außerdem können wir bestimmt zurück, sobald wir nicht mehr wollen!", sage ich endgültig. Das letztere hoffe ich zu tiefst. "Also dann! Auf zurück in die Wildnis!", verkündet Jake.

What we left behind 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt