Kapitel 9

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„Naruto“ Leise drang Kakashi's Stimme zu ihm durch, noch immer hielt er Shikamaru in seinen Armen, auf dessen Gesicht ein zufriedenes Lächeln zu sehen war.

„Lass ihn los“ Sanft legte er dem blonden eine Hand auf seine weichen Haare. Mit gesenktem Blick legte er seinen Freund und Kameraden vorsichtig auf dem Boden ab und warf ein weißes Tuch über dessen Körper.
„Ist es meine Schuld, Kakashi?“ Fragte er mit trauriger Miene, den Blick immer noch auf dem leblosen Körper vor sich gerichtet. Kakashi war bewusst, wie Naruto sich fühlte, doch er wusste auch, dass Shikamaru nicht wollen würde, dass er sich die Schuld dafür gibt.
Eine Zeit lang sagte er nichts. Es war Kakashis Schuld. Zumindest gab sich dieser die Schuld und nichts und niemand würde ihn von diesem Gedanken je wieder abbringen. Naruto schniefte. Tränen verließen seine leer wirkenden Augen und er sah seinen Sensei an. „Sag es mir“

„Ich... Bin daran Schuld. Und ich kann diese Schuld nie wieder begleichen. Verzeih mir Naruto... Verzeih mir“ murmelte er nur noch leise und sah seinen Gegenüber, jetzt ebenfalls mit feuchten Augen, an. Die Hände des Jinchurikis ballten sich zu Fäusten und fingen vor Frustration und Wut an zu zittern, als Naruto auf ihn zu rannte und auf seine Brust einschlug.

„Lügner! Lügner! Lügner! Du elender Lügner! Du hast gesagt du hältst ihm den Rücken frei! Du hast es gesagt!“ Schrie er, fast heiser werdend und ließ sich anschließend auf seine Knie fallen. Seine arme hingen leblos neben seinem Körper. Er nahm war, wie sich Kakashi neben ihn kniete und ihn stumm an sich zog. Seine Tränen flossen wie Wasserfälle und er machte auch keine Anstalten mehr, sie aufzuhalten oder gar zu unterdrücken.

„Verlass mich nicht... Bitte verlass mich nie wieder...“ hörte man ganz leise und gebrochen von dem Blondschopf, als er von all seinen Gefühlen übermannt wurde und vor lauter Schmerz, Trauer und Verzweiflung anfing zu schreien und sich in dem Oberteil Kakashi's festzukrallen.

Dieser konnte nichts tun, als Naruto noch mehr an sich zu drücken. Ihn dann jedoch einen stechenden Schmerz durchfuhr. Ein leichtes aufkeuchen verließ seine Kehle. Blut tropfte langsam von seinem Bein auf den kalten Boden und färbte ihn dunkelrot. Es war keine tiefe Wunde. Doch allemal gefährlich und nicht zu untetschätzen. Eine tiefe Wunde am flaschen Punkt des Oberschenkels kann zum Tod führen. Man verblutet einfach.

„Naruto. Ramm mir einen Kunai in meine Aterie.“ völlig ernst und mit null Mimik bat er seinen Schüler um diesen Gefallen.
„W-Was? Warum?“ er legte eine kleine Denkpause ein, als er verstand, was der Plan von Kakashi war. Also hatte er sich doch verletzt. Und auch noch die Oberschenkelarterie...

„M-Mach schon, oder willst du, dass ich verblute?“ fragte er eher rhetorisch als ernst gemeint und erntete einen Ernsthaft?-Blick. „Das wird jetzt vielleicht etwas pieksen.“

Keune Sekunde später durchtrennte Naruto die Ader und die blutung stoppte sofort. Das einzige Problem? Die Wahrscheinlichkeit, dass Kakashi trotzdem sterben würde, war sehr hoch. Denn, nur weil er nicht mehr verblutete, hieß das noch lange nicht, dass alles wieder gut war. Wenn er nicht auf der Stelle in ein Krankenhaus gebracht wird, könnte er an einem Herzinfarkt, Schlaganfall, Organversagen und vieles mehr draufgehen.

So oder so war es ein großes Risiko, wovon der jüngere überraschenderweise wusste. Blitzschnell machte er die Handzeichen, erschuf so zwei Schattendoppelgänger. Die beiden namen Shikamaru vorsichtig in ihre Obhut und der echte Naruto verband grob das Bein des älteren. „Und los geht's! Halt dich gut fest Kakashi!“

~

Mit seinem Bein wippend saß er vor dem Operationsraum und wartete darauf, dass Tsunade und Shizune endlich mit guten Nachrichten erscheinen würden. Er war zuvor bei Shikaku gewesen, um ihm von seinem Verlust zu berichten.

„Es... Tut mir sehr leid, alter Mann... Ich bin Schuld daran, dass er nicht wieder nach Hause zu dir kommt...“ Deprimiert und mit hängenenden Schultern stand er Shikamarus Vater gegenüber, dessen Augen sich geweitet hatten. Im Hintergrund stand Yoshino, seine Mutter, weinte bitterlich und wollte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte.

„Ich verstehe... Es ging ihm immer nur darum, dich zu beschützen, Naruto. Es war seine Entscheidung, also gib dir dafür nicht die Schuld. Und dafür lieben wir ihn doch, oder nicht?“ nachdem er dies sagte, brauch auch er in Tränen aus, entschuldigte sich und schloss die Tür vor Narutos Nase.

In dieser Welt gibt es nichts als Schmerz, Leid und Sinnlosigkeit. Das waren seine Gedanken, woher er sie hatte, fragte er sich danach auch für kurze Zeit.

Gerade als er aufstand und fluchte, weshalb denn keiner kommen würde, öffnete sich die Tür. Ernste Gesichter. Nicht gut.
Beide wechselten sie ihre Blicke, bevor Shizune zu sprechen begann und der Hokage hinter ihr stand.

„Hör zu, Naruto... Ich weiß, dass wird jetzt nicht leicht für dich, aber du musst ruhig bleiben.“ sagte sie mit ruhiger und mitfühlender Stimme.

„Er wird vielleicht nicht mehr aufwachen. Es besteht zwar die Möglichkeit, doch wir sehen es eher als unwahrscheinlich... Tut mir leid“

„Tut mir leid? Ist das alles, was Ärzte in ihrem Leben sagen können? Tut. Mir. Leid?! Macht gefälligst euren verdammten Job! Ich habe ihn so schnell ich konnte hergebracht, ihr habt Stunden mit ihm da drinne verbracht und nun sagst du mir TUT MIR LEID?!“ die Wut übermannte ihn komplett und er packte die Kunoichi am Kragen und sah ihr tief in die Augen.

„Das reicht, Naruto! Hände weg, oder du bist der nächste, der in diesen Raum muss! Ich scherze nicht.“ Kalt durchbohrten ihn die braunen Augen des Hokages und er ließ ihre Assistentin prompt los.

„Warst du nicht die jenige, die nicht wollte, dass ich meine Liebe verliere? Hast du nicht extra auf Kabuto zurückgegriffen, um ihn damals retten zu können? Und jetzt hast du versucht, uns zu trennen! Du hast Shikamaru mit reingezogen und jetzt ist er tot!“ ihr Blick galt dem Boden.

„Warte... Wusstest du es etwa? Hast du ihn deswegen mitgeschickt?“ verletzt und fassungslos und vor allem wütend sah er den Hokage an.

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